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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 187: Zachäus in Jericho – Gesehen, geliebt, verwandelt

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 187: Zachäus in Jericho – Gesehen, geliebt, verwandelt

Martin Zimmermann

Die funkelnde Stadt in der Ebene

Jericho lag wie ein grüner Edelstein am Rand der weiten Ebene. Palmen rauschten, Brunnen murmelten, in Gärten hingen süße Früchte. Wenn der Wind durch die Blätter strich, roch die Luft nach Feige, Erde und warmem Wasser. Viele Menschen zogen auf dem Weg zum Fest durch die Stadt, und diesmal war es besonders lebendig. Alle flüsterten von dem Lehrer aus Galiläa, der in der Nähe war und von dem man erzählt hatte, dass er sogar einen Freund aus dem Grab gerettet habe. Zwischen den Reisenden sah man Priester in hellen Gewändern, römische Soldaten mit glänzenden Helmen und Händler mit schweren Körben. Jericho war bunt, laut und doch voller Erwartung – als hielte die Stadt den Atem an.

Ein kleiner Mann mit großem Wunsch

In Jericho lebte ein Mann, der Zachäus hieß. Er war klein an Größe, aber groß an Einfluss. Als oberster Zöllner hatte er viel Geld und wenig Freunde. Viele Menschen hielten Abstand; sie meinten, mit Zöllnern sei es nicht recht. Doch unter der harten Schale schlug ein Herz, das sich nach Gutem sehnte. Vor einiger Zeit hatte er am Jordan die ernsten Rufe zur Umkehr gehört, und er kannte die alten Schriften. In seinem Innern fing es an zu pieksen: Er spürte, wo er falsch gelegen hatte. Er wünschte sich einen Neuanfang – nicht heimlich, sondern echt.

Dann hörte er, dass Jesus durch die Stadt käme. In ihm wuchs der Wunsch, diesen Lehrer wenigstens zu sehen. Auf der Straße war es gedrängt, und für seine kleinen Schritte wollte niemand Platz machen. Da lief er ein Stück voraus zu einem Maulbeerfeigenbaum, dessen starke Äste über den Weg ragten. Er kletterte hinauf, spürte Rinde unter den Fingern und klebrige Blätter an den Handflächen. Von dort oben sah er alles: das Staubband der Straße, die Menge, die sich bewegte wie ein Fluss, und in der Mitte den Rabbi, auf den sich alle Blicke richteten. In Zachäus klopfte das Herz, als würde es an eine Tür pochen.

Ein Blick, der Namen kennt

Die Menschen riefen und schoben, Priester tuschelten, Kinder versuchten, einen besseren Platz zu finden. In diesem Gewirr blieb die Gruppe plötzlich stehen – genau unter dem Baum. Der Rabbi hob den Blick, als könne er durch Blätter hindurch bis an die Tiefe eines Menschen sehen. Er machte deutlich, dass er den Mann da oben kannte, wirklich kannte, mit Namen und Geschichte. Und er zeigte, dass er an diesem Tag in dessen Haus einkehren wolle. In Zachäus wurde es warm, als hätte jemand ein Fenster geöffnet. Er stieg hastig hinunter, die Finger noch grün vom Saft, und führte den Weg. Die Menge staunte; manche freuten sich, andere murrten missmutig darüber, dass der Rabbi bei einem so Verachteten zu Gast sein wollte.

Im Herzen des Zöllners aber schwoll die Dankbarkeit wie eine Quelle. Er wollte nicht mehr verbergen, wer er gewesen war, und auch nicht verstecken, was neu werden sollte. Vor vielen Ohren legte er offen, dass die Hälfte seines Besitzes künftig Bedürftige stärken werde. Und für alles, was er unrecht genommen hatte, beschloss er eine reiche, übergroße Wiedergutmachung. Man konnte sehen: Da sprach nicht nur ein Mund, da entschied ein Herz.

Ein Haus wird hell

Noch am selben Tag wurde es im Haus von Zachäus stiller und heller. Brot duftete, Wasser glänzte in Schalen, und Worte von Leben füllten die Räume. Nicht nur der Hausherr hörte zu, auch die Seinen rückten näher, als hätten sie lange auf diese Wärme gewartet. Bis dahin hatten ihnen viele Türen nicht offen gestanden; nun wurde ihr eigenes Haus zur Schule der Hoffnung. Es wurde deutlich: Wenn ein Mensch den Heiland wirklich einlässt, kommt Segen nicht allein zu einer Person, sondern weitet sich aus wie Licht am Morgen – auf Familien, Nachbarn und Wege, die man täglich geht. Und weil echter Glaube nicht an Stammbäumen hängt, sondern am Vertrauen, erkannte der Rabbi in diesem Zöllner ein echtes Kind der Verheißung.

Neue Schritte in alten Gassen

Am nächsten Tag war Jericho derselbe Ort – und doch anders. In den Gassen hörte man immer wieder, wie schwere Beutel öffneten und leichtere Herzen atmeten. Da wurden Dinge zurückgegeben, die nie hätten genommen werden dürfen. Dort wurden Rechnungen berichtigt, nicht knapp, sondern großzügig. Auf Tontafeln und in Büchern rückten Zahlen an ihre richtigen Plätze. Menschen, die sich klein und übersehen gefühlt hatten, wurden aufgerichtet. Und während einige noch die Stirn runzelten, weil sie an altem Groll festhielten, begann für andere eine leise Freude: Man spürte, was passiert, wenn ein Herz wirklich umkehrt. Es war, als würden die Worte über Gottes Barmherzigkeit in Steinwege und Haustüren hinein geschrieben.

Zachäus blieb nicht beim guten Vorsatz stehen. Er ließ sich formen, so wie Wasser den Ton formt. Seine Hände, die früher fest zugriffen, lernten zu öffnen. Seine Augen, die früher nach Gewinn suchten, sahen nun Gesichter. Und Jericho verstand: Was Menschen schwer fällt, wird möglich, wenn Gott die erste Stelle im Herzen bekommt.

Was wir aus der Geschichte mitnehmen

Jesus sieht uns, auch wenn wir uns hinter Blättern verstecken. Sein Blick kennt Namen, Wege und Wünsche. Wer sich von ihm rufen lässt, erlebt nicht nur ein warmes Gefühl, sondern eine echte Veränderung. Umkehr zeigt sich in Taten, die gut tun: Teilen, Wiedergutmachen, neu anfangen. So wächst Gottes Reich nicht mit Lärm, sondern mit Gerechtigkeit und Güte – in Häusern, an Tischen, in Schulhöfen und auf Spielplätzen.

Einladung zum Nachdenken

Wo könntest du heute etwas gut machen, das schiefgelaufen ist – vielleicht durch Entschuldigen oder Teilen? Wem könntest du ein Stück Freude zurückgeben? Wie fühlt sich dein Herz an, wenn du weißt: Jesus kennt deinen Namen und freut sich, bei dir einzukehren?

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