Das große Versprechen - Als Israel Ja zu Gott sagte
Erinnerst du dich an den großen Berg Sinai? Dort, wo Gott seinem Volk die Zehn Gebote gab? An diesem besonderen Ort machte das Volk Israel ein feierliches Versprechen. Es war wie ein großer Vertrag zwischen Gott und seinem Volk.
„Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun!" riefen die Menschen begeistert. Sie sagten es nicht nur einmal, sondern gleich dreimal! Sie waren so voller Freude und Dankbarkeit, dass sie Gott versprachen, immer auf ihn zu hören.
Gott hatte Israel zu seinem besonderen Volk erwählt - seinem „Eigentum vor allen Völkern". Das war eine große Ehre! Und Israel erwählte Gott zu seinem König. Es war wie eine wunderbare Hochzeit zwischen Gott und seinem Volk.
Kurz bevor sie ins verheißene Land gingen, wiederholten sie ihr Versprechen noch einmal. Mose, der alte und weise Führer, erinnerte sie daran, wie wichtig es war, Gott treu zu bleiben.
„Hört zu, Israel," sagte Mose liebevoll. „Die Gebote und Gesetze, die ich euch lehre, sollt ihr befolgen, damit ihr lebt und das Land einnehmt, das der Herr euch gibt. Ihr sollt nichts dazutun und nichts wegtun von dem, was ich euch gebiete."
Mose erklärte ihnen, wie wunderbar ihr Leben sein würde, wenn sie Gott gehorchten: „Dadurch werdet ihr als weise und verständige Leute gelten bei allen Völkern. Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: 'Was für weise und verständige Leute sind das! Was für ein herrliches Volk!'"
Das war Gottes Plan: Israel sollte ein Licht für alle anderen Völker sein. Durch ihr gutes Leben sollten andere Menschen Gott kennenlernen und ihn auch lieben wollen.
Die wichtige Warnung - Was passiert, wenn man Gott vergisst
Doch Mose wusste auch, dass Versuchungen kommen würden. Liebevoll, aber ernst warnte er das Volk vor den Gefahren, die sie erwarten würden.
„Hütet euch wohl," sagte er, „dass ihr euch nicht versündigt und euch Götzenbilder macht. Hebt auch nicht eure Augen zum Himmel auf und betet die Sonne, den Mond oder die Sterne an. Der Herr hat sie für alle anderen Völker bestimmt, aber ihr sollt nur ihn anbeten."
Mose malte ihnen aus, was passieren würde, wenn sie Gott untreu werden würden. Es war, als würde ein liebevoller Vater seine Kinder vor einer großen Gefahr warnen.
„Wenn ihr nach langer Zeit im Land entartete Formen des Gottesdienstes einführt und Götzenbilder anbetet," warnte Mose, „dann wird der Zorn des Herrn entbrennen. Ihr werdet gefangen weggeführt und unter die Völker zerstreut werden. Ihr werdet nicht lange im Land bleiben, sondern werdet vertilgt werden."
Es war eine schreckliche Warnung, aber sie kam aus Liebe. Mose wollte nicht, dass seinem geliebten Volk etwas Schlimmes passierte.
„Dort werdet ihr Götzen dienen müssen," sagte Mose traurig, „die das Werk von Menschenhänden sind - Holz und Stein, die weder sehen noch hören noch essen noch riechen können."
Wie töricht wäre das! Anstatt den lebendigen Gott anzubeten, der sie liebte und für sie sorgte, würden sie stumme Statuen anbeten, die ihnen gar nicht helfen konnten.
Der langsame Abfall - Wie Satan sein Werk tat
Leider ging Moses Warnung in Erfüllung. Aber es geschah nicht über Nacht. Der Abfall Israels entwickelte sich langsam, über viele Generationen hinweg.
Satan, der Feind Gottes, arbeitete geduldig daran, das auserwählte Volk zu verführen. Er wusste: Wenn er Israel dazu bringen könnte, Gott zu vergessen und anderen Göttern zu dienen, dann würde es untergehen.
Doch Satan hatte nicht genug mit Gottes großer Liebe gerechnet. Gott ist „barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Gnade und Treue". Er vergab Tausenden ihre Sünden und war immer bereit zu helfen.
Selbst in den dunkelsten Stunden der Geschichte Israels, als das Böse zu siegen schien, offenbarte Gott seine Güte. Er schickte Propheten mit liebevollen Botschaften.
Durch den Propheten Hosea sagte Gott: „Wenn ich ihm auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch wie eine fremde Lehre behandelt." Und: „Ich lehrte Ephraim gehen und nahm ihn auf meine Arme; aber sie merkten nicht, wie ich ihnen half."
Wie ein liebevoller Vater, der seinem Kind das Laufen beibringt, so hatte Gott Israel geholfen und geführt. Doch das Volk erkannte seine Liebe nicht mehr.
Gott hatte ihnen durch seine Propheten „Satz auf Satz, Spruch auf Spruch" eingeprägt. Immer wieder hatte er versucht, sie zu lehren und zu warnen. Doch sie wollten nicht hören.
Der traurige Grund - Mangel an Erkenntnis
Schließlich musste Gott eine traurige Diagnose stellen. Durch den Propheten Hosea sagte er: „Mein Volk geht aus Mangel an Erkenntnis zugrunde. Du hast die Erkenntnis verworfen, so will ich auch dich verwerfen, weil du das Gesetz deines Gottes vergessen hast."
Das war der wahre Grund für Israels Untergang: Mangel an Erkenntnis! Sie hatten vergessen, wer Gott war. Sie hatten vergessen, was er für sie getan hatte. Sie hatten vergessen, wie sie leben sollten.
Es war nicht so, dass sie die Wahrheit nie gehört hätten. Gott hatte sie gelehrt. Aber sie hatten die Erkenntnis verworfen. Sie wollten nicht mehr wissen, was richtig und falsch war.
Das war schon früher passiert. Zur Zeit Noahs wurde jeder Grundsatz der Gerechtigkeit verletzt. Die Menschen lebten so böse, dass Gott sie nicht länger ertragen konnte. Deshalb kam die Sintflut.
Auch in Sodom und Gomorra forderten die Menschen Gott und sein Gesetz offen heraus. Sie lebten in Bosheit, Sittenlosigkeit und ungezügelter Genusssucht. Deshalb wurden diese Städte mit Feuer zerstört.
Und nun war es in Israel genauso geworden. Hosea beschrieb die schrecklichen Zustände: „Der Herr hat zu rechten mit den Bewohnern des Landes, dass so gar keine Treue und keine Liebe und keine Gotteserkenntnis im Land ist. Man schwört und lügt, man mordet und stiehlt, man bricht die Ehe und übt Gewalt, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld."
Es war, als wäre ein giftiger Nebel über das Land gekommen und hätte die Menschen vergessen lassen, was gut und richtig war.
Hoffnung in der Finsternis - Gottes Verheißungen für die Zukunft
Doch selbst in dieser dunklen Zeit gab Gott nicht alle Hoffnung auf. Durch die Propheten Amos und Hosea verkündete er wunderbare Verheißungen für die Zukunft.
Den zehn Stämmen des Nordreichs wurde zwar keine vollständige Wiederherstellung ihrer Macht in Palästina verheißen. Sie sollten „bis zum Ende der Zeiten unter den Völkern umherirren". Doch sie würden an der endgültigen Wiederherstellung des Volkes Gottes teilhaben, wenn Christus als König der Könige wiederkommen würde.
„Lange Zeit werden die Kinder Israel ohne König und ohne Fürsten bleiben," weissagte Hosea. „Danach werden sich die Kinder Israel bekehren und den Herrn, ihren Gott, und ihren König David suchen. Sie werden mit Ehrfurcht zu dem Herrn und seiner Gnade kommen in der letzten Zeit."
In wunderschöner, bildlicher Sprache beschrieb Hosea, wie Gott sein Volk wieder segnen würde. Er verglich Israel mit einer Frau, der er sehnlichst Gnade erweisen wollte:
„Ich will sie locken und in die Wüste führen und freundlich mit ihr reden. Dann will ich ihr ihre Weinberge geben und das Tal Achor zum Tor der Hoffnung machen. Sie wird mir willig folgen wie zur Zeit ihrer Jugend, als sie aus Ägypten zog."
Gott versprach: „Du wirst mich 'Mein Mann' nennen und nicht mehr 'Mein Baal'. Denn ich will die Namen der falschen Götter von deinem Mund wegtun, dass man ihrer Namen nicht mehr gedenken soll."
Der neue Bund - Gottes Plan für die Endzeit
Dann verkündete Gott etwas ganz Wunderbares: In den letzten Tagen der Weltgeschichte würde er einen neuen Bund mit seinem Volk schließen - mit allen Menschen, die seine Gebote halten.
„Ich will einen Bund schließen mit den Tieren des Feldes, mit den Vögeln des Himmels und mit allem, was auf der Erde kriecht. Bogen, Schwert und Krieg will ich aus dem Land wegschaffen und will sie sicher wohnen lassen."
Was für eine wunderbare Verheißung! Es wird eine Zeit kommen, wo es keinen Krieg mehr gibt, wo Menschen und Tiere in Frieden zusammenleben.
„Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit," versprach Gott. „Ich will mich mit dir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit. Ja, in Treue will ich mich mit dir verloben, und du wirst den Herrn erkennen."
Gott versprach auch: „Ich will den Himmel erhören, und der Himmel soll die Erde erhören, und die Erde soll Korn, Wein und Öl hervorbringen. Ich will sagen: 'Du bist mein Volk', und es wird sagen: 'Du bist mein Gott.'"
Das Volk der Endzeit - Wer wird dabei sein?
Wer wird zu diesem besonderen Volk der Endzeit gehören? Gott erklärt es uns: Es werden Menschen „aus allen Nationen und Geschlechtern und Sprachen und Völkern" sein, die freudig die Botschaft annehmen: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen!"
Diese Menschen werden sich von jedem Götzen abwenden - von allem, was sie von Gott fernhält - und werden den anbeten, „der Himmel und Erde und Meer und die Wasserbrunnen gemacht hat".
Sie werden als die erkannt werden, „die die Gebote Gottes halten und den Glauben an Jesus haben". Sie werden vor der Welt als Beispiele der Gnade Gottes dastehen.
Dann wird sich die wunderbare Verheißung erfüllen, die Gott durch Amos gab: „Es kommt die Zeit, dass man zugleich ackern und ernten, zugleich keltern und säen wird. Die Berge werden von süßem Wein triefen, und alle Hügel werden fruchtbar sein. Ich will die Gefangenschaft meines Volkes wenden, dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen. Ich will sie in ihr Land pflanzen, dass sie nicht mehr aus ihrem Land ausgerottet werden."
Die wichtige Lektion - Was wir heute lernen können
Die traurige Geschichte vom Untergang Israels lehrt uns wichtige Dinge:
Erstens: Wissen allein reicht nicht. Israel kannte Gottes Gesetze, aber sie warfen die Erkenntnis weg. Wir müssen nicht nur wissen, was richtig ist, sondern es auch tun.
Zweitens: Abfall geschieht langsam. Niemand wird über Nacht böse. Es beginnt mit kleinen Kompromissen und führt schließlich zum völligen Vergessen Gottes.
Drittens: Gott ist unglaublich geduldig. Er warnte Israel jahrhundertelang durch seine Propheten. Auch heute gibt er uns viele Chancen zur Umkehr.
Viertens: Mangel an Erkenntnis ist gefährlich. Wenn wir aufhören, Gottes Wort zu studieren und seine Stimme zu hören, werden wir schwach und können leicht verführt werden.
Fünftens: Gott gibt niemals alle Hoffnung auf. Selbst als Israel untergehen musste, hatte er bereits einen Plan für die Wiederherstellung.
Heute leben wir in der Zeit, die die Propheten vorausgesagt haben. Gott sammelt sich ein Volk aus allen Nationen, das seine Gebote hält und Jesus treu bleibt. Möchtest du zu diesem besonderen Volk gehören?
Die Wahl liegt bei uns. Wir können aus Israels Fehlern lernen und Gott treu bleiben. Oder wir können denselben Weg gehen und die Erkenntnis verwerfen.
Gott ruft uns heute genauso liebevoll wie damals: „Kommt zu mir! Lernt von mir! Haltet meine Gebote!" Seine Arme sind weit geöffnet für alle, die zu ihm kommen wollen.
Die Geschichte Israels ist zu Ende, aber Gottes Geschichte mit den Menschen geht weiter. Und du kannst ein Teil davon sein!