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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 100: Der weinende Prophet - Jeremia, der mutige Junge, der Gottes Botschaft brachte

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 100: Der weinende Prophet - Jeremia, der mutige Junge, der Gottes Botschaft brachte - Sabbatbox

Martin Zimmermann

Ein schüchterner Junge wird berufen - Als Gott einen jungen Mann auswählt

Kennst du das Gefühl, wenn dich jemand bittet, etwas zu tun, und du denkst: „Das kann ich nicht! Ich bin zu klein, zu jung, zu schüchtern"? Genau so fühlte sich ein junger Mann namens Jeremia, als Gott ihn zu etwas ganz Besonderem berief.

Jeremia gehörte zu denen, die auf eine anhaltende geistliche Wiederbelebung als Ergebnis der Reformbewegung unter König Josia gehofft hatten. Gott hatte ihn noch als Jugendlichen im dreizehnten Jahr der Herrschaft Josias ins Prophetenamt berufen.

Als Angehöriger der levitischen Priesterschaft war er von Kindheit an für den heiligen Dienst ausgebildet worden. In jenen glücklichen Jahren der Vorbereitung wurde es ihm kaum bewusst, dass er von Geburt an „zum Propheten für die Völker" ausersehen war.

Und als dann Gottes Ruf an ihn erging, überwältigte ihn ein Gefühl seiner Unwürdigkeit. Stell dir vor, wie erschrocken er war! „Ach, Herr Herr," rief er aus, „ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung."

Hast du schon mal so gefühlt? Dass du zu klein oder zu jung für etwas Wichtiges bist?

Gottes ermutigende Antwort - Wenn Gott größer ist als unsere Ängste

Aber Gott sah in dem jugendlichen Jeremia etwas Wunderbares! Er erkannte einen, der seiner Verpflichtung treu bleiben und trotz großen Widerstandes für das Recht eintreten würde. Bereits in seiner Kindheit hatte Jeremia sich als zuverlässig erwiesen, und nun sollte er als guter Kämpfer des Kreuzes Härte ertragen.

„Sage nicht: 'Ich bin zu jung'," gebot der Herr seinem auserwählten Boten liebevoll aber bestimmt. „Sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten."

Dann gab Gott Jeremia ein wunderbares Versprechen: „So gürte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dir gebiete. Erschrick nicht vor ihnen, auf dass ich dich nicht erschrecke vor ihnen. Denn ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur ehernen Mauer machen im ganzen Land gegen die Könige Judas, gegen seine Großen, gegen seine Priester, gegen das Volk des Landes, dass, wenn sie auch gegen dich streiten, sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der Herr, dass ich dich errette."

Was für ein starkes Versprechen! Gott würde Jeremia wie eine unzerstörbare Mauer machen. Niemand könnte ihm wirklich schaden, weil Gott bei ihm war.

Ein schwerer Auftrag - Vierzig Jahre als Gottes Bote

Vierzig Jahre lang sollte Jeremia als Zeuge für Wahrheit und Gerechtigkeit vor dem Volk stehen. Das ist eine sehr lange Zeit - länger als die meisten Menschen leben!

In einer Zeit des Abfalls ohnegleichen sollte er durch sein Leben und seinen Charakter den einzig wahren Gott beispielhaft verehren. Während der schrecklichen Belagerungen Jerusalems musste er das Sprachrohr Gottes sein.

Er musste schwere Dinge voraussagen: den Sturz des Hauses David und die Zerstörung des herrlichen, von Salomo erbauten Tempels. Und selbst wenn er wegen seiner mutigen Äußerungen eingekerkert wurde, sollte er bestimmt und nachdrücklich gegen die Sünden predigen, die an höchsten Stellen begangen wurden.

Verachtet, gehasst und von Menschen verworfen, sollte er schließlich die buchstäbliche Erfüllung seiner eigenen Weissagungen über das drohende Gericht miterleben und an dem Schmerz und Weh teilhaben, die der Zerstörung der todgeweihten Stadt folgten.

Das klingt sehr traurig, nicht wahr? Aber Gott hatte auch Hoffnung für Jeremia!

Hoffnung in der Dunkelheit - Wenn Gott Licht in die Zukunft gibt

Doch mitten in dem allgemeinen Verderben, dem die Nation rasch anheimfiel, durfte Jeremia oft über die betrüblichen Szenen der Gegenwart hinweg die ruhmreichen Bilder der Zukunft erblicken, in der Gottes Volk aus dem Feindesland errettet und wieder in Zion angesiedelt sein würde.

Er sah die Zeit voraus, in der Gott seinen Bund mit den Seinen erneuerte: „Ihre Seele wird sein wie ein gewässerter Garten; sie werden nicht mehr hungern."

Das war wie ein Regenbogen nach einem großen Sturm! Auch wenn schwere Zeiten kommen würden, würde Gott sein Volk nicht für immer vergessen.

Gottes berührende Berufung - Wenn Gott unseren Mund berührt

Über seine Berufung zum Prophetenamt schrieb Jeremia selbst etwas sehr Schönes: „Der Herr streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. Siehe, ich setze dich heute über Völker und Königreiche, dass du ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen und pflanzen."

Stell dir das vor! Gott berührte Jeremias Mund und legte seine eigenen Worte hinein. Das muss sich sehr besonders angefühlt haben!

Gott sei gedankt für die Worte „bauen und pflanzen"! Durch sie wurde Jeremia versichert, dass Gott wiederaufzurichten und zu heilen beabsichtigte. Hart waren die Botschaften, die in den folgenden Jahren ausgerichtet werden mussten, aber sie waren immer mit der Versicherung der Vergebung für alle verbunden, die sich von ihrem bösen Tun abwandten.

Der weise Baumeister - Wenn das Fundament neu gelegt werden muss

Als verständiger Baumeister suchte Jeremia gleich zu Beginn seines Lebenswerkes die Männer von Juda zu ermuntern, durch eine gründliche Bekehrung ein breites und tiefes Fundament ihres geistlichen Lebens zu legen.

Lange hatten sie mit schlechtem Material gebaut - wie mit Holz, Heu und Stoppeln, die schnell verbrennen. Jeremia nannte es „Schlacke". „Darum heißen sie 'Verworfenes Silber'," sagte er über das unbußfertige Volk; „denn der Herr hat sie verworfen."

Nun wurde ihnen ans Herz gelegt, klug und für die Ewigkeit zu bauen, den Schutt des Abfalls und Unglaubens zu beseitigen und als Baustoff für das Fundament reines Gold, geläutertes Silber, edle Steine zu verwenden - nämlich Glaube, Gehorsam und gute Werke, die allein vor dem Angesicht Gottes Wert haben.

Gottes liebevolle Einladung - Wenn ein Vater seine Kinder zurückruft

Das Wort, das der Herr durch Jeremia an sein Volk richtete, war voller Liebe: „Kehre zurück, du abtrünniges Israel, so will ich nicht zornig auf euch blicken. Denn ich bin gnädig, spricht der Herr, und will nicht ewiglich zürnen. Allein erkenne deine Schuld, dass du gegen den Herrn, deinen Gott, gesündigt hast. Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der Herr, denn ich bin euer Herr!"

Hörst du, wie liebevoll Gott spricht? Er ist wie ein Vater, der seine Kinder zurückruft: „Kommt nach Hause! Ich vergebe euch!"

„Ich dachte, du würdest mich dann 'Lieber Vater' nennen und nicht von mir weichen. Kehrt zurück, ihr abtrünnigen Kinder, so will ich euch heilen von eurem Ungehorsam."

Diesen wunderbaren Bitten fügte der Herr für sein irrendes Volk sogar noch die Worte hinzu, mit denen sie sich an ihn wenden konnten - wie ein liebevoller Papa, der seinem Kind sogar die Worte vorspricht, mit denen es um Verzeihung bitten kann!

Die Sabbat-Botschaft - Wenn Gott an seine besonderen Tage erinnert

Bei einer bestimmten Gelegenheit stellte sich der Prophet auf Befehl des Herrn an eines der Haupttore der Stadt und verkündigte dort eindringlich die Wichtigkeit der Sabbatheiligung.

Die Einwohner Jerusalems liefen Gefahr, die Heiligkeit des Sabbats aus den Augen zu verlieren. Deshalb wurden sie mit großem Ernst davor gewarnt, weiterhin ihren weltlichen Beschäftigungen an diesem Tag nachzugehen.

Unter der Bedingung des Gehorsams wurde ihnen Segen verheißen: „Wenn ihr nun auf mich hören werdet, spricht der Herr, dass ihr am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt tragt, sondern ihn heiligt, dass ihr an diesem Tag keine Arbeit tut, so sollen auch durch die Tore dieser Stadt aus- und eingehen Könige, die auf dem Thron Davids sitzen und die mit Ross und Wagen fahren, sie und ihre Großen samt allen, die in Juda und Jerusalem wohnen; und es soll diese Stadt immerdar bewohnt werden."

Gott wollte, dass sein besonderer Tag - der Sabbat - ein Tag der Ruhe und Freude blieb, nicht ein Tag der Arbeit und des Geschäfts.

Jeremias dringende Botschaft - Wenn ein Prophet um sein Volk weint

So vertrat der Prophet mit aller Entschlossenheit die wahren Grundsätze eines richtigen Lebenswandels. Aber die Verhältnisse im Land Juda waren so schlecht geworden, dass nur wirklich entschiedene Maßnahmen helfen konnten.

Deshalb bemühte sich Jeremia mit großem Ernst um die Menschen, die nicht umkehren wollten. Er bat sie: „Pflüget ein Neues und säet nicht unter die Dornen!" „So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf dass dir geholfen werde."

Es war, als würde er sagen: „Macht euer Herz sauber! Fangt neu an! Lasst das Böse weg!"

Die große Krise - Als die Lage immer schlimmer wurde

Aber die große Masse des Volkes beachtete den Ruf zur Buße und Erneuerung nicht. Seit dem Tod des guten Königs Josia hatten sich die Herrscher des Volkes ihrer Verpflichtung gegenüber als untreu erwiesen und viele in die Irre geführt.

Auf Joahas, der durch das Eingreifen des Königs von Ägypten abgesetzt worden war, folgte Jojakim, ein älterer Sohn Josias. Schon seit Beginn der Herrschaft Jojakims hegte Jeremia wenig Hoffnung, sein geliebtes Land vor der Zerstörung und das Volk vor der Gefangenschaft bewahren zu können.

Doch er durfte nicht schweigen, wo völlige Vernichtung das Königreich bedrohte. Die treu zu Gott hielten, mussten in ihrem Handeln ermutigt, die Sünder dagegen zur Abkehr von der Ungerechtigkeit bewegt werden.

Die mutige Tempelpredigt - Wenn ein Prophet die Wahrheit sagt

Diese Krise erforderte eine öffentliche und weitreichende Anstrengung. Jeremia erhielt vom Herrn den Befehl, sich in den Tempelhof zu stellen und zu allen Leuten von Juda zu sprechen, die dort aus- und eingingen.

Die ihm anvertrauten Botschaften durfte er nicht um ein einziges Wort verkürzen, damit die Sünder in Zion unbedingt die bestmögliche Gelegenheit bekämen, aufmerksam zuzuhören und sich von ihren bösen Wegen abzukehren.

Der Prophet gehorchte; er stand im Tor des Hauses Gottes und erhob seine Stimme zur Warnung und zur dringenden Bitte. Unter der Geistesleitung des Allmächtigen erklärte er:

„Höret des Herrn Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den Herrn anzubeten! So spricht der Herr: 'Bessert euer Leben und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort.' Verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des Herrn Tempel, hier ist des Herrn Tempel, hier ist des Herrn Tempel!"

Die Menschen dachten, sie seien sicher, nur weil sie den Tempel hatten. Aber Jeremia sagte: „Das reicht nicht! Ihr müsst euer Leben ändern!"

„Sondern bessert euer Leben und euer Tun, dass ihr recht handelt einer gegen den anderen und keine Gewalt übt gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen und nicht unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht anderen Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden, so will ich immer und ewig bei euch wohnen an diesem Ort, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe."

Gottes Herz voller Liebe - Wenn Gott nicht strafen will

Hier zeigt sich deutlich, wie ungern der Herr die Menschen straft. Er hält seine Gerichte zurück, um die Menschen eindringlich warnen zu können. Er, der „Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden," fühlt sich zu seinen irrenden Kindern hingezogen.

Auf jede nur mögliche Weise sucht er sie den Weg zum ewigen Leben zu lehren. Er hatte die Israeliten aus der Sklaverei befreit, damit sie ihm, dem einzigwahren und lebendigen Gott, dienten.

Obwohl sie lange im Götzendienst irregegangen waren und seine Warnungen missachtet hatten, erklärte er doch jetzt seine Bereitschaft, die Strafe hinauszuschieben und ihnen eine weitere Gelegenheit zur Reue zu geben.

Er machte ihnen klar, dass das drohende Verderben nur durch eine gründliche Erneuerung des Herzens abzuwenden war. Sich auf den Tempel und seine Gottesdienste zu verlassen, sei vergeblich. Riten und Zeremonien könnten die Sünde nicht sühnen. Nur eine Umwandlung des Herzens und der Lebensgewohnheiten könne sie vor den unausweichlichen Folgen fortgesetzter Übertretung erretten.

Die Warnung vor falscher Sicherheit - Wenn äußere Dinge nicht genug sind

So lautete denn die Botschaft Jeremias „in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems: Hört die Worte dieses Bundes" - die klaren Vorschriften unseres Gottes, wie sie in der Heiligen Schrift überliefert sind - „und tut danach!"

In kurzen Zügen gab er einen Überblick über die Erfahrungen der Kinder Israel seit den Tagen des Auszugs aus Ägypten. Gottes Bund mit ihnen hatte in folgendem bestanden: „Gehorcht meinem Wort, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Weg, den ich euch gebiete, auf dass es euch wohlgehe."

Dieser Bund war immer wieder schamlos gebrochen worden. Zu seinem Volk auserwählt, „sind sie doch nach den Ratschlägen, nach dem Starrsinn ihres bösen Herzens gewandelt, indem sie mir den Rücken und nicht mehr das Angesicht zukehrten."

„Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für?" fragte der Herr traurig. Nach den Worten des Propheten geschah es deshalb, weil das Volk der Stimme des Herrn, seines Gottes, nicht gehorcht und seine Zurechtweisung abgelehnt hatte.

Gottes Klage über sein Volk - Wenn sogar Tiere klüger sind

„Die Wahrheit ist dahin und ist aus ihrem Mund," klagte Jeremia. Dann sagte er etwas sehr Trauriges: „Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des Herrn nicht wissen."

Ist das nicht erstaunlich? Selbst die Vögel wissen, wann sie fliegen müssen! Sie folgen Gottes Ordnung in der Natur. Aber die Menschen, die viel klüger sind als Vögel, wollten nicht auf Gott hören.

„Sollte ich das nicht heimsuchen an ihnen, spricht der Herr, und sollte ich mich nicht rächen an einem Volk wie diesem?"

Als es fast zu spät war - Wenn selbst große Fürbitter nicht helfen können

Die Zeit für eine eingehende Herzensprüfung war gekommen. Während Josias Herrschaft hatte das Volk einigen Grund zur Hoffnung gehabt. Aber nun konnte Josia nicht mehr für es eintreten, denn er war in der Schlacht gefallen.

Die Sünden des Volkes waren so groß geworden, dass es für eine vermittelnde Fürsprache fast zu spät war. „Wenn auch Mose und Samuel vor mir stünden," erklärte der Herr, „so habe ich doch kein Herz für dies Volk. Treibe sie weg von mir, und lass sie weggehen!"

Das war sehr ernst! Mose und Samuel waren zwei der größten Fürbitter in der Geschichte Israels gewesen. Aber selbst sie hätten jetzt nicht mehr helfen können.

Die Warnung vor dem Schicksal Silos - Wenn Geschichte sich wiederholt

Falls die unbußfertige Nation Gottes nochmalige gnädige Aufforderung nicht beachtete, würde dies dieselben Strafgerichte zur Folge haben, wie sie das Nordreich Israel ein Jahrhundert früher getroffen hatten.

Des Herrn Botschaft an Juda lautete: „Werdet ihr mir nicht gehorchen und nicht nach meinem Gesetz wandeln, das ich euch vorgelegt habe, und nicht hören auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die ich immer wieder zu euch sende und auf die ihr doch nicht hören wollt, so will ich es mit diesem Haus machen wie mit Silo und diese Stadt zum Fluchwort für alle Völker auf Erden machen."

Wer im Tempelhof stand und Jeremias Predigt hörte, verstand deutlich diesen Hinweis auf Silo und auf die Zeit in den Tagen Elis, als die Philister Israel besiegt und die Bundeslade weggeführt hatten.

Die Sünde Elis hatte darin bestanden, dass er über die schändlichen Taten seiner Söhne und über die im ganzen Land herrschenden Sünden leichtfertig hinweggegangen war. Sein Versäumnis, diese Missstände zu beseitigen, stürzte Israel in ein furchtbares Unglück.

Der Zorn des Volkes - Wenn Menschen die Wahrheit nicht hören wollen

Jeremias Botschaft an Priester und Volk rief die Feindschaft vieler hervor. In stürmischer Anklage riefen sie: „Warum weissagst du im Namen des Herrn: 'Es wird diesem Haus gehen wie Silo, und diese Stadt soll so wüst werden, dass niemand mehr darin wohnt'? Und das ganze Volk sammelte sich im Haus des Herrn gegen Jeremia."

Priester, falsche Propheten und das Volk wandten sich zornig gegen ihn, der ihnen keine Schmeichelworte sagen und keinen Trug prophezeien wollte. So wurde die Botschaft Gottes verachtet und seinem Diener mit dem Tod gedroht.

Stell dir vor, wie mutig Jeremia sein musste! Eine ganze Menschenmenge war wütend auf ihn und wollte ihn umbringen, nur weil er die Wahrheit gesagt hatte.

Jeremia vor Gericht - Wenn Mut sich auszahlt

Jeremias Botschaft wurde sofort den Fürsten Judas überbracht. Sie eilten vom Königspalast zum Tempel, um selbst den wahren Sachverhalt zu erfahren.

„Die Priester und Propheten sprachen vor den Oberen und allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt gegen diese Stadt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt."

Aber Jeremia stand unerschrocken vor den Fürsten und dem Volk und erklärte: „Der Herr hat mich gesandt, dass ich dies alles, was ihr gehört habt, weissagen sollte gegen dies Haus und gegen diese Stadt. So bessert nun eure Wege und euer Tun und gehorcht der Stimme des Herrn, eures Gottes, dann wird den Herrn auch gereuen das Übel, das er gegen euch geredet hat."

Dann sagte er etwas sehr Mutiges: „Siehe, ich bin in euren Händen, ihr könnt mit mir machen, wie es euch recht und gut dünkt. Doch sollt ihr wissen: wenn ihr mich tötet, so werdet ihr unschuldig Blut auf euch laden, auf diese Stadt und ihre Einwohner. Denn wahrlich, der Herr hat mich zu euch gesandt, dass ich dies alles vor euren Ohren reden soll."

Gott schickt Verteidiger - Wenn Mut Respekt erwirbt

Hätte sich der Prophet durch die drohende Haltung der hohen Würdenträger einschüchtern lassen, so wäre seine Botschaft wirkungslos geblieben, und er selbst hätte sein Leben verloren. Der Mut jedoch, mit dem er die ernste Warnung vortrug, erzwang ihm die Achtung des Volkes und stimmte die Fürsten ihm günstig.

Sie erörterten alles mit den Priestern und falschen Propheten und machten ihnen klar, wie töricht die von ihnen geforderten Maßnahmen seien. Ihre Worte fanden Widerhall beim Volk. So erweckte Gott Verteidiger für seinen Diener.

Auch die Ältesten protestierten vereint gegen die Entscheidung der Priester über das Schicksal Jeremias. Sie beriefen sich dabei auf Micha, der Strafgerichte über Jerusalem prophezeit hatte, und fragten: „Haben ihn deswegen Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda getötet? Haben sie nicht den Herrn gefürchtet und ihn angerufen, dass der Herr das Unheil nicht über sie kommen ließ, das er ihnen angedroht hatte? Und wir wollen nun eine solch große Schuld auf uns laden?"

Auf die Fürsprache dieser einflussreichen Männer hin wurde das Leben des Propheten verschont.

Jeremias schweres Leben - Wenn ein Prophet leiden muss

Vom Tag seiner Berufung bis zum Abschluss seines Dienstes stand Jeremia vor Juda wie „eine feste, eherne Mauer," gegen die menschlicher Zorn nichts ausrichten konnte. „Wenn sie auch gegen dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben," hatte der Herr seinem Diener angekündigt; „denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der Herr."

Von Natur furchtsam und scheu, sehnte sich Jeremia nach dem Frieden und der Ruhe eines zurückgezogenen Lebens, wo er nicht Zeuge der dauernden Verstocktheit seines geliebten Volkes sein musste. Sein Herz litt schrecklich unter dem Verderben, das die Sünde verursacht hatte.

„Ach dass ich Wasser genug hätte in meinem Haupt und meine Augen Tränenquellen wären," klagte er, „dass ich Tag und Nacht beweinen könnte die Erschlagenen meines Volks!" „Ach dass ich eine Herberge hätte in der Wüste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen ziehen!"

Deshalb wird Jeremia oft „der weinende Prophet" genannt. Er weinte, weil er sein Volk so sehr liebte und sah, wie sie sich selbst ins Unglück stürzten.

Spott und Verfolgung - Wenn Menschen grausam sind

Grausam war das Gespött, das er zu ertragen berufen war. In sein empfindsames Gemüt drangen tief die Pfeile des Spottes jener Menschen, die seine Botschaften verachteten und seine Sorge um ihre Bekehrung leichtfertig abtaten.

„Ich bin ein Hohn für mein ganzes Volk," klagte er, „und täglich ihr Spottlied." „Ich bin darüber zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich. Alle meine Freunde und Gesellen lauern, ob ich nicht falle: 'Vielleicht lässt er sich überlisten, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.'"

Stell dir vor, wie weh das getan haben muss! Die Menschen, die er liebte und für die er betete, machten sich über ihn lustig und warteten darauf, dass er einen Fehler machte.

Gottes Kraft in der Schwachheit - Wenn Gott uns stark macht

Doch der treue Prophet erfuhr täglich Stärkung, so dass er durchhalten konnte. „Aber der Herr ist bei mir wie ein starker Held," bekannte er vertrauensvoll, „darum werden meine Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und nie vergessen werden. Singet dem Herrn, rühmet den Herrn, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet!"

Die Erfahrungen, die Jeremia durchlebte, lehrten ihn, „dass des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht, und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte." Und er lernte beten: „Züchtige mich, Herr, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf dass du mich nicht ganz zunichte machst."

Das Lied der Hoffnung - Wenn Gott uns tröstet

Wenn es galt, vom Kelch der Trübsal und des Leides zu trinken und wenn er in seinem Elend zu klagen versucht war: „Mein Ruhm und meine Hoffnung auf den Herrn sind dahin," erinnerte er sich an die Fürsorge Gottes in seinem Leben und rief triumphierend aus:

„Die Güte des Herrn ist es, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. Denn der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen."

Die wichtigen Lektionen - Was wir von Jeremia lernen können

Die Geschichte vom weinenden Propheten Jeremia lehrt uns viele wichtige Dinge:

Erstens: Gott kann auch schüchterne, junge Menschen für große Aufgaben gebrauchen. Jeremia dachte, er sei zu jung, aber Gott machte ihn stark.

Zweitens: Manchmal müssen wir die Wahrheit sagen, auch wenn andere sie nicht hören wollen. Jeremia blieb mutig, obwohl die Menschen zornig auf ihn waren.

Drittens: Gott ist immer bei denen, die ihm dienen. Auch wenn Jeremia verfolgt und verspottet wurde, verließ Gott ihn nie.

Viertens: Es ist normal, traurig zu sein, wenn wir sehen, wie Menschen sich selbst schaden. Jeremia weinte, weil er sein Volk liebte.

Fünftens: Gottes Liebe und Barmherzigkeit sind jeden Morgen neu. Auch in den schwierigsten Zeiten können wir auf ihn hoffen.

Sechstens: Äußere religiöse Handlungen reichen nicht aus. Gott möchte, dass unser Herz sich wirklich ändert.

Siebtens: Gott warnt uns, weil er uns liebt, nicht weil er uns strafen will. Wie ein liebevoller Vater ruft er seine Kinder zurück.

Achtens: Mut wird oft belohnt. Jeremia wurde gerettet, weil er mutig die Wahrheit sagte.

Die Geschichte zeigt uns: Auch wenn es schwer ist, die Wahrheit zu sagen, und auch wenn andere uns dafür nicht mögen, ist Gott immer bei uns. Wie Jeremia können auch wir lernen, auf Gott zu vertrauen, auch wenn wir uns klein und schwach fühlen.

Jeremia war ein weinender Prophet, weil er so sehr liebte. Er weinte nicht aus Schwäche, sondern aus Liebe. Und Gott tröstete ihn jeden Tag aufs Neue mit seiner Güte und Barmherzigkeit.

Denk daran: Gottes Liebe ist jeden Morgen neu! Auch wenn wir traurig sind oder Schwierigkeiten haben, können wir wie Jeremia sagen: „Der Herr ist mein Teil, darum will ich auf ihn hoffen."

 

 

 

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