Wenn Stolz die Wahrheit vergessen lässt - Nebukadnezars gefährlicher Weg
Kennst du das Gefühl, wenn dir jemand ein großes Kompliment macht und du plötzlich denkst, du seist etwas ganz Besonderes? Manchmal kann das dazu führen, dass wir wichtige Dinge vergessen!
Genau das passierte mit König Nebukadnezar. Gott hatte ihm durch Daniel einen wunderbaren Traum erklärt - den Traum von dem großen Standbild. In diesem Traum hatte Gott gezeigt, dass verschiedene Königreiche kommen und gehen würden, aber am Ende würde Gottes ewiges Reich alle anderen Reiche ablösen.
Daniel hatte dem König erklärt: „Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird. Es wird alle diese Königreiche überwinden, aber es selbst wird ewig bleiben. Der Traum ist zuverlässig, und die Deutung ist richtig."
Der König hatte sogar Gottes Macht anerkannt und zu Daniel gesagt: „Es ist kein Zweifel, euer Gott ist ein Gott über alle Götter, der Geheimnisse offenbaren kann." Eine Zeitlang dachte Nebukadnezar ehrfürchtig an Gott, aber sein Herz war noch nicht wirklich verändert. Der Wohlstand und die Macht, die er besaß, machten ihn stolz.
Bald vergaß er, Gott zu ehren, und kehrte zu seiner alten Götzenverehrung zurück - sogar noch eifriger als zuvor!
Die schmeichelhafte Idee - Wenn Menschen Gottes Botschaft verdrehen
Die Worte „Du bist das goldene Haupt" aus dem Traum hatten den König tief beeindruckt. Stell dir vor, wie er sich gefühlt haben muss! Der mächtigste König der Welt zu sein - das goldene Haupt des großen Standbildes!
Seine klugen Berater merkten, wie stolz der König auf diese Worte war. Sie machten ihm einen Vorschlag: „Warum baust du nicht ein Standbild, das dem aus deinem Traum gleicht? Dann können alle Menschen das goldene Haupt sehen, das dein Reich darstellt!"
Dem König gefiel diese schmeichelhafte Idee so sehr, dass er beschloss, noch weiter zu gehen. Statt das Standbild so nachzubauen, wie er es im Traum gesehen hatte, wollte er es noch großartiger machen. Sein Bildnis sollte nicht nur am Kopf golden sein, sondern völlig aus Gold bestehen - ein Symbol dafür, dass Babylon für immer das mächtigste Reich bleiben würde!
Das war eine gefährliche Idee! Gott hatte doch gezeigt, dass verschiedene Reiche kommen und gehen würden. Aber Nebukadnezar wollte das nicht hören. Er wollte, dass sein Reich für immer bestehen blieb!
Satans listiger Plan - Wenn die Wahrheit verdreht wird
Der Gedanke, ein Weltreich zu gründen, das ewig dauern sollte, gefiel dem mächtigen König sehr. Mit großer Begeisterung, die aus grenzenlosem Ehrgeiz und Stolz kam, begann er mit seinen Beratern zu planen, wie er das erreichen könnte.
Dabei vergaß er völlig die wunderbare Art, wie Gott ihm den Traum gegeben hatte. Er vergaß auch, dass der Gott Israels durch Daniel die Bedeutung des Bildes erklärt hatte und dass dadurch alle weisen Männer des Reiches vor dem Tod gerettet worden waren.
Alles war vergessen - nur nicht der Wunsch nach noch mehr Macht und Herrschaft!
So versuchte Satan durch die List ehrgeiziger Menschen, Gottes Plan zu durchkreuzen. Der Feind wusste: Wenn die Wahrheit rein bleibt, hat sie die Kraft zu retten. Aber wenn sie für menschlichen Stolz und Ehrgeiz missbraucht wird, kann sie zu einer Macht des Bösen werden.
Das goldene Wunder - Ein Standbild wie die Welt es nie gesehen hatte
Aus seinem riesigen Schatz ließ Nebukadnezar ein gewaltiges goldenes Bild anfertigen. Es glich in den Grundzügen dem Standbild aus seinem Traum, aber es war völlig aus Gold gemacht.
Stell dir das vor! Dreißig Meter hoch und drei Meter breit - ein riesiges goldenes Standbild, das in der Sonne glänzte und von weitem zu sehen war! So etwas Eindrucksvolles und Majestätisches hatten selbst die Babylonier, die an prachtvolle Götzenbilder gewöhnt waren, noch nie gesehen.
Das herrliche und kostbare Bildnis wurde in der Ebene von Dura aufgestellt - als Verkörperung des Glanzes, der Pracht und der Macht Babylons. Es sollte zu einem Gegenstand der Anbetung werden.
Die Vorbereitungen wurden getroffen, und ein Befehl erging: Am Tag der Einweihung sollten alle Menschen ohne Ausnahme ihre Treue zu Babylon zeigen, indem sie sich vor dem Standbild verneigten.
Der große Tag - Wenn alle sich beugen sollen
Der festgesetzte Tag kam, und eine gewaltige Menschenmenge versammelte sich auf der Ebene Dura. „Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen" waren gekommen - Menschen aus allen Teilen des riesigen babylonischen Reiches.
Fürsten, Statthalter, Landpfleger, Richter, Schatzmeister, Räte, Amtleute und alle wichtigen Menschen der Länder standen dort. Als die Musik erklang - Hörner, Flöten, Harfen, Geigen, Psalter und Sackpfeifen und allerlei Saitenspiel - warfen sich, wie der König befohlen hatte, all die Scharen nieder und beteten das goldene Bild an.
An diesem Tag schien es, als hätten die Mächte der Finsternis einen großen Sieg errungen. Die Anbetung des goldenen Standbildes sollte für immer Teil der Staatsreligion werden. Satan hoffte, auf diese Weise Gottes Plan zu vereiteln, durch die gefangenen Israeliten alle Völker zu segnen.
Aber Gott hatte andere Pläne.
Drei Männer bleiben stehen - Wenn Mut wichtiger ist als das Leben
Nicht alle beugten ihre Knie vor dem Symbol menschlicher Macht. Inmitten der anbetenden Menge waren drei Männer fest entschlossen, den Gott des Himmels nicht zu verunehren. Ihr Gott war der König der Könige und Herr aller Herren - vor keinem anderen wollten sie sich beugen.
Kannst du dir das vorstellen? Tausende von Menschen knien nieder, und nur drei bleiben stehen! Wie mutig sie gewesen sein müssen! Wie sehr sie aufgefallen sein müssen!
Schadrach, Meschach und Abed-Nego wussten: Sich vor diesem Bild zu verbeugen würde bedeuten, einen falschen Gott anzubeten. Und das konnten sie nicht tun, egal was es sie kosten würde.
Die Anklage - Wenn Neid und Eifersucht sprechen
Nebukadnezar war berauscht von seinem Triumph, als er die Nachricht erhielt: Einige seiner Untertanen wagten es, seinem Befehl zu trotzen! Verschiedene weise Männer, die neidisch auf Daniels Gefährten waren wegen der Ehren, die ihnen erwiesen worden waren, berichteten nun dem König von ihrer Weigerung.
„Der König lebe ewig!" riefen sie aus. „Nun sind da jüdische Männer, die du über einzelne Bezirke im Land Babel gesetzt hast, nämlich Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Sie missachten deinen Befehl und ehren deinen Gott nicht und beten das goldene Bild nicht an, das du hast aufrichten lassen."
Wie gemein das war! Diese Männer waren neidisch auf die drei Freunde und nutzten die Gelegenheit, sie in Schwierigkeiten zu bringen.
Die Konfrontation - Wenn der König seine Macht zeigt
Der König befahl, die drei Männer vor ihn zu bringen. „Wie?" fragte er. „Wollt ihr meinen Gott nicht ehren und das goldene Bild nicht anbeten, das ich habe aufrichten lassen?"
Mit Drohungen versuchte er sie zu bewegen, sich der Menge anzuschließen. Er zeigte auf den Feuerofen und erinnerte sie an die schwere Strafe, die sie erwartete, falls sie ihm weiterhin ungehorsam blieben.
Aber die drei Hebräer bezeugten standhaft ihre Treue zum Gott des Himmels und ihren Glauben an seine rettende Macht. Sie wussten: Sich vor dem Bild zu verbeugen wäre gleichbedeutend mit Anbetung gewesen. Und eine solche Ehrerbietung konnten sie nur Gott erweisen.
Der König erkannte, dass diese drei Männer etwas Besonderes hatten - etwas, was die anderen weisen Männer seines Reiches nicht besaßen. In allen ihren Aufgaben waren sie gewissenhaft und treu gewesen. Deshalb wollte Nebukadnezar es noch einmal mit ihnen versuchen.
Die letzte Chance - Wenn Gnade auf festen Glauben trifft
„Wenn ihr wenigstens eure Bereitschaft zeigt, gemeinsam mit der Menge das Bild anzubeten, wird euch nichts geschehen," sagte der König. Doch dann fügte er drohend hinzu: „Werdet ihr es aber nicht anbeten, dann werdet ihr sofort in den glühenden Ofen geworfen."
Er wies herausfordernd gen Himmel und sagte: „Lasst sehen, wer der Gott ist, der euch aus meiner Hand retten könnte!"
Das war eine direkte Herausforderung an Gott! Der König dachte, er sei mächtiger als der Gott der Hebräer.
Die mutige Antwort - Wenn Glaube stärker ist als Furcht
Die Drohungen des Königs konnten die drei Männer nicht von ihrer Treue zum Herrscher des Weltalls abbringen. Aus der Geschichte ihrer Väter hatten sie gelernt, dass Ungehorsam gegen Gott Unglück bringt, aber dass die Ehrfurcht vor dem Herrn der Anfang aller Weisheit und die Grundlage wahren Glücks ist.
Ruhig schauten sie auf den glühenden Ofen und erwiderten: „Es ist nicht nötig, dass wir dir darauf antworten. Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns retten - aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er uns retten."
Ihr Glaube war so stark, dass sie erklären konnten: Gott wird durch unsere Rettung verherrlicht werden! Doch mit der Zuversicht, die aus ihrem Gottvertrauen kam, fügten sie hinzu: „Und wenn er es nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen."
Was für eine mutige Antwort! Sie sagten: „Unser Gott kann uns retten. Aber selbst wenn er es nicht tut, werden wir ihm trotzdem treu bleiben!"
Der Zorn des Königs - Wenn Stolz verletzt wird
Der Zorn des Königs kannte keine Grenzen. Nebukadnezar wurde voller Wut, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich völlig gegenüber Schadrach, Meschach und Abed-Nego - diesen Vertretern eines verachteten und gefangenen Volkes.
Er befahl, den Ofen siebenmal heißer zu machen als gewöhnlich, und gab den Befehl an die stärksten Männer seines Heeres, die drei Anbeter des Gottes Israels zu fesseln und sie sofort hinzurichten.
Die drei Männer wurden in ihrer ganzen Kleidung - Mänteln, Hosen, Hüten und allem - gefesselt und in den glühenden Ofen geworfen. Das Feuer war so heiß geworden, dass die Männer, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego zum Ofen brachten, von den Feuerflammen überwältigt wurden.
Stell dir das vor! Die Flammen waren so heiß, dass sogar die Männer, die die drei Freunde in den Ofen warfen, vom Feuer überwältigt wurden! So glühend heiß war der Ofen.
Gottes wunderbare Rettung - Wenn Jesus selbst zu Hilfe kommt
Aber der Herr vergaß seine treuen Diener nicht. Als seine Zeugen in den Ofen geworfen wurden, offenbarte sich ihnen der Erlöser in menschlicher Gestalt, und gemeinsam gingen sie mitten im Feuer umher.
In der Gegenwart dessen, der auch der Herr über Hitze und Kälte ist, verloren die Flammen ihre zerstörende Kraft.
Von seinem Thron aus schaute der König zu, in der Erwartung, die Männer, die ihm getrotzt hatten, völlig vernichtet zu sehen. Aber plötzlich änderte sich alles. Die Edlen, die in der Nähe standen, sahen, wie er blass wurde, vom Thron aufsprang und in die Flammen starrte.
Voller Erstaunen fragte der König seine Großen: „Haben wir nicht drei Männer gefesselt mitten in das Feuer werfen lassen? Ich sehe aber vier Männer frei mitten im Feuer umhergehen, und sie sind völlig unversehrt! Und die Gestalt des vierten gleicht einem Gottessohn!"
Kannst du dir das vorstellen? Vier Männer - mitten in den Flammen - und sie sind völlig unversehrt! Der vierte Mann sah aus wie ein himmlisches Wesen!
Wie konnte der König das wissen? - Wenn Zeugnis Früchte trägt
Wie konnte dieser heidnische König wissen, wie der Sohn Gottes aussah? Die hebräischen Gefangenen, die wichtige Stellungen in Babylon innehatten, hatten ihm durch ihr Leben und ihren Charakter die Wahrheit nahegebracht.
Wenn sie nach einer Begründung ihres Glaubens gefragt wurden, hatten sie nie gezögert, sie zu geben. Klar und einfach hatten sie die Grundsätze der Gerechtigkeit dargelegt und so ihre Umgebung über den Gott belehrt, den sie anbeteten. Sie hatten von Christus, dem kommenden Erlöser, erzählt.
Und jetzt, in diesem wunderbaren Moment, erkannte der König in der Gestalt des Vierten inmitten des Feuers etwas ganz Besonderes - es sah aus wie ein Gottessohn!
Die Rettung - Wenn Gott selbst eingreift
Seine Größe und Würde vergessend, stieg Nebukadnezar von seinem Thron, ging zur Tür des Feuerofens und rief: „Ihr Diener des höchsten Gottes, kommt heraus!"
Stell dir das vor! Der mächtigste König der Welt, der eben noch so wütend war, ruft jetzt demütig und ehrfürchtig diese drei Männer heraus!
„Da traten Schadrach, Meschach und Abed-Nego heraus" vor die gewaltige Menschenmenge. Und was sahen alle? Die drei waren völlig unverletzt! Nicht ein Haar war versengt, nicht ein Gewand verbrannt. Nur ihre Fesseln waren verschwunden - als Zeichen, dass Gott sie befreit hatte.
Die Fürsten, Würdenträger und Räte des Königs kamen zusammen und sahen das Wunder mit eigenen Augen. Das Feuer hatte den Männern nichts anhaben können. Nicht einmal ein Brandgeruch war an ihnen zu spüren!
Der gedemütigte König - Wenn Stolz zu Fall kommt
Vergessen war das große goldene Bild, das mit solchem Gepränge aufgestellt worden war. In der Gegenwart des lebendigen Gottes zitterten die Menschen vor Ehrfurcht.
Der König, der eben noch so stolz gewesen war, fühlte sich gedrungen anzuerkennen: „Gelobt sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos! Er hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet - Menschen, die ihm so sehr vertrauten, dass sie sogar den königlichen Befehl nicht befolgt haben, sondern bereit waren, alles zu verlieren!"
Ein königlicher Erlass - Wenn Gott Herzen verändert
Nebukadnezar erließ einen neuen Befehl: „Von nun an soll niemand schlecht über den Gott dieser drei Männer sprechen. Denn es gibt keinen Gott, der so retten kann wie er!"
Die Nachricht von diesem Wunder verbreitete sich schnell. Menschen aus allen Ländern hörten die Geschichte von den drei Männern, die Gott so sehr vertrauten, dass sie sogar einen Feuerofen nicht fürchteten.
Die Botschaft für uns heute
Was können wir aus dieser Geschichte lernen?
Erstens: Wahrer Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern das Richtige zu tun, auch wenn man Angst hat.
Zweitens: Gott ist mächtiger als alle irdischen Könige und Gewalten.
Drittens: Echter Glaube bedeutet, Gott auch dann zu vertrauen, wenn wir nicht wissen, was passieren wird.
Viertens: Gott verlässt seine Kinder nie, auch nicht in den schwierigsten Situationen.
Fünftens: Es ist wichtiger, Gott zu gehorchen als Menschen.
Denk daran: Der gleiche Gott, der Schadrach, Meschach und Abed-Nego aus dem Feuerofen rettete, ist auch dein Gott. Er liebt dich genauso sehr wie sie. Und er wird auch bei dir sein, in jeder Situation deines Lebens.
Hab keine Angst, für das Richtige einzustehen, auch wenn du allein bist. Gott sieht dich, er kennt dich, und er wird dich nie im Stich lassen.