START YOUR CREATIVE ADVENTURE: 15% discount on your first order!

COUPON CODE:

KING'S CHILD15

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 208: Jesus lebt!

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 208: Jesus lebt!

Martin Zimmermann

Ganz früh am Morgen

Die Nacht war noch schwer und blau, als die Frauen, die unter dem Kreuz gestanden hatten, ihre kleinen Tongefäße nahmen. In ihnen dufteten kostbare Öle und feine Kräuter. In der kühlen Luft hing der Geruch von feuchter Erde, vom Tau auf den Olivenblättern und von den Spezereien in ihren Händen. Der Himmel war an seinem dunkelsten Punkt, kurz bevor er hell wird. Schritt für Schritt gingen sie durch den stillen Garten. Ihre Herzen fühlten sich an wie Steine: Die Sonne ihrer Hoffnung war untergegangen, und mit ihr schien auch die Freude verschwunden. An das größte Wunder dachten sie nicht. In ihren Gedanken war nur Platz für die eine praktische Frage, die sich immer wieder vordrängte: Der Stein ist schwer. Wer kann ihn bewegen?

Sie kannten den Weg. Sie wussten, wo der Felsen lag und wie breit der Eingang war. Sie wussten von der Wache. Doch die Liebe trieb weiter. Manchmal ist Liebe mutiger als alle Pläne – so gingen sie voran, obwohl sie noch keine Antwort hatten. Der Garten roch nach neuem Tag, Vögel sortierten leise ihre Stimmen, und der Osthimmel wurde einen Hauch heller. Aber in ihnen war es noch Nacht.

Licht über dem Grab

Plötzlich kam ein Leuchten, das nicht von der Sonne kam. Die Erde vibrierte leise, als ob sie tief einatmete. Wo eben noch Schatten lagen, war nun helles Strahlen. Der große Stein war nicht mehr vor dem Eingang. Das Grab war offen – und die Ruhestätte leer. Nicht alle Frauen kamen aus derselben Richtung; manche sahen zuerst das Licht, andere zuerst den gerollten Stein. Maria aus Magdala, die besonders schnell war, bemerkte nur das Offene und Leere und lief sofort, die Nachricht zu holen.

Die anderen traten näher. Im Inneren lag kein Körper. Stattdessen lag Frieden im Raum, so, als wäre hier eben noch gebetet worden. Da bemerkten sie eine Gestalt in weißem Gewand. Der Bote des Himmels sah aus wie ein junger Mann, doch sein Gesicht trug das sanfte Licht der Nähe Gottes. Er war nicht gekommen, um zu erschrecken, sondern um zu trösten. Seine Botschaft war klar und freundlich: Der Heiland lebt. Dies ist nur der Platz, an dem er gelegen hatte. Die Jünger sollten es erfahren – und Petrus sollte es ausdrücklich hören. Der Weg würde nach Galiläa führen, so wie der Meister es angekündigt hatte.

Noch während die Frauen das in sich aufnahmen, trat ein zweiter Bote hinzu. Er erinnerte sie daran, wie der Meister in Galiläa von seinem Weg gesprochen hatte: von Leid, vom dritten Tag – und vom Leben danach. Das war kein neues Wort, es war ein erinnert-es. Manchmal braucht ein Herz genau das: eine alte, wahre Zusage, frisch aufgedeckt wie Brot am Morgen. Da berührten Freude und Ehrfurcht die müden Augen. Die Salben in ihren Händen waren plötzlich nicht mehr nötig. Der Garten roch nun nach Hoffnung.

Tränen im Garten – und der Augenblick des Erkennens

Maria aus Magdala war inzwischen mit zwei Jüngern zum Grab gelaufen. Sie sah, wie alles bestätigt wurde: der offene Eingang, die Leinentücher am Platz, nicht achtlos beiseitegeworfen, sondern sorgfältig gerollt und gelegt. Für Kinderaugen ist das ein zartes Zeichen: Der König des Lebens räumt sogar auf, wenn er aus dem Tod ins Leben tritt. Ordnung und Sorgfalt sind Kennzeichen seiner Hand – vom Kreisen der Sterne bis zur Faltung eines Tuches.

Die Jünger gingen, gerührt und verwirrt. Johannes spürte, wie das Vertrauen in ihm aufging wie Licht hinter Wolken. Maria blieb. Manchmal braucht Liebe Zeit. Sie blickte in die Höhlung des Felsens und weinte, so, dass der Atem hüpfte. Tränen machten die Welt verschwommen. Im Grab standen zwei Engel, am Kopf- und Fußende der Stelle, wo der Heiland gelegen hatte. Sie fragten nach dem Grund ihrer Tränen – und Marias Antwort war einfach: Sie wusste nicht, wo der Geliebte war. Im nächsten Moment drehte sie sich um. Da stand eine Gestalt im Licht des neuen Tages, mitten im Duft von Rosmarin und Myrte. Die Stimme war sanft und kannte ihren Namen. In einem Augenblick fiel es von ihr ab: Angst, Nacht, Unsicherheit. Aus dem Kummer wurde Staunen. Aus den Tränen wurde Lachen, das wieder Tränen war – aber ganz andere.

Und doch gab es zuerst noch etwas Wichtigeres als Freudentränen. Der Sieger über den Tod wollte die Huldigung seiner Freunde nicht eher entgegennehmen, als bis er die Freude des Vaters über das vollbrachte Werk entgegengenommen hatte. Noch vor allem Feiern stieg er zum Vater empor. Dort bestätigte der Himmel, dass das Opfer genügte, dass Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sich gefunden hatten, dass Vergebung jetzt weit offen stand. Dem Lebensfürsten wurde alle Vollmacht gegeben; die Gaben des Himmels waren bereit für die Gemeinde auf Erden. Dann kehrte er zu den Seinen zurück, um Herzen zu trösten und Glauben zu stärken.

Zwischen Zweifel und Freude – die Jünger lernen neu zu hoffen

Der Tag, den der Himmel als Festtag feierte, begann für die Freunde wie ein Tag der Unruhe. Sie erinnerten sich an Worte gelehrter Menschen, die lehrten, es gäbe keine Auferstehung, und diese fremden Gedanken lagen ihnen schwer im Sinn. Manches, was sie gehört hatten, machte es nun schwieriger zu glauben. Dabei kam die Nachricht gleich dreifach: durch die Frauen am Grab, durch die Erinnerung an die Worte des Meisters und durch die erneute Begegnung im Garten. Sogar eine zarte, persönliche Note klang darin: Der Himmel nannte Petrus beim Namen. Wer gestrauchelt war, sollte wissen: Vergebung ist da, der Weg geht weiter.

Die Jünger verschlossen Türen und Fenster. Die Stadt klang unruhig, und die Gedanken waren es auch. Sie fürchteten Anklage und Missverständnis. Sie sehnten sich nach dem einen, der immer einen Ausweg wusste. Trotzdem: Noch war das Leuchten der neuen Wirklichkeit größer als ihre verschlossenen Riegel. Während sie klagten, stand der Trost schon hinter ihnen. Während sie fragten, war die Antwort schon unterwegs. Während sie sagten, sie wüssten nicht, wo ihr Herr sei, war der Herr längst auf dem Weg zu ihnen.

Worum es heute geht – für Kinderherzen und große Leute

Die Frauen kamen mit Salben, doch sie fanden etwas viel Größeres: nicht einen Körper, den man pflegen muss, sondern das Leben, das alle heilt. Der Morgen im Garten erzählt Kindern in leisen Bildern: Wenn es am dunkelsten ist, ist der neue Tag oft schon da. Wenn ein Stein zu groß wirkt, hat der Himmel bereits Kraft geschickt. Wenn Tränen die Sicht nehmen, kennt Gott deinen Namen und sagt ihn so, dass die Angst weicht. Wer gescheitert ist wie Petrus, wird persönlich eingeladen. Und wer glaubt, dass es zu schön sein könnte, um wahr zu sein, darf entdecken: Das Schönste ist gerade deshalb wahr, weil Gott es getan hat.

Der auferstandene Herr zeigt Zeichen, die Kinder verstehen: gefaltete Tücher, aufgeräumte Spuren, ein leerer Platz, der nicht nach Verlust aussieht, sondern nach erfüllter Verheißung. Er zeigt, dass Ordnung und Liebe zusammengehören, dass Glaube wieder lernen darf zu staunen und dass die Gemeinde nicht von Geschichten lebt, sondern von der lebendigen Gegenwart ihres Freundes. So wird aus einem stillen Garten ein Klassenzimmer des Himmels – und aus einem weinenden Morgen ein Lied.

Was diese Geschichte uns lehrt

Gott handelt treu und zart. Er vergisst niemanden, nennt Namen, heilt Herzen und achtet auf kleine Dinge. Er hält, was er verspricht, auch wenn wir es eine Zeit lang nicht sehen. Er bestätigt im Himmel, was wir auf Erden glauben dürfen: Das Opfer ist angenommen, Vergebung ist da, neues Leben beginnt. Und Jesus lebt – deshalb werden auch wir leben. Diese Hoffnung hält wie ein sicherer Anker im Herzen.

Previous Next

Leave a comment

Please note: comments must be approved before they are published.