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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 117: Esra - Eine geistliche Erweckung

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 117: Esra - Eine geistliche Erweckung

Martin Zimmermann

Die Ankunft zur rechten Zeit

Weißt du, was es bedeutet, wenn jemand genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist? Genau das geschah, als Esra in Jerusalem ankam. Seine Anwesenheit wurde dringend benötigt - wie ein Arzt, der genau dann kommt, wenn ein Patient am kränksten ist.

Seit der Rückkehr der ersten Gruppe von Verbannten unter Serubabel und Josua vor über siebzig Jahren war viel erreicht worden. Der prächtige Tempel stand wieder da, strahlend in der Sonne. Ein Teil der Mauern der Stadt war wiederhergestellt worden. Aber trotz all dieser äußeren Erfolge war etwas Wichtiges schiefgegangen - etwas in den Herzen der Menschen.

Viele von denen, die vor Jahren nach Jerusalem zurückgekehrt waren, hatten ihr Leben lang Gott die Treue gehalten. Ihre Herzen brannten noch immer für den Herrn. Aber ihre Kinder und Kindeskinder - das war eine andere Geschichte. Eine ganze Generation war herangewachsen, die die Heiligkeit von Gottes Gesetz aus den Augen verloren hatte.

Noch schlimmer: Einige der Männer, denen große Verantwortung auferlegt war - Leiter und Vorbilder des Volkes - lebten sogar in offener Sünde. Es war, als würde ein Hirte seine Schafe in die Irre führen, anstatt sie zu beschützen.

Die Macht des guten Einflusses

Gott hatte es wunderbar gefügt, dass die Menschen, die mit Esra zurückgekehrt waren, besondere geistliche Erfahrungen gemacht hatten. Ihre Reise von Babylon nach Jerusalem - ohne menschlichen Schutz, nur unter Gottes Obhut - hatte ihnen wertvolle Lektionen vermittelt. Viele waren im Glauben erstarkt wie Muskeln, die durch Training stärker werden.

Als sie sich nun unter die Entmutigten und Gleichgültigen in Jerusalem mischten, wirkte sich ihr Einfluss mächtig aus. Es war wie ein frischer Wind, der in ein stickiges Zimmer weht, oder wie ein Lichtstrahl, der die Dunkelheit durchbricht.

Am vierten Tag nach der Ankunft wurden die kostbaren Silber- und Goldschätze mit äußerster Genauigkeit den Tempelbeamten übergeben. Jeder Gegenstand wurde „nach Zahl und Gewicht" geprüft. Esra war ein Mann der Ordnung und Ehrlichkeit - selbst in den kleinsten Dingen.

Die Heimkehrer opferten Brandopfer als Zeichen ihrer Dankbarkeit für Gottes Schutz. Sie übergaben auch die Befehle des Königs an die örtlichen Beamten, die daraufhin dem Volk und dem Haus Gottes halfen.

Eine schockierende Entdeckung

Aber dann geschah etwas, das Esras Herz zerbrach. Mehrere führende Männer Israels kamen zu ihm mit einer ernsten Beschwerde. Was sie ihm mitteilten, war wie ein Blitz aus heiterem Himmel.

„Das Volk Israel und die Priester und Leviten", berichteten sie, „haben die heiligen Weisungen des Herrn bezüglich der Heiraten mit den Nachbarvölkern missachtet. Sie haben deren Töchter genommen für sich und für ihre Söhne. Das heilige Volk hat sich vermischt mit den Völkern des Landes. Und die Oberen und Ratsherren waren die ersten bei diesem Treubruch."

Stell dir vor, wie Esra sich fühlte! Er hatte sein ganzes Leben dem Studium von Gottes Wort gewidmet. Er wusste genau, dass der Abfall der Israeliten von Gott weitgehend auf ihre Vermischung mit heidnischen Völkern zurückzuführen war. Er hatte erkannt, dass der Gehorsam gegen Gottes Befehl, von den umgebenden Nationen abgesondert zu bleiben, seinem Volk viele traurige und demütigende Erfahrungen erspart hätte.

Und nun erfuhr er, dass prominente Männer es trotz aller Lehren aus der Vergangenheit gewagt hatten, genau die Gesetze zu übertreten, die als Schutz vor dem Abfall gegeben waren!

Ein Herz voller Kummer

Als Esra diese Nachricht hörte, war er zutiefst erschüttert. Er dachte daran, mit welcher Güte Gott sein Volk im eigenen Land wieder hatte Fuß fassen lassen. Da übermannten ihn Empörung und Kummer über ihre Undankbarkeit.

„Als ich dies hörte", berichtete er später, „zerriss ich mein Kleid und meinen Mantel und raufte mir Haupthaar und Bart und setzte mich bestürzt hin."

In der damaligen Zeit war das Zerreißen der Kleider und das Raufen der Haare ein Zeichen tiefster Trauer und Verzweiflung. Es war, als würde Esras Herz vor Schmerz zerbrechen.

„Und es versammelten sich bei mir alle, die über die Worte des Gottes Israel erschrocken waren wegen des Treubruchs derer, die aus der Gefangenschaft gekommen waren; und ich saß bestürzt da bis zum Abendopfer."

Stell dir diese Szene vor: Esra, der große Gelehrte und Priester, sitzt da wie ein zerbrochener Mann. Um ihn herum versammeln sich Menschen, die genauso erschrocken sind wie er. Stunden vergehen in schweigender Trauer.

Das Gebet eines zerbrochenen Herzens

Zur Zeit des Abendopfers - als die Sonne langsam unterging und die Schatten länger wurden - stand Esra auf. Er zerriss noch einmal sein Kleid und seinen Mantel, fiel auf seine Knie und schüttete sein Herz in einem Bittgebet zum Himmel aus.

Seine Hände vor dem Herrn ausbreitend, rief er aus: „Mein Gott, ich schäme mich und scheue mich, meine Augen aufzuheben zu dir, mein Gott; denn unsere Missetat ist über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist groß bis an den Himmel."

Was für ein Gebet! Esra identifizierte sich völlig mit seinem Volk. Er sagte nicht „ihre" Sünden, sondern „unsere" Sünden. Er fühlte sich mitverantwortlich für das, was geschehen war.

„Von der Zeit unserer Väter an sind wir in großer Schuld gewesen bis auf diesen Tag", betete er weiter. „Um unserer Missetat willen sind wir und unsere Könige und Priester in die Hand der Könige der Länder gegeben worden, ins Schwert, ins Gefängnis, zum Raub und zur Schmach, so wie es heute ist."

Aber dann kam ein Hoffnungsschimmer in sein Gebet: „Nun aber ist uns einen kleinen Augenblick Gnade von dem Herrn, unserm Gott, geschehen, dass er uns noch Errettete übriggelassen und uns einen festen Halt an seiner heiligen Stätte gegeben hat."

Die Macht der Reue

Esras Gebet war wie ein Feuer, das sich ausbreitete. Der Schmerz, den er und seine Mitarbeiter über das Böse empfanden, das sich heimtückisch bis ins Innerste des Werkes Gottes geschlichen hatte, bewirkte echte Reue bei vielen Menschen.

„Das Volk weinte sehr", heißt es in der Bibel. Es war nicht nur ein oberflächliches Bedauern - es war tiefe, herzzerreißende Reue. Nach und nach begriffen die bereuenden Juden die Hässlichkeit der Sünde und den Abscheu, mit dem Gott diese betrachtet.

Sie erkannten die Heiligkeit des am Sinai verkündeten Gesetzes, und viele zitterten bei dem Gedanken an ihre Übertretungen. Es war, als würden sie zum ersten Mal wirklich verstehen, wie ernst Gott es mit seinen Geboten meint.

Ein Hoffnungsvoller Vorschlag

Inmitten all dieser Trauer und Reue stand ein Mann namens Schechanja auf. Er bestätigte alle Worte, die Esra ausgesprochen hatte, als wahr. Aber dann sagte er etwas Wunderbares:

„Wir haben unserm Gott die Treue gebrochen, als wir uns fremde Frauen von den Völkern des Landes genommen haben. Nun, es ist trotz allem noch Hoffnung für Israel!"

Hoffnung! Selbst in der dunkelsten Stunde gab es noch Hoffnung. Schechanja schlug vor, dass alle, die gegen das Gesetz verstoßen hatten, einen Bund mit Gott schließen sollten, um ihrer Sünde zu entsagen und „nach dem Gesetz" beurteilt zu werden.

„So steh nun auf", bat er Esra. „Denn dir gebührt's zu handeln, und wir wollen mit dir sein. Sei getrost und tu es!"

Der Beginn einer wunderbaren Reformation

Da stand Esra auf und nahm einen Eid von den obersten Priestern, den Leviten und ganz Israel, dass sie nach diesem Wort handeln sollten. Dies war der Anfang einer wunderbaren Reformation - einer geistlichen Erweckung, die das ganze Volk erfasste.

Mit unendlicher Geduld und großem Feingefühl, unter sorgfältiger Berücksichtigung der Rechte und des Wohlergehens jedes Betroffenen, bemühten sich Esra und seine Mitarbeiter, die Reumütigen in Israel auf den rechten Weg zu bringen.

Esra war in erster Linie ein Lehrer des Gesetzes. Während er der Untersuchung jedes Rechtsfalles seine persönliche Aufmerksamkeit widmete, suchte er das Volk von der Heiligkeit dieses Gesetzes zu überzeugen und ihm nahezubringen, welche Segnungen es durch Gehorsam erlangen könne.

Eine neue Liebe zur Heiligen Schrift

Wo immer Esra auch wirkte, geschah etwas Wunderbares: Das Studium der Heiligen Schrift wurde neu belebt. Es war, als würde ein alter, verstaubter Schatz wieder zum Leben erweckt.

Man setzte Lehrer ein, das Volk zu unterweisen. Das Gesetz des Herrn wurde verherrlicht und geehrt. Die Menschen forschten wieder in den Büchern der Propheten, und die Aussagen, die das Kommen des Messias ankündigten, brachten manchem traurigen und müden Herzen Hoffnung und Trost.

Stell dir vor: Familien versammelten sich wieder um die Heilige Schrift. Kinder lernten wieder Gottes Wort. Junge Menschen entdeckten die Schönheit und Weisheit der Bibel. Es war eine echte geistliche Erweckung!

Ein zeitloses Beispiel

Mehr als zweitausend Jahre sind vergangen, seitdem Esra seinen Sinn darauf richtete, „das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun". Doch die Zeitspanne hat die Wirkung seines frommen Beispiels nicht beeinträchtigt. All die Jahrhunderte hindurch hat der Bericht über sein Leben der Hingabe in vielen den Entschluss geweckt, ebenfalls das Gesetz des Herrn zu erforschen und zu tun.

Esras Beweggründe waren edel und heilig. Bei allem, was er tat, drängte ihn eine tiefe Liebe zu den Menschen. Das Mitleid und Zartgefühl, das er denen gegenüber zeigte, die gesündigt hatten, sollte all denen ein Beispiel sein, die Reformen durchführen wollen.

Eine Botschaft für unsere Zeit

In unserem Zeitalter, in dem Satan durch mancherlei Mittel die Augen der Menschen vor den Ansprüchen des Gesetzes Gottes zu verschließen sucht, brauchen wir Menschen wie Esra. Wir brauchen Menschen, die andere dazu bringen können, dass sie „zittern vor dem Gebote unseres Gottes".

Zuverlässige Reformatoren werden benötigt, die Sünder auf den großen Gesetzgeber hinweisen und sie belehren: „Das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erquickt die Seele." Es mangelt an Menschen, die „gut in der Schrift bewandert" sind, bei denen jedes Wort und jede Tat die Weisungen des Herrn verherrlicht.

Die wichtigsten Lektionen für dein Herz

Diese bewegende Geschichte lehrt uns so viele wichtige Dinge:

Erstens: Echter Glaube zeigt sich in tiefer Reue über die Sünde. Esra war nicht gleichgültig gegenüber dem Bösen - es zerbrach ihm das Herz.

Zweitens: Ein guter Einfluss kann andere zum Guten verändern. Die Menschen, die mit Esra kamen, brachten neuen Mut und neue Hoffnung.

Drittens: Gottes Wort hat die Macht, Herzen zu verändern. Als die Menschen wieder anfingen, die Bibel zu studieren, wurden ihre Leben verwandelt.

Viertens: Echte Reformation beginnt mit Gebet und Fasten. Esra suchte zuerst Gott, bevor er handelte.

Fünftens: Es gibt immer Hoffnung für die, die umkehren wollen. Selbst in der dunkelsten Stunde kann Gott ein neues Werk beginnen.

Eine persönliche Botschaft für dich

Denk daran: Gott sucht auch heute Menschen wie Esra - Menschen, die sein Wort lieben und anderen davon erzählen wollen. Menschen, die nicht gleichgültig sind, wenn etwas schiefgeht, sondern die beten und handeln.

Du musst kein berühmter Gelehrter sein wie Esra. Aber du kannst ein treuer Schüler Gottes sein. Du kannst die Bibel studieren, beten und anderen ein gutes Beispiel geben.

Gott kann durch dich eine kleine geistliche Erweckung in deiner Familie, deiner Schule oder deinem Freundeskreis beginnen. Er wartet nur darauf, dass du bereit bist, wie Esra zu sagen: „Hier bin ich, Herr. Gebrauche mich!"

Stell dir vor: Gott schaut auf dich herab und lächelt. Er sagt: „Ich habe große Pläne für dich. Sei treu wie Esra, und ich werde durch dich wunderbare Dinge tun."

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