Die Mauer wächst - und die Spannung steigt
Weißt du, was passiert, wenn Menschen mit ganzem Herzen an etwas arbeiten? Dann geschehen Wunder! Und genau das passierte in Jerusalem, als Nehemia und sein Volk die Stadtmauer wieder aufbauten.
Stein um Stein, Tag für Tag wuchs die Mauer höher. Die Menschen arbeiteten mit Begeisterung, mit Werkzeugen in der einen und Waffen in der anderen Hand. Sie waren wachsam, aber sie hatten keine Angst. Sie wussten: Gott war mit ihnen.
Aber nicht alle freuten sich über diesen Erfolg. Die Feinde Israels - Sanballat, Tobia und Geschem - beobachteten die Fortschritte mit wachsendem Zorn. Sie konnten und wollten nicht zulassen, dass Jerusalem wieder zur starken Stadt wurde.
Die erste Falle: Ein falsches Friedensangebot
Eines Tages kam ein Bote zu Nehemia mit einer scheinbar freundlichen Einladung. Sanballat und seine Verbündeten wollten sich mit ihm treffen, um Frieden zu schließen. Sie luden ihn in ein Dorf namens Ono ein.
Für viele wäre das eine verlockende Gelegenheit gewesen. Endlich Frieden? Ein Ende der ständigen Spannungen? Aber Nehemia war klug. Der Heilige Geist warnte ihn.
Er durchschaute sofort die List: Sie wollten ihn weglocken, ihn gefangen nehmen oder sogar töten! Seine Antwort war kurz und entschieden: „Ich habe ein großes Werk auszurichten. Ich kann nicht hinabkommen."
Der offene Brief - eine gefährliche Anschuldigung
Als die erste Falle nicht funktionierte, griffen die Feinde zu einer noch dreisteren Methode. Sanballat schickte einen offenen Brief - einen Brief, den jeder lesen konnte.
In dem Brief stand eine gefährliche Anschuldigung: Nehemia plane einen Aufstand gegen den persischen König! Er wolle sich selbst zum König von Juda machen und habe sogar Propheten bestochen, dies zu verkünden.
Das war hochverräterisch! Wenn der König auch nur den leisesten Verdacht hätte, würde er die härtesten Strafen verhängen. Rebellion bedeutete den sicheren Tod.
Nehemias mutige Antwort
Aber Nehemia ließ sich nicht einschüchtern. Er erkannte sofort: Der Brief war eine Lüge, nur geschrieben, um Angst zu verbreiten. Seine Antwort war kurz und deutlich: „Es ist nichts von dem geschehen, was du da sagst. Du hast es dir in deinem Herzen ausgedacht."
Die gefährlichste Falle: Der falsche Prophet
Dann kam die raffinierteste Falle: Ein Mann namens Schemaja, der früher als Nehemias Freund galt, schlug vor, sich im Tempel zu verstecken. „Sie wollen dich umbringen!", flüsterte er. „Lass uns in den Tempel gehen und die Türen schließen!"
Das war eine perfide List. Wenn Nehemia diesem Rat gefolgt wäre, hätte er:
Sein Vertrauen auf Gott aufgegeben
Vor dem Volk wie ein Feigling ausgesehen
Die Arbeiter in Panik versetzt
Das ganze Werk gefährdet
Aber Nehemia durchschaute den Betrug. „Sollte ein Mann wie ich fliehen?", sagte er. „Ich will nicht hineingehen!"
Der Triumph der Treue
Trotz aller Anschläge ging das Werk weiter. In weniger als zwei Monaten war die Mauer fertig! Die Erbauer konnten nun auf den Mauern entlanggehen und auf ihre besiegten Feinde hinabsehen.
Nehemia schrieb: „Als alle unsere Feinde das hörten, fürchteten sich alle Völker um uns, und der Mut entfiel ihnen. Denn sie merkten, dass dies Werk von Gott war."
Die wichtigsten Lektionen
Diese Geschichte lehrt uns:
Vertraue Gott mehr als Menschen
Lass dich nicht durch Drohungen oder Tricks entmutigen
Bleib deiner Aufgabe treu
Gott beschützt die, die ihm nachfolgen
Mut bedeutet, weiterzumachen, auch wenn es schwierig ist
Eine Botschaft für heute
Denk daran: Du hast auch eine wichtige Aufgabe. Vielleicht baust du keine Stadtmauer, aber Gott hat einen Plan für dich.
Stell dir vor: Gott schaut auf dich herab und lächelt. Er sagt: „Du bist mein Kind. Ich bin bei dir, egal was kommt."