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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 210: Friede im Obergemach: Jesus begegnet seinen Freunden und stärkt Thomas

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 210: Friede im Obergemach: Jesus begegnet seinen Freunden und stärkt Thomas

Martin Zimmermann

Hinter verschlossenen Türen: Angst, die jeder kennt

Die Stadt schlief. Im Obergemach, einem Raum über der Straße, war es dämmerig. Nur der Mond malte silberne Streifen auf den Boden. Die schweren Riegel an der Tür lagen fest, als wollten sie die Nacht selbst aussperren. Innen war es still wie in einer Bibliothek. Man hörte nur Atemzüge, das Knacken des Holzes und hier und da ein leises Schlucken. Die Freunde von Jesus saßen eng zusammen. Einige hielten die Hände ineinander wie Kinder, die bei Gewitter Trost suchen. Der Duft von altem Holz, etwas Rauch vom Herd unten im Hof und ein Hauch von Gewürzen lag in der Luft. In ihren Herzen war es jedoch dunkel. Sie erinnerten sich an den Kreuzweg, an das Grab, an die schwere Steinplatte. Wie sollte es weitergehen?

Im Kopf drehte sich alles: Erinnerungen wie kleine Filme – ein blinder Mann, der wieder sehen lernte; lautes Lachen auf einer Wiese, als ein paar Brote für Tausende reichten; die freundliche Stimme von Jesus, die Wellen beruhigte. Trotzdem fühlte sich ihr Glaube an wie eine Kerze im Wind. Wenn Kinder sich im Dunkeln fürchten, wünschen sie sich eine Hand. Genau so sehnte sich die kleine Gemeinschaft nach der Hand ihres Meisters.

Frieden mitten in der Mitte: Der Lebendige ist da

Und dann passierte das Undenkbare – ganz leise und doch so groß wie der Morgen. Ohne Poltern, ohne kalte Nachtluft, ohne dass ein Riegel sprang, war Jesus mitten zwischen ihnen. Nicht als Schatten. Nicht wie ein Traum. Er war so wirk­lich wie der Mondschein auf dem Boden. Sein Gesicht trug den warmen Ausdruck, den sie kannten. Seine Augen sagten mit einem Blick, was Herzen heilen kann: Hier ist Frieden.

Die Furcht sprang auf wie eine Katze, die man erschreckt. Ein paar Hände fuhren hoch. Manche dachten an einen Geist, denn Türen waren doch verschlossen. Jesus nahm ihnen die Angst nicht mit Lärm, sondern mit Nähe. Er ließ sie schauen: die liebevollen Spuren an Händen und Füßen, die wie zarte Siegel der Liebe aussahen – Liebesnarben, die erzählen: Ich war da, ich bin da, ich bleibe da. Und weil echte Nähe sich anfühlt, legte er die Grenze zwischen „vielleicht“ und „wirklich“ noch sanfter nieder: Er aß mit ihnen. Der Duft von gebratenem Fisch, die Süße von hellem Honig, das Knacken der feinen Haut, das Klingen der Schale auf dem Tisch – all das machte den Moment greifbar. Freude mischte sich in die Luft wie frisches Brot im Ofen. Das schwere Zimmer wurde leicht.

In dieser Stille, die nach Sicherheit schmeckte, erinnerte er sie an alles, was Gott schon lange versprochen hatte. Nicht mit langen Vorträgen, sondern wie ein liebevoller Opa, der echte Geschichten weitererzählt: von Mose, von den Propheten, von Liedern aus den Psalmen. Die Freunde verstanden: Gottes Plan war nie zerbrochen. Der Weg über das Kreuz war kein Ende, sondern die Tür ins Leben. Ihre Gesichter wurden weich. Ein paar Augen glänzten, nicht mehr vor Angst, sondern vor Staunen.

Der heilige Atem: Ein Auftrag, der wie Frühling riecht

Dann tat Jesus etwas, das niemand vergaß. Er beugte sich seinen Freunden zu und schenkte ihnen Atem – wie ein lauer Frühlingswind, der die Gardine bewegt. Es war wie das erste tiefe Durchatmen nach langem Weinen. In dieses Atmen legte er eine Kraft, die nicht scheppert und doch Berge im Herzen versetzt: seinen Heiligen Geist. Von nun an sollten nicht Sorgen bestimmen, sondern Gottes Nähe von innen heraus. So wie Lampen Licht weitergeben, sollten sie das Gute weitertragen, das sie empfangen hatten.

Mit diesem leisen, starken Atem kam ein Auftrag, der wunderbar schlicht ist: Menschen sollten erfahren, dass Gott gern vergibt. Wenn jemand ehrlich sagt: Es tut mir leid, dann macht Gott das Herz wieder hell. Die Freunde sollten es mutig weitersagen, mit Worten und mit Taten, mit offenen Ohren und warmen Händen. Und wenn jemand stur blieb, sollten sie ihm die Wahrheit nicht verschweigen, aber immer mit dem Blick auf Hoffnung. Keine harte Keule, sondern ein offenes Tor. So lernten sie: Sie selbst löschen keine Schuld. Sie zeigen nur auf den, der das kann – auf Jesus, der lebt.

Eine Woche später: Thomas und die behutsame Hilfe

In dieser ersten großen Freude fehlte einer, der sonst nie fehlte: Thomas. Er trug sein Herz sichtbar im Gesicht und mochte klare Beweise. Als die Freunde ihm später erzählten, dass Jesus wirklich da gewesen sei, klang die Freude für ihn wie ein Lied aus der Ferne. Seine Gedanken waren wie knorrige Wurzeln im Boden: fest, aber ohne Wasser. Er hatte die Traurigkeit zu lange alleine getragen. Und wenn Erwachsene zu lange traurig sind, wirkt Glück zu hell, fast unangenehm.

Eine Woche zog vorbei. Wieder war das Obergemach voll, wieder lag der Riegel vor der Tür. Diesmal war Thomas dabei. Und wieder war Jesus mitten in ihrer Mitte – nicht laut, nicht aufdringlich, einfach da. Er nahm Thomas ernst. Er kannte jede Frage, jeden seufzenden Gedanken, das stille „Ich möchte ja glauben, aber…“. Jesus drängte nicht, er lud ein. Er zeigte die Liebeszeichen. Er schenkte Thomas Zeit, einen Blick, eine Nähe, die sagt: Du darfst hier sein, so wie du bist. Und wie Eis in der Sonne schmolz das harte Stück Zweifel. Vertrauen wuchs, zuerst wie ein Samenkorn, dann wie ein warmer Strom im Bauch. Thomas fand Worte, die von ganz tief kamen – Worte, die Jesus gern hörte, weil sie nach Zuhause klangen. Von diesem Tag an trug Thomas in seinem Herzen nicht mehr die Kälte eines leeren Zimmers, sondern den Frieden eines vollen Hauses.

Wenn Frieden einzieht: Wie sich die Welt im Kleinen ändert

Seit jener Stunde war das Obergemach nicht mehr nur ein Raum aus Holz und Stein. Es war wie eine kleine Werkstatt Gottes geworden. Aus Angst wurde Mut. Aus Flüstern wurde Lied. Die schweren Riegel hatten von außen nichts mehr zu sagen, denn innen war Licht. Die Freunde erinnerten sich an den Geschmack des Honigs, an den goldenen Schimmer auf Jesu Händen, an den warmen Atem, der mehr tat als tausend Worte. Sie begannen, ihre Stadt mit anderen Augen zu sehen: Die dunklen Gassen wurden zu Wegen der Hoffnung, die Plätze zu einem großen Wohnzimmer, in dem viele Menschen Platz haben. Wer traurig war, bekam Schulter und Ohr. Wer sich schuldig fühlte, fand offene Arme und den schönen Satz, den Gott so liebt: Es ist vergeben.

Erklärungen

Diese Erzählung bleibt ganz nahe an dem, was die Bibel berichtet und wie es in treuen Auslegungen erklärt wird. Jesus erschien wirklich, nicht als Geist, sondern als der lebendige Heiland. Er zeigte die Spuren seiner Liebe, aß mit seinen Freunden und schenkte ihnen seinen Geist. Die Aufgabe, Vergebung zu verkünden, bedeutet nicht, dass Menschen Schuld wegnehmen; sie erzählen und leben vor, was Gott selbst gern tut: vergeben und neu beginnen lassen. Der Segen für Thomas zeigt, wie geduldig Jesus Zweifel aufnimmt und in Vertrauen verwandelt. All das gehört zusammen: Frieden, Nähe, Geist, Auftrag, Hoffnung.

 

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