Die große Hoffnung auf Neuanfang
Weißt du, was es bedeutet, wenn man nach langer Zeit endlich wieder nach Hause darf? Stell dir vor: Du warst weit weg von allem, was du liebst, und plötzlich darfst du zurück. Genau das erlebte das Volk Israel nach ihrer Gefangenschaft in Babylon.
Nach vielen Jahren der Trennung von ihrer Heimat gab Gott seinem Volk eine wunderbare Verheißung durch den Propheten Sacharja: „Ich kehre wieder auf den Zion zurück und will zu Jerusalem wohnen, dass Jerusalem eine Stadt der Treue heißen soll und der Berg des Herrn Zebaoth ein heiliger Berg."
Es war wie ein Sonnenstrahl nach einem langen, dunklen Sturm. Gott sagte: „Ich will ihr Gott sein in Treue und Gerechtigkeit." Das bedeutete: Ich gebe euch eine neue Chance! Ich vergebe euch! Wir können neu anfangen!
Die Bedingungen für den Segen
Aber diese wunderbare zweite Chance hatte wichtige Bedingungen. Gott wollte nicht, dass sich die alten Fehler wiederholten. Er sagte seinem Volk ganz klar, was er von ihnen erwartete:
„Richtet recht", mahnte der Herr, „und ein jeder erweise seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit, und tut nicht Unrecht den Witwen, Waisen, Fremdlingen und Armen, und denke keiner gegen seinen Bruder etwas Böses in seinem Herzen!"
Das bedeutete:
Seid ehrlich und gerecht zueinander
Helft den Schwachen und Bedürftigen
Seid freundlich zu Fremden
Denkt nicht schlecht übereinander
Redet Wahrheit miteinander
Schafft Frieden in euren Städten
Die wunderbaren Verheißungen
Wenn sie diese Regeln der Liebe und Gerechtigkeit befolgen würden, versprach Gott ihnen Unglaubliches:
„Sie sollen in Frieden säen", verkündete der Herr. „Der Weinstock soll seine Frucht geben und das Land sein Gewächs, und der Himmel soll seinen Tau geben. Wie ihr ein Fluch gewesen seid unter den Völkern, so will ich euch erlösen, dass ihr ein Segen sein sollt. Fürchtet euch nur nicht."
Stell dir vor: Aus einem verfluchten Volk sollte ein gesegnetes Volk werden! Aus Menschen, die anderen Angst machten, sollten Menschen werden, die anderen Hoffnung brachten!
Der Neuanfang und seine Herausforderungen
Zunächst schien alles gut zu laufen. Nach ihrer Rückkehr aus Babylon waren die Israeliten vom Götzendienst geheilt. Sie widmeten sich dem Studium von Gottes Wort. Unter der Führung von Serubabel, Esra und Nehemia bauten sie den Tempel wieder auf und verpflichteten sich, alle Gebote Gottes zu halten.
Die folgenden Jahre des Wohlstands zeigten deutlich Gottes Bereitschaft, sie anzunehmen und ihnen zu vergeben. Es war wie ein wunderschöner Frühling nach einem harten Winter.
Aber dann geschah etwas Trauriges: In verhängnisvoller Kurzsichtigkeit wandten sie sich immer wieder von ihrem herrlichen Ziel ab. Sie wurden selbstsüchtig und nahmen für sich allein in Anspruch, was ungezählten Menschen Heilung und geistliches Leben hätte bringen können.
Maleachis ernste Botschaft
Zur Zeit des Propheten Maleachi, des letzten Propheten des Alten Testaments, war das Problem ganz offensichtlich geworden. Streng ging dieser Bote des Herrn gegen die Sünden vor, die Israel des Segens beraubten.
Aber Maleachi war nicht nur ein strenger Warner. Seine Gerichtsweissagungen waren immer von liebevollen Einladungen begleitet: „So bekehrt euch nun zu mir", forderte der Herr sie auf, „so will ich mich auch zu euch kehren."
Stell dir vor: Der Gott des Himmels bittet seine irrenden Kinder inständig, zu ihm zurückzukehren! Er streckt seine Hand aus, um sie zu erfassen und auf den Weg der Liebe zu bringen.
Die Frage nach der Umkehr
Aber wie reagierte das Volk? Traurig und selbstgerecht fragten sie: „Worin sollen wir uns bekehren?" Sie sahen ihre eigenen Fehler nicht.
Da offenbarte Gott ihnen eine ganz besondere Sünde: „Soll ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt?" fragte er.
Noch immer nicht überführt, fragten sie: „Womit haben wir dich beraubt?"
Die Antwort war eindeutig: „Mit dem Zehnten und der Opfergabe! Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, und prüft mich hiermit, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle."
Die Bedeutung des Gebens
Gott erklärte seinem Volk etwas Wichtiges: Er segnet das Werk der Menschen, damit sie ihm dankbar einen Teil zurückgeben können. Er schenkt Sonnenschein und Regen, lässt die Pflanzen gedeihen, verleiht Gesundheit und die Fähigkeit zu arbeiten.
Alle Segnungen kommen aus seiner gütigen Hand, und er wünscht, dass Menschen ihre Dankbarkeit dadurch zeigen, dass sie ihm einen Teil als Zehnten und Gaben zurückerstatten.
Es geht nicht darum, dass Gott das Geld braucht. Es geht darum, dass unser Herz lernt, dankbar und großzügig zu sein!
Das Problem der äußerlichen Religion
Leider lernten viele Israeliten zwar, äußerlich gehorsam zu sein, aber ihr Gehorsam entsprang nicht dem Glauben und der Liebe, sondern selbstsüchtigen Beweggründen. Sie wollten dadurch zu nationaler Größe gelangen.
Das auserwählte Volk wurde nicht zum Licht der Welt, sondern schloss sich von ihr ab. Sie bauten Mauern statt Brücken. Sie schlossen andere gerade von jenen Segnungen aus, die sie im Auftrag Gottes der Welt vermitteln sollten.
Gleichzeitig vertrauten sie ihren eigenen Werken, ihren Opfern und Riten, statt sich auf die Verdienste dessen zu verlassen, auf den alle diese Dinge hindeuteten - auf den kommenden Messias.
Die verpasste Gelegenheit
Als Jesus, der verheißene Messias, endlich kam, erkannten sie ihn nicht. Länger als tausend Jahre hatten sie auf ihn gewartet. Tausend Jahre lang war sein Name in Liedern und Weissagungen, in Tempelriten und Familiengebeten eingeschlossen gewesen.
Doch als er kam, erkannten sie ihn nicht als den Messias, auf den sie so lange gewartet hatten. „Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf."
Für ihre weltliebenden Herzen war der vom Himmel Geliebte „wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich". In ihren Augen hatte er „keine Gestalt und Hoheit".
Das Gleichnis vom Weinberg
Jesus erzählte ihnen ein Gleichnis, das ihre Geschichte zusammenfasste: Ein Hausherr pflanzte einen Weinberg, umgab ihn mit einem Zaun, grub eine Kelter hinein, baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner.
Als die Zeit der Ernte kam, sandte er seine Knechte, um die Früchte zu empfangen. Aber die Weingärtner schlugen die einen, töteten die anderen und steinigten wieder andere.
Schließlich sandte er seinen Sohn und dachte: „Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen." Aber die Weingärtner sagten: „Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten!" Und sie töteten ihn.
Als Jesus die Priester fragte, was der Herr des Weinbergs mit solchen Weingärtnern tun würde, antworteten sie selbst: „Er wird die Bösewichte übel umbringen und seinen Weinberg an andere Weingärtner vergeben."
Unbewusst hatten sie ihr eigenes Urteil gesprochen!
Die neue Hoffnung
Aber Gottes Plan ließ sich nicht aufhalten. Was er durch Israel, das auserwählte Volk, für die Welt hatte tun wollen, wird er schließlich heute durch seine Gemeinde auf Erden vollbringen.
Er hat „seinen Weinberg an andere Weingärtner vergeben" - an sein bundestreues Volk, das ihm gewissenhaft „die Früchte zu rechter Zeit" abliefert.
Heute hat die Gemeinde Gottes die Freiheit, den göttlichen Plan zur Erlösung eines verlorenen Geschlechts bis zur Vollendung durchzuführen.
Der Auftrag für heute
In diesen letzten Stunden der Bewährung für die Menschheit erwartet der Herr, dass seine Gemeinde sich mehr als je zuvor zum Handeln aufrafft. Die gute Nachricht von der Erlösung soll zu „allen Nationen und Geschlechtern und Sprachen und Völkern" gehen.
Wie die „Sonne der Gerechtigkeit" soll von jedem echten Jünger Jesu ein lebenspendender, ermutigender, hilfreicher und wahrhaft heilender Einfluss ausgehen.
Das Licht in der Finsternis
Obwohl die Welt immer dunkler wird und Satan mit „allerlei lügenhaften Kräften" wirkt, wird aus dieser Nacht der Finsternis Gottes Licht erstrahlen.
Gott lässt „das Licht aus der Finsternis hervorleuchten". Sein Volk fordert er auf: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir!"
Der praktische Auftrag
Dieses Werk beschreibt der Prophet Jesaja so: „Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen Nackten siehst, so kleide ihn! Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte."
Überall um uns her sind die Klagen einer leidenden Welt zu hören. An uns liegt es, die Not und das Elend zu lindern. Viele haben die Hoffnung verloren - bringt ihnen den Sonnenschein zurück! Viele sind mutlos geworden - richtet Worte der Ermunterung an sie!
Die große Vision
Am Ende wird sich Gottes Absicht vollständig erfüllen. Der Seher Johannes sah in einer Vision die Zeit dieser Wiederherstellung:
„Danach sah ich eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, vor dem Thron stehend und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen; die riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserem Gott und dem Lamm!"
Eine persönliche Einladung
Diese wunderbare Geschichte ist auch deine Geschichte! Gott ruft auch dich: „Bekehre dich zu mir, so will ich mich zu dir kehren."
Er möchte auch aus deinem Leben ein Licht machen, das anderen Hoffnung bringt. Du kannst Teil seines großen Plans sein, die Welt mit seiner Liebe zu erfüllen.
Denk daran: Gott gibt nie auf. Seine Liebe zu dir ist größer als alle deine Fehler. Er hat einen wunderbaren Plan für dein Leben - einen Plan, der nicht nur dich segnet, sondern durch dich auch andere segnet.
Willst du Teil von Gottes „Haus Israel" werden? Willst du ein Licht in der Dunkelheit sein? Die Einladung steht: „Mache dich auf, werde licht!"