START YOUR CREATIVE ADVENTURE: 15% discount on your first order!

COUPON CODE:

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 34: Israel lernt eine wichtige Lektion

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 34: Israel lernt eine wichtige Lektion - Sabbatbox

Martin Zimmermann |

Ein Ort des Friedens wird zur Falle

Nach all den Jahren der Wanderung durch die Wüste, nach all den Kämpfen und Siegen, lagerte das Volk Israel endlich in der fruchtbaren Ebene von Schittim am Jordan. Es war ein wunderschöner Ort – grüne Wiesen erstreckten sich bis zum Horizont, klare Bäche plätscherten durch das Land, und die Luft war erfüllt vom Duft blühender Blumen. Nach der kargen Wüste schien es wie ein Paradies auf Erden.

Die Israeliten richteten ihre Zelte ein und blickten voller Hoffnung über den Jordan hinweg in das verheißene Land. Bald würden sie endlich das Ziel ihrer langen Reise erreichen. Die Kinder spielten fröhlich zwischen den Zelten, die Frauen webten und kochten, und die Männer hüteten ihre Herden. Alles schien friedlich und sicher.

Doch was sie nicht ahnten: Gerade dieser schöne, friedliche Ort sollte zur gefährlichsten Falle werden, der sie je begegnet waren. Denn manchmal lauert die größte Gefahr nicht in wilden Stürmen oder feindlichen Armeen, sondern in der stillen Verführung, die sich wie ein süßer Duft um unsere Herzen legt.

In den nahegelegenen Städten der Moabiter und Midianiter war ein teuflischer Plan entstanden. König Balak und seine Berater hatten erkannt, dass sie Israel nicht durch Krieg besiegen konnten – Gottes Macht war zu stark. Aber vielleicht gab es einen anderen Weg, das Volk zu Fall zu bringen: durch Verführung.

Der Plan der Feinde

In den prächtigen Palästen der heidnischen Könige versammelten sich die Weisen und Berater zu geheimen Beratungen. Ihre Gesichter waren finster, ihre Stimmen flüsterten leise, als sie einen Plan schmiedeten, der teuflischer war als jede offene Schlacht.

Sie hatten beobachtet, wie stark und einig die Israeliten waren, wenn sie Gott vertrauten. Aber sie hatten auch bemerkt, dass dieses Volk, wie alle Menschen, eine Schwäche hatte: die Neigung, sich von schönen Dingen und angenehmen Vergnügungen verlocken zu lassen.

Der Plan war so heimtückisch wie raffiniert. Die schönsten und klügsten Frauen der Moabiter und Midianiter sollten sich dem israelitischen Lager nähern – nicht als Feinde, sondern als freundliche Nachbarinnen. Sie sollten Freundschaften schließen, Geschenke bringen und die israelitischen Männer zu ihren religiösen Festen einladen.

Diese Feste waren keine harmlosen Vergnügungen. Sie waren Anbetung falscher Götter, verbunden mit Ausschweifungen und Sünden, die Gott ein Gräuel waren. Wenn die Israeliten erst einmal daran teilnahmen, würden sie sich von ihrem Gott abwenden und Seine schützende Hand verlieren.

Es war ein Plan, der nicht auf die Stärke des Schwertes setzte, sondern auf die Schwäche des menschlichen Herzens. Und tragischerweise sollte er funktionieren.

Die schleichende Verführung

Zunächst geschah alles ganz harmlos. Schöne, freundliche Frauen aus den nahegelegenen Städten kamen zum israelitischen Lager. Sie brachten köstliche Früchte mit, duftende Blumen und kunstvolle Handarbeiten. Ihre Stimmen klangen wie Musik, ihre Lächeln war warm und einladend.

Die israelitischen Männer, die so lange nur die raue Wüste und das einfache Lagerleben gekannt hatten, waren fasziniert von dieser neuen Schönheit und Anmut. Die fremden Frauen erzählten von ihren Städten, von prächtigen Tempeln und fröhlichen Festen. Sie sprachen von Göttern, die angeblich Freude und Vergnügen liebten, ganz anders als der strenge Gott Israels mit seinen vielen Geboten.

Langsam, unmerklich, begannen sich die Herzen einiger Israeliten zu wandeln. Warum sollten sie nicht auch einmal an diesen Festen teilnehmen? Was konnte schon dabei sein, sich ein wenig zu amüsieren? Hatten sie nicht genug Entbehrungen in der Wüste erduldet?

Die Verführung war wie ein Gift, das langsam durch die Adern fließt. Erst waren es nur einzelne Männer, die den Einladungen folgten. Dann wurden es mehr. Und schließlich zogen ganze Gruppen zu den heidnischen Festen, wo sie Dinge taten, die sie als treue Israeliten niemals getan hätten.

Sie vergaßen, wer sie waren. Sie vergaßen, wer sie aus Ägypten befreit hatte. Sie vergaßen die Wunder in der Wüste, die Gesetze am Sinai, die Liebe und Treue ihres Gottes. Stattdessen warfen sie sich vor stummen Götzenbildern nieder und nahmen teil an Riten, die ihre Seelen befleckten.

Der Zorn Gottes bricht herein

Gott sah alles. Er sah, wie Sein Volk, das Er so liebevoll durch die Wüste geführt hatte, Ihm den Rücken kehrte. Er sah, wie sie die heiligen Bündnisse brachen und sich mit den Götzen der Heiden einließen. Und Sein Herz war voller Schmerz und Zorn.

Denn Gott wusste, was diese Sünde bedeutete. Es war nicht nur Ungehorsam – es war Verrat an allem, wofür Er sie erwählt hatte. Sie sollten ein heiliges Volk sein, ein Licht für die Nationen, ein Beispiel Seiner Liebe und Gerechtigkeit. Stattdessen wurden sie zu einem Abbild der heidnischen Völker um sie her.

Plötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, brach eine schreckliche Plage über das Lager herein. Menschen, die am Morgen noch gesund und fröhlich gewesen waren, wurden von einer geheimnisvollen Krankheit befallen. Sie wurden sehr krank, und viele verloren ihr Leben.

Große Trauer ergriff das Lager. Überall war Angst und Verzweiflung zu spüren. Familien weinten um ihre Angehörigen, und niemand wusste, wie diese schreckliche Krankheit zu stoppen war. Viele Menschen verloren ihr Leben.

Mose und die Ältesten erkannten sofort, was geschehen war. Diese Plage war kein Zufall – sie war Gottes Gericht über die Sünde Seines Volkes. Nur schnelles und entschiedenes Handeln konnte das Volk noch retten.

Pinehas' mutiger Einsatz

Während das Lager in Chaos und Verzweiflung versank, geschah etwas, das noch schlimmer war als alles andere. Ein israelitischer Fürst namens Simri führte eine midianitische Frau namens Kosbi mitten durch das Lager zu seinem Zelt. Es war ein offener, trotziger Akt des Ungehorsams – als würde er der ganzen Versammlung und Gott selbst ins Gesicht schlagen.

Die Menschen starrten entsetzt auf diese Szene. Hier, während ihre Brüder und Schwestern an der Plage litten, wagte es jemand, noch frecher zu sündigen. Es war, als würde er sagen: "Mir ist egal, was Gott will. Ich tue, was mir gefällt."

Doch einer in der Menge konnte diesen Frevel nicht länger ertragen. Pinehas, der Enkel des Hohenpriesters Aaron, war ein junger Mann mit einem brennenden Herz für Gottes Ehre. Als er sah, wie Simri und Kosbi in das Zelt gingen, ergriff ihn ein heiliger Zorn.

Pinehas konnte diesen Frevel nicht länger ertragen. Er handelte schnell und entschieden, um Gottes Ehre zu schützen. In diesem Moment endete der Frevel der beiden Sünder für immer.

Es war eine drastische Tat, aber sie zeigte allen, dass es Menschen gab, die Gottes Ehre höher schätzten als ihr eigenes Leben. Pinehas hatte nicht aus Hass oder Rache gehandelt, sondern aus Liebe zu Gott und seinem Volk.

Das Ende der Plage

In dem Moment, als Pinehas seine mutige Tat vollbracht hatte, geschah etwas Wunderbares. Die Plage, die wie ein Feuer durch das Lager gewütet hatte, hörte plötzlich auf. Die Kranken wurden wieder gesund, die Verzweiflung wich der Hoffnung, und über dem Lager lag wieder Stille.

Gott hatte Pinehas' Eifer für Seine Ehre gesehen und war zufrieden. Durch den Mut eines einzigen Mannes war das ganze Volk gerettet worden. Aber der Preis war hoch gewesen – viele Menschen hatten ihr Leben verloren, bevor die Plage endete.

Mose versammelte das Volk und sprach zu ihnen über das, was geschehen war. Er erinnerte sie daran, dass Gott sie nicht aus Grausamkeit gestraft hatte, sondern aus Liebe. Wie ein Vater, der sein Kind zurechtweist, damit es nicht ins Verderben läuft, hatte Gott sie zur Umkehr gerufen.

Die Überlebenden verstanden die Botschaft. Sie warfen sich vor Gott nieder, bekannten ihre Schuld und baten um Vergebung. Sie erkannten, dass die scheinbar harmlosen Vergnügungen sie fast ins Verderben geführt hätten.

Pinehas aber wurde von Gott besonders gesegnet. Weil er Gottes Ehre über alles andere gestellt hatte, versprach Gott ihm und seinen Nachkommen einen ewigen Bund des Friedens. Seine mutige Tat würde nie vergessen werden.

Die Lehre für alle Zeiten

Die Geschichte vom Abfall am Jordan ist wie ein Spiegel, der uns zeigt, wie gefährlich scheinbar harmlose Verführungen sein können. Die Israeliten dachten, sie könnten ein wenig mit der Sünde spielen, ohne Schaden zu nehmen. Aber sie lernten auf schmerzhafte Weise, dass es keinen harmlosen Kompromiss mit dem Bösen gibt.

Manchmal kommt die Versuchung nicht als wilder Sturm, sondern als sanfter Wind. Sie kommt nicht mit Drohungen, sondern mit Versprechungen. Sie sagt nicht: "Tu etwas Böses", sondern: "Tu etwas Angenehmes." Und gerade deshalb ist sie so gefährlich.

Die Geschichte zeigt uns auch, wie wichtig es ist, Menschen zu haben, die wie Pinehas für das Richtige einstehen, auch wenn es schwer ist. Manchmal braucht es Mut, um gegen den Strom zu schwimmen und zu sagen: "Das ist falsch, auch wenn alle anderen es tun."

Aber die wichtigste Lehre ist vielleicht diese: Gott liebt uns so sehr, dass Er uns nicht einfach in die Irre laufen lässt. Wenn wir uns von Ihm abwenden, ruft Er uns zurück – manchmal sanft, manchmal streng, aber immer aus Liebe. Denn Er weiß, dass nur in Seiner Nähe wahres Glück und echter Frieden zu finden sind.

Die Rache an den Verführern

Doch die Geschichte war noch nicht zu Ende. Gott hatte zwar die Plage gestoppt und Seinem Volk vergeben, aber die Schuldigen sollten nicht ungestraft davonkommen. Die Midianiter, die diesen teuflischen Plan ersonnen hatten, mussten für ihre Verführung zur Rechenschaft gezogen werden.

Gott befahl Mose, einen Feldzug gegen die Midianiter zu führen. Es war nicht nur ein Krieg um Land oder Reichtum – es war ein Gericht über ein Volk, das versucht hatte, Gottes auserwähltes Volk zu verderben. Sie hatten nicht mit Schwertern gekämpft, sondern mit etwas viel Gefährlicherem: mit der Sünde.

Zwölftausend israelitische Krieger zogen in den Kampf, angeführt von Pinehas, dem mutigen jungen Mann, der Gottes Ehre gerettet hatte. Sie trugen nicht nur ihre Waffen mit sich, sondern auch die heiligen Geräte des Heiligtums und die silbernen Trompeten, die verkündeten, dass dies Gottes Krieg war.

Der Sieg war vollständig und entscheidend. Die fünf Könige der Midianiter wurden besiegt, und auch Bileam, der Prophet mit dem gespaltenen Herzen, fand dort sein Ende. Er, der einst Gottes Stimme gehört und Israel gesegnet hatte, war bei den Feinden gefunden worden. Seine Gier nach Gold hatte ihn schließlich ins Verderben geführt.

Eine Lektion für die Ewigkeit

Als die Krieger mit reicher Beute und vielen Gefangenen zurückkehrten, wartete Mose am Rand des Lagers auf sie. Doch sein Gesicht zeigte nicht die Freude des Sieges, sondern den Ernst eines Lehrers, der eine wichtige Lektion zu vermitteln hatte.

Mose tadelte die Heerführer, weil sie die midianitischen Frauen am Leben gelassen hatten – genau jene Frauen, die das israelitische Volk zur Sünde verführt hatten. Es war eine harte, aber notwendige Entscheidung. Die Verführung musste vollständig beseitigt werden, damit sie nie wieder Schaden anrichten konnte.

Die Beute wurde sorgfältig aufgeteilt – ein Teil für die Krieger, ein Teil für das Volk, und ein besonderer Anteil für Gott und die Leviten. Es war ein Zeichen dafür, dass auch der Sieg Gottes Geschenk war und Er an allem Anteil haben sollte.

Doch die wertvollste Beute war nicht das Gold oder Silber, sondern die Lektion, die das ganze Volk gelernt hatte. Sie hatten erfahren, dass Sünde niemals harmlos ist, dass Kompromisse mit dem Bösen immer gefährlich sind, und dass Gott sowohl liebevoll als auch gerecht ist.

Das Ende einer Ära

Mit diesem Sieg endete nicht nur der Krieg gegen die Midianiter, sondern auch eine wichtige Epoche in Israels Geschichte. Die Generation, die aus Ägypten ausgezogen war, war fast vollständig vergangen. Nur noch wenige der alten Wanderer lebten – Mose, Josua, Kaleb und einige andere.

Eine neue Generation war herangewachsen, eine Generation, die in der Wüste geboren und erzogen worden war. Sie hatten die Wunder Gottes mit eigenen Augen gesehen, aber sie hatten auch die schrecklichen Folgen der Sünde erlebt. Sie waren geläutert durch Prüfungen und gestärkt durch Siege.

Diese junge Generation stand nun bereit, das verheißene Land zu erobern. Sie hatten gelernt, dass Gehorsam zu Segen führt und Ungehorsam zu Fluch. Sie wussten, dass Gott treu ist zu Seinen Verheißungen, aber auch gerecht in Seinen Gerichten.

Die Ebene von Schittim, die einst ein Ort der Verführung und des Todes gewesen war, wurde nun zu einem Ort der Vorbereitung und der Hoffnung. Hier würden sie ihre letzten Vorbereitungen treffen, bevor sie den Jordan überquerten und in das Land eingingen, das Gott ihren Vätern versprochen hatte.

Leave a comment

Please note: comments must be approved before they are published.