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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 44: Gottes Herz für die Armen

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 44: Gottes Herz für die Armen - Sabbatbox

Martin Zimmermann |

Eine Familie lernt das zweite Geheimnis

Einige Monate waren vergangen, seit David das Geheimnis des Teilens gelernt hatte. Die Erntezeit war wieder da, und die Familie bereitete sich darauf vor, ihre Gaben zum Heiligtum zu bringen. Aber diesmal bemerkte David etwas Neues.

Er fragte seinen Vater, warum sie diesmal so viel mehr mitnehmen würden. Das war doch viel mehr als der Zehnte! Sein Vater lächelte und erklärte, dass dies der zweite Zehnte sei. Gott hatte nicht nur einen Zehnten von ihnen verlangt, sondern zwei verschiedene.

David runzelte die Stirn. Zwei Zehnte bedeuteten ja, sie gaben ein Fünftel von allem weg! Sein Vater nickte bestätigend, aber dieser zweite Zehnte hatte einen besonderen Zweck.

Das große Fest für alle

Während sie zum Heiligtum wanderten, erklärte der Vater den Unterschied. Der erste Zehnte gehörte den Leviten, die im Heiligtum arbeiteten. Aber der zweite Zehnte war für etwas ganz Besonderes bestimmt - für ein großes Fest!

Wenn sie am Heiligtum ankommen würden, würden sie zuerst Gott ein Dankopfer bringen und dem Priester seinen Anteil geben. Aber dann würden sie den Rest für ein wunderbares Festmahl verwenden.

Davids Augen leuchteten auf. Aber sein Vater erklärte, dass das Schöne daran war: Sie luden alle ein, die sonst niemanden hatten. Die Leviten, die Fremden, die Waisen und die Witwen. Niemand sollte allein sein, wenn sie Gottes Güte feierten.

Als sie näher zum Heiligtum kamen, sah David schon von weitem die vielen Menschen. Überall wurden Zelte aufgeschlagen, Feuer angezündet und Tische aufgebaut. Es sah aus wie ein riesiges Familienfest.

Sein Vater zeigte auf eine einsam wirkende alte Frau. Das war Ruth, deren Mann vor einem Jahr gestorben war und die keine Kinder hatte. Sie würden sie zu ihrem Tisch einladen.

Ein besonderes Jahr

David erfuhr, dass sie zwei Jahre lang den zweiten Zehnten zum Heiligtum für die Feste bringen würden. Aber im dritten Jahr war es anders - da behielten sie ihn zu Hause.

Dann verwendeten sie ihn, um den Armen in ihrem eigenen Dorf zu helfen. Die Leviten, die Fremden, die Waisen und Witwen in ihrer Nachbarschaft sollten davon essen und satt werden.

David stellte sich vor, wie sie ihr Haus für bedürftige Nachbarn öffneten. Das klang aufregend!

Die Geschichte von Ruth

Beim Festmahl saß die alte Ruth neben David. Sie erzählte ihm ihre Geschichte. Sie kam eigentlich aus Moab, einem fremden Land. Aber sie hatte den Gott Israels liebgewonnen und war mit ihrer Schwiegermutter Naomi hierher gekommen.

Jetzt waren sie ganz allein, aber Ruth erklärte, wie gut Gott für sie sorgte. Durch die Freundlichkeit der Menschen und die Gesetze, die Gott gegeben hatte, mussten sie nicht hungern.

Wenn sie hungrig war, durfte sie auf die Felder gehen und Ähren sammeln, die bei der Ernte übriggeblieben waren. Das nannte man Nachlese. Gott hatte befohlen, dass die Bauern nicht alles bis zum letzten Korn einsammeln sollten.

Das Gesetz der Nachlese

Am nächsten Tag zeigte Davids Vater ihm, wie das funktionierte. Auf ihrem Feld arbeiteten die Knechte bei der Ernte. Aber David bemerkte, dass sie nicht sehr gründlich waren - sie ließen viele Ähren liegen.

Sein Vater erklärte, dass das Absicht war. Gott hatte gesagt, wenn sie auf ihrem Acker geerntet hätten und eine Garbe vergessen hätten, sollten sie nicht umkehren, sie zu holen. Sie sollte dem Fremden, der Waise und der Witwe gehören.

David sah, wie Ruth und andere arme Frauen hinter den Arbeitern hergingen und die liegengebliebenen Ähren sammelten. Ihre Körbe füllten sich langsam aber stetig.

Das galt auch für ihre Olivenbäume und Weinreben. Wenn sie die Oliven geschüttelt hatten, durften sie nicht ein zweites Mal schütteln. Wenn sie die Trauben gelesen hatten, durften sie nicht nachlesen. Was übrig blieb, gehörte den Armen.

Das Sabbatjahr - ein Jahr der Ruhe

Aber das Wunderbarste kam alle sieben Jahre - dann war Sabbatjahr. In diesem Jahr arbeiteten sie überhaupt nicht auf den Feldern! Sie säten nichts, sie ernteten nichts, sie beschnitten die Weinreben nicht. Das ganze Land ruhte.

David war verblüfft und fragte, was sie dann essen würden. Alles, was von selbst wuchs, gehörte allen - besonders den Armen. Und Gott hatte versprochen, dass er im sechsten Jahr so viel Segen geben würde, dass sie drei Jahre lang davon leben konnten.

Das sechste Jahr brachte so reiche Ernte, dass sie bis zur nächsten Ernte nach dem Sabbatjahr genug hatten. War das nicht wunderbar?

Freiheit für alle

Noch etwas Besonderes passierte im Sabbatjahr - alle hebräischen Sklaven wurden freigelassen. Nicht einfach so, sondern sie bekamen auch Geschenke! Schafe, Getreide, Wein - alles, was sie brauchten, um ein neues Leben zu beginnen. Gott wollte nicht, dass jemand mittellos fortgeschickt wurde.

David dachte an die Sklaven, die er kannte. Sie waren meist Menschen, die sich wegen Schulden verkauft hatten. Wie schön, dass sie alle sieben Jahre eine neue Chance bekamen!

Das Jahr des Jubels

Aber das Allerschönste kam alle fünfzig Jahre - das war das Halljahr, das Jahr des Jubels! Da ertönte am Versöhnungstag eine Posaune durch das ganze Land. Und dann passierten drei wunderbare Dinge: Erstens wurden alle Sklaven frei, die noch nicht frei waren. Zweitens gehörte alles, was von selbst wuchs, den Armen. Und drittens - das war das Beste - bekam jede Familie ihr ursprüngliches Land zurück!

Auch wenn sie es verkauft hatten! Niemand konnte Land für immer verkaufen. Es gehörte ja eigentlich Gott, und sie waren nur seine Verwalter. Im Halljahr kehrte alles zu den ursprünglichen Besitzern zurück.

David stellte sich vor, wie Familien, die durch Unglück ihr Land verloren hatten, es nach fünfzig Jahren zurückbekommen würden. Welche Freude das sein musste!

Eine Begegnung, die alles verändert

Eines Tages begegnete David einem Jungen namens Benjamin, dessen Familie sehr arm war. Benjamin sah dünn und traurig aus. Sein Vater hatte Schulden, und sie hatten kein Geld, um Essen zu kaufen. Niemand wollte ihnen helfen.

David erinnerte sich an alles, was sein Vater ihm beigebracht hatte. Er führte Benjamin zu ihrem Feld, wo gerade geerntet wurde, und zeigte ihm die Ähren, die liegengeblieben waren. Diese gehörten ihm! Er durfte sie sammeln.

Benjamins Augen weiteten sich. Das war nicht nur erlaubt - Gott hatte es befohlen! Er sorgte für die Armen.

Gemeinsam sammelten die beiden Jungen Ähren. Bald war Benjamins Korb voll.

Die Lehre von der zinslosen Hilfe

Als Davids Vater von Benjamins Familie hörte, ging er zu Benjamins Vater und bot seine Hilfe an. Benjamins Vater sagte beschämt, er könne keine Zinsen zahlen.

Davids Vater lachte. Von einem Bruder nahm er keine Zinsen! Gott hatte verboten, von Armen Zinsen zu verlangen. Benjamin sollte nehmen, was er brauchte, und zurückzahlen, wenn er konnte. Und wenn das Sabbatjahr kam, bevor er zurückzahlen konnte, war die Schuld ganz erlassen.

Benjamins Vater weinte vor Dankbarkeit. Davids Vater erklärte, er könne es vergelten, indem er anderen half, wenn er wieder auf den Beinen stünde.

Gottes großer Plan

An diesem Abend saß David wieder unter dem Olivenbaum und dachte nach. Sein Vater setzte sich zu ihm und fragte, ob er jetzt Gottes großen Plan verstünde.

David antwortete langsam, er glaube schon. Gott wollte nicht, dass manche Menschen sehr reich wurden und andere sehr arm. Er wollte, dass alle genug hatten.

Genau! Die Gesetze über Nachlese, Sabbatjahr und Halljahr sorgten dafür, dass niemand für immer arm blieb. Und die Gesetze über zinslose Darlehen und Schuldenerlass halfen Menschen in Not.

Sein Vater erinnerte ihn an die Zeremonie der Erstlingsfrüchte. Sie sagten dabei immer: Du sollst daran denken, dass du Knecht in Ägyptenland gewesen bist. Gott hatte sie aus der Sklaverei befreit. Deshalb sollten sie anderen helfen, die in Not waren.

Das Herz Gottes verstehen

Gott hatte ein besonderes Herz für die Armen. Er sah jeden Menschen als wertvoll an - ob reich oder arm. Die Reichen waren seine Verwalter, die den Armen helfen sollten. Und die Armen waren seine besonderen Schützlinge.

Wenn sie den Armen halfen, war es, als würden sie Gott selbst helfen. Er nahm es persönlich, wenn sie freundlich zu ihnen waren - oder wenn sie hart zu ihnen waren.

Eine Welt voller Liebe

Sein Vater träumte davon, wie die Welt aussehen würde, wenn alle Menschen diese Gesetze befolgen würden. Es gäbe keine bittere Armut und keinen übermäßigen Reichtum. Niemand müsste hungern oder obdachlos sein. Alle würden einander helfen.

David stellte sich diese Welt vor. Eine Welt, in der niemand vergessen wurde. Eine Welt, in der Reiche und Arme wie eine große Familie zusammenlebten. Eine Welt voller Liebe und Gerechtigkeit.

Das war Gottes Traum für sie. Und jedes Mal, wenn sie einem Armen halfen, machten sie diesen Traum ein kleines bisschen wahr.

Die Verheißung des Segens

David fragte, ob sie nicht selbst arm würden, wenn sie so viel weggäben. Sein Vater schüttelte den Kopf. Gott hatte versprochen: Wenn sie seine Gesetze befolgten, würde er sie segnen. Er würde ihnen Regen zur rechten Zeit geben. Ihre Ernten würden so reich sein, dass die Dreschzeit bis zur Weinlese reichte. Sie würden Brot in Fülle haben und sicher in ihrem Land wohnen.

Wenn sie nicht halfen, würde das Gegenteil passieren. Sie würden säen, aber wenig ernten. Sie würden essen, aber nicht satt werden. Ihr Geld würde verschwinden wie durch Löcher in der Tasche.

David erinnerte sich an die Geschichte von Haggai. Also war es besser zu geben als zu behalten? Immer, lächelte sein Vater. Gott segnete die, die anderen halfen. Das war sein Versprechen.

Ein Leben der Liebe

Von diesem Tag an wurde David zu einem begeisterten Helfer. Er sammelte nicht nur selbst Nachlese für arme Familien, sondern ermutigte auch andere Kinder dazu. Er half seinem Vater dabei, bedürftigen Nachbarn zinslose Darlehen zu geben. Und er freute sich schon auf das nächste Sabbatjahr, wenn alle Schulden erlassen würden.

Jahre später, als David selbst eine Familie hatte, erzählte er seinen Kindern von Gottes wunderbaren Gesetzen für die Armen. Er lehrte sie, dass wahre Freude nicht darin bestand, viel zu besitzen, sondern darin, anderen zu helfen.

Gott hatte ihnen nicht nur das Geheimnis des Teilens gelehrt, sondern auch das Geheimnis der Liebe. Wenn sie die Armen liebten, liebten sie Gott. Wenn sie für Gerechtigkeit sorgten, arbeiteten sie mit Gott zusammen an seinem großen Plan für eine bessere Welt.

So lebte David ein erfülltes Leben - nicht weil er viel besaß, sondern weil er verstanden hatte, dass Geben seliger ist als Nehmen. Das war Gottes Weg, und es war der Weg zum wahren Glück.

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