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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 39: Segen und Fluch bei Sichem

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 39: Segen und Fluch bei Sichem - Sabbatbox

Martin Zimmermann |

Der Sieg über Ai

Nach der traurigen Geschichte mit Achan erhielt Josua den Befehl, seine Kriegsleute neu aufzustellen und noch einmal gegen die Stadt Ai vorzurücken. Diesmal war alles anders. Die geheime Sünde war aus dem Lager entfernt worden, und Gottes Kraft war wieder mit ihnen. Der Sieg kam schnell und vollständig – bald waren die Israeliten im Besitz der Stadt.

Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Obwohl das Volk sich danach sehnte, endlich richtig in Kanaan Fuß zu fassen und Heime für ihre Familien zu finden, wurden die Kriegshandlungen unterbrochen. Es gab etwas Wichtigeres zu tun als Städte zu erobern – eine höhere Pflicht, die ihre besondere Aufmerksamkeit erforderte.

Eine wichtigere Aufgabe als der Krieg

Bevor die Israeliten das verheißene Land richtig in Besitz nahmen, mussten sie ihr Treuebündnis mit Gott erneuern. In seinen letzten Unterweisungen hatte Mose ihnen zweimal gesagt, dass sich alle Stämme bei Sichem auf den Bergen Ebal und Garizim zur feierlichen Anerkennung des Gesetzes Gottes versammeln sollten.

Dieser Anweisung folgten sie nun gehorsam. Das ganze Volk – nicht nur die Männer, sondern auch Frauen, Kinder und die Fremdlinge, die mit ihnen zogen – verließ das sichere Lager bei Gilgal. Sie marschierten durch das Gebiet ihrer Feinde ins Tal Sichem, etwa in der Mitte des Landes.

Es war ein mutiger Schritt. Sie waren von unbesiegten Feinden umgeben, die jeden Moment angreifen konnten. Aber sie konnten sich unter Gottes Schutz sicher fühlen, solange sie ihm treu blieben. Wie zur Zeit Jakobs kam auch jetzt ein Gottesschrecken über die Städte, die um sie her lagen, und die Hebräer blieben unbehelligt.

Ein Ort voller Erinnerungen

Der für diesen feierlichen Gottesdienst ausgewählte Ort war bereits durch die Geschichte ihrer Väter geheiligt. Hier hatte Abraham seinen ersten Altar im Land Kanaan errichtet. Abraham und Jakob hatten an dieser Stätte ihre Zelte aufgeschlagen. Jakob hatte das Feld gekauft, auf dem später Josephs Leichnam begraben werden sollte.

An diesem Ort befanden sich auch Jakobs Brunnen und die große Eiche, unter der er einst die Götzenbilder seiner Familie vergraben hatte. Es war ein Platz voller heiliger Erinnerungen, ein Ort, an dem Gott schon oft zu ihren Vätern gesprochen hatte.

Der gewählte Platz war einer der schönsten in ganz Palästina und des großartigen Geschehens, das hier stattfinden sollte, durchaus würdig. Zwischen den kahlen Hügeln dehnte sich ein liebliches Tal mit grünen Feldern und verstreuten Olivenhainen aus. Muntere Bäche bewässerten das Land, und wildwachsende Blumen schmückten die Landschaft.

Die natürliche Kanzel

Zu beiden Seiten des Tales erhoben sich die Berge Ebal und Garizim. Sie lagen sich so nahe gegenüber, dass ihre unteren Ausläufer eine natürliche Kanzel bildeten. Von hier aus war jedes Wort nach beiden Seiten deutlich zu hören, während die zurückweichenden Berghänge Raum für eine riesige Versammlung boten.

Es war, als hätte Gott selbst diesen Ort für eine solche Versammlung geschaffen. Die Berge wirkten wie ein gewaltiges Amphitheater, in dem über eine Million Menschen Platz fanden und jeder einzelne die Worte hören konnte, die gesprochen werden würden.

Nach den Anweisungen, die Mose einst gegeben hatte, errichteten die Israeliten auf dem Berg Ebal ein Denkmal aus großen Steinen. Diese überzogen sie mit einer weißen Kalkschicht, auf die sie das Gesetz schrieben – nicht nur die Zehn Gebote vom Sinai, sondern auch alle anderen Gesetze, die Mose erhalten und aufgeschrieben hatte.

Der Altar auf dem Berg des Fluches

Neben diesem Denkmal bauten sie einen Altar aus unbehauenen Steinen, auf dem sie dem Herrn Opfer darbrachten. Es war sehr bedeutsam, dass dieser Altar auf dem Berg Ebal stand – dem Berg, auf den der Fluch gelegt werden sollte.

Dies bedeutete etwas Wichtiges: Israel war durch seine Sünden eigentlich Gottes gerechtem Zorn verfallen und hätte sofort bestraft werden müssen. Nur die Versöhnung durch Christus, die durch die Opfer auf dem Altar dargestellt wurde, konnte sie retten.

Nun begann die große Zeremonie. Sechs Stämme – alle Nachkommen von Leas und Rahels Söhnen – stellten sich auf dem Berg Garizim auf. Die anderen Stämme erhielten ihren Platz auf dem Berg Ebal. Die Priester standen mit der Bundeslade im Tal zwischen den beiden Bergen.

Die feierliche Zeremonie

Ein Posaunenton gebot Schweigen über die gewaltige Versammlung. Dann verlas Josua, der neben der heiligen Lade stand, in die tiefe Stille hinein den Segen, der auf dem Gehorsam gegen Gottes Gesetz lag. Seine Stimme hallte von den Bergen wider und erreichte jedes Ohr.

Alle Stämme auf dem Berg Garizim antworteten mit einem gewaltigen "Amen!" Das Echo rollte über das Tal und die Berge, als Tausende und aber Tausende von Stimmen sich zu einer einzigen vereinigten.

Dann verlas Josua die Flüche, die über Ungehorsam kommen würden. Die Stämme auf dem Berg Ebal stimmten in gleicher Weise zu. Wieder hallte das "Amen!" von den Bergen wider – ein ernster, feierlicher Klang, der allen Anwesenden durch Mark und Bein ging.

Nun folgte die vollständige Verlesung des Gesetzes mit allen Verordnungen und Rechten, die Mose ihnen überliefert hatte. Stunde um Stunde lauschte das Volk den Worten Gottes.

Warum diese Wiederholung so wichtig war

Am Sinai hatte Israel das Gesetz unmittelbar von Gott erhalten, und diese heiligen Vorschriften wurden noch immer in der Bundeslade aufbewahrt. Jetzt waren sie zusätzlich für alle lesbar auf die Steine geschrieben worden. Jeder konnte die Bedingungen des Bundes sehen, unter denen sie Kanaan besitzen sollten.

Obwohl nur wenige Wochen vergangen waren, seit Mose vor dem Volk das ganze fünfte Buch Mose vorgelesen hatte, wiederholte Josua trotzdem alles noch einmal. Warum war das nötig?

Nicht nur Israels Männer, auch die Frauen und Kinder lauschten der Verlesung des Gesetzes. Es war wichtig, dass auch sie ihre Pflicht kannten und taten. Gott hatte Israel befohlen: "Nehmt diese Worte zu Herzen und in eure Seele und lehrt sie eure Kinder, damit ihr und eure Kinder lange lebt in dem Land, das der Herr euren Vätern versprochen hat."

Ein Gesetz für alle Generationen

Gott hatte angeordnet, dass alle sieben Jahre das ganze Gesetz vor dem versammelten Volk vorgelesen werden sollte. "Versammelt das Volk, die Männer, Frauen und Kinder und die Fremdlinge, die in euren Städten leben, damit sie es hören und lernen, den Herrn, euren Gott, zu fürchten und alle Worte dieses Gesetzes zu halten."

Warum war diese ständige Wiederholung so wichtig? Weil Satan ständig bemüht ist, Gottes Wort zu verdrehen und die Menschen zur Sünde zu verleiten. Damit niemand vom rechten Weg abweichen möge, macht Gott seine Forderungen so klar wie möglich.

Gott liebte sein Volk so sehr, dass er mit eigener Stimme zu ihnen gesprochen und eigenhändig sein Wort niedergeschrieben hatte. Alle diese Worte, die von Leben und Wahrheit durchdrungen sind, dienen den Menschen zur vollkommenen Lebensführung.

Die Aufgabe der Eltern

Weil Satan so schnell Einfluss gewinnt und Herz und Verstand von Gottes Verheißungen ablenkt, ist es umso wichtiger, dass Eltern ihren Kindern Gottes Wort nahebringen. Sie sollen die biblischen Geschichten und Gottes Gebote in einfacher Sprache erzählen, die Kinder verstehen können.

Eltern können und sollen ihre Kinder dazu anregen, viel über die Heilige Schrift zu lernen. Wollen sie jedoch ihre Söhne und Töchter für das Bibelstudium gewinnen, müssen sie zuerst selbst davon begeistert sein.

Wie Gott es Israel geboten hatte, sollen sie über sein Wort sprechen, "wenn du in deinem Haus sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst." Wer möchte, dass seine Kinder Gott lieben und ehren, soll ihnen von seiner Güte, Majestät und Macht erzählen, wie sie sich in seinem Wort und in den Werken der Schöpfung offenbaren.

Eine Botschaft für alle Zeiten

Jedes Kapitel und jeder Vers der Bibel enthält eine Botschaft Gottes an die Menschen. Diese Unterweisungen sollen sichtbar sein in unserem Leben wie ein Kennzeichen auf Hand und Stirn. Wenn Gottes Volk sein Wort erforscht und befolgt, wird es so sichtbar geführt werden, wie einst die Israeliten durch die Wolkensäule am Tag und die Feuersäule in der Nacht geleitet wurden.

Die große Versammlung bei Sichem war mehr als nur eine Zeremonie. Es war eine Erneuerung des Bundes zwischen Gott und seinem Volk, eine feierliche Verpflichtung, ihm treu zu bleiben und seine Gebote zu halten. Es war ein Moment, in dem über eine Million Menschen gemeinsam "Ja" zu Gott sagten und versprachen, ihm zu gehorchen.

Die Berge Ebal und Garizim standen als stumme Zeugen dieser gewaltigen Versammlung. Die Steine mit dem eingravierten Gesetz würden noch lange nach diesem Tag an die Versprechen erinnern, die hier gemacht worden waren. Und die Erinnerung an diesen heiligen Moment sollte das Volk Israel durch alle kommenden Herausforderungen begleiten.

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