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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 50: Samuel - vom Tempeljungen zum Propheten

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 50: Samuel - vom Tempeljungen zum Propheten - Sabbatbox

Martin Zimmermann |

Eine stille Nacht im Heiligtum

In jenen Tagen war es sehr still geworden um Gott. Seine Stimme hörte man kaum noch, und Visionen waren selten geworden. Das lag daran, dass die Sünden von Elis Söhnen wie eine dichte Wolke zwischen Gott und seinem Volk standen.

Aber inmitten all des Bösen gab es einen hellen Lichtstrahl: den kleinen Samuel. Während das Haus Eli seinem Untergang entgegenging, blieb das Kind dem Himmel treu. Gott hatte etwas Besonderes mit ihm vor.

Eli war inzwischen sehr alt geworden. Seine Augen waren so schwach, dass er fast nichts mehr sehen konnte. Jeden Abend legte er sich müde an seinem gewohnten Platz zur Ruhe.

Samuel schlief im Heiligtum selbst, ganz in der Nähe der heiligen Bundeslade. Die goldene Lampe Gottes brannte noch und warf ihr sanftes Licht durch den heiligen Raum. Alles war friedlich und still.

Ein geheimnisvoller Ruf

Plötzlich, mitten in der Nacht, hörte Samuel eine Stimme, die seinen Namen rief: Samuel! Samuel!

Das Kind erwachte sofort. Die Stimme klang so vertraut - es musste Eli sein, der ihn brauchte. Schnell sprang Samuel auf und lief zu dem alten Priester.

Hier bin ich! Du hast mich gerufen, sagte er atemlos.

Aber Eli schaute verwundert auf. Ich habe dich nicht gerufen, mein Kind. Geh wieder und leg dich schlafen.

Samuel war verwirrt, aber er gehorchte. Er ging zurück zu seinem Lager und legte sich wieder hin. Vielleicht hatte er nur geträumt.

Der Ruf kommt wieder

Aber kaum war Samuel wieder eingeschlafen, hörte er die Stimme erneut: Samuel! Samuel!

Wieder sprang er auf und lief zu Eli. Hier bin ich! Du hast mich doch gerufen!

Eli schüttelte den Kopf. Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Leg dich wieder schlafen.

Samuel war noch verwirrter als zuvor. Die Stimme war so deutlich gewesen! Aber er vertraute Eli und ging zurück.

Zum dritten Mal ertönte der Ruf: Samuel! Samuel!

Und zum dritten Mal lief das Kind zu dem alten Priester. Hier bin ich! Du hast mich gerufen!

Eli versteht

Jetzt dämmerte es Eli. Seine alten Augen mochten schwach sein, aber sein Herz erkannte die Wahrheit: Das war nicht seine Stimme gewesen - das war Gott selbst, der zu dem Kind sprach!

Wie demütigend das für den alten Priester war! Gott hatte ihn, den erfahrenen Mann, übergangen und sprach stattdessen mit einem Kind. Aber in Elis Herzen kam weder Neid noch Eifersucht auf. Er wusste, dass er durch seine Nachlässigkeit diese Ehre verwirkt hatte.

Liebevoll wies er Samuel an: Geh und leg dich wieder hin. Und wenn die Stimme dich noch einmal ruft, dann antworte: Rede, Herr, denn dein Knecht hört.

Samuel nickte ernst. Er verstand noch nicht ganz, was geschah, aber er würde tun, was Eli ihm gesagt hatte.

Gottes erste Botschaft

Samuel legte sich wieder hin und wartete. Sein Herz klopfte vor Aufregung. Würde der große Gott wirklich zu ihm sprechen?

Dann kam die Stimme wieder, noch deutlicher als zuvor: Samuel! Samuel!

Mit zitternder Stimme antwortete das Kind: Rede, denn dein Knecht hört. Bei seiner Aufregung vergaß er fast die Worte, die Eli ihm aufgetragen hatte.

Dann sprach Gott zu ihm - und die Botschaft war schrecklich. Gott kündigte an, dass er das Haus Eli richten würde. Eli hatte gewusst, wie schlecht sich seine Söhne verhielten, aber er hatte ihnen nicht gewehrt. Deshalb würde ihre Schuld niemals gesühnt werden können.

Eine schwere Last für ein Kind

Samuel lag die ganze Nacht wach. Wie konnte er diese schreckliche Botschaft überbringen? Eli war wie ein Vater für ihn - er liebte und verehrte ihn. Wie sollte er ihm sagen, dass Gott sein Haus verurteilt hatte?

Am nächsten Morgen ging Samuel wie gewöhnlich seinen Aufgaben nach, aber sein Herz war schwer. Er versuchte, Eli aus dem Weg zu gehen, weil er Angst vor Fragen hatte.

Aber Eli bemerkte das seltsame Verhalten des Jungen. Er rief Samuel zu sich und sagte ernst: Mein Sohn, verbirg nichts vor mir. Was hat der Herr zu dir gesagt?

Samuel zitterte. Aber er wusste, dass er die Wahrheit sagen musste. Mit schwerer Stimme erzählte er Eli alles, was Gott ihm offenbart hatte.

Elis Antwort

Als Samuel geendet hatte, war es lange still. Dann seufzte der alte Mann tief und sagte: Es ist der Herr. Er tue, was ihm wohlgefällt.

Eli nahm das Urteil demütig an. Aber seine Reue war nicht echt. Er bekannte seine Schuld, aber er änderte nichts. Jahr um Jahr verzögerte Gott sein Strafgericht und gab Eli die Chance, die Dinge in Ordnung zu bringen. Aber der alte Priester ergriff keine wirksamen Maßnahmen.

Seine Söhne wurden nur noch dreister in ihrem schlechten Verhalten. Das Volk verlor immer mehr den Respekt vor Gott. Und die Nachbarvölker, die sahen, wie schlecht es in Israel zuging, wurden noch kühner in ihrer Gottlosigkeit.

Samuel wird als Prophet anerkannt

Von diesem Tag an erkannte ganz Israel, dass Samuel ein Prophet Gottes war. Der Herr war mit ihm und ließ keines seiner Worte unerfüllt. Von Dan im Norden bis Beerseba im Süden wussten alle: Samuel ist ein wahrer Prophet des Herrn.

Aber das Volk als Ganzes blieb weiterhin im Unglauben und in der Abgötterei. Zur Strafe dafür blieben sie unter der Herrschaft der Philister.

Samuel durchzog das ganze Land und versuchte, die Menschen zu Gott zurückzuführen. Seine Bemühungen hatten Erfolg - viele Menschen kehrten um und begannen wieder, den wahren Gott zu verehren.

Die Schlacht bei Eben-Ezer

Eines Tages zogen die Israeliten ohne Gottes Erlaubnis in den Krieg gegen die Philister. Sie lagerten bei Eben-Ezer, während die Philister bei Aphek standen.

Die Schlacht begann - und Israel wurde geschlagen! Viertausend Mann blieben tot auf dem Schlachtfeld.

Als die geschlagene Armee ins Lager zurückkehrte, fragten die Ältesten ratlos: Warum hat uns der Herr heute vor den Philistern geschlagen?

Aber anstatt ihre Sünden zu bereuen, kamen sie auf eine törichte Idee: Lasst uns die Bundeslade aus Silo holen! Dann wird Gott uns sicher den Sieg geben!

Ein falscher Glaube

Die Israeliten dachten, die Bundeslade sei wie ein Glücksbringer. Sie glaubten, dass sie automatisch siegen würden, wenn sie die heilige Truhe bei sich hätten.

Als Hophni und Pinhas die Bundeslade ins Lager brachten, erhob das Volk lautes Jubelgeschrei. Sie waren sicher, dass sie jetzt gewinnen würden.

Auch die Philister hörten das Geschrei und fragten sich, was los sei. Als sie erfuhren, dass die Bundeslade ins israelitische Lager gekommen war, bekamen sie Angst.

Sie erinnerten sich an all die mächtigen Taten, die Israels Gott in Ägypten getan hatte. Sie dachten: Das sind die Götter, die Ägypten mit allerlei Plagen geschlagen haben!

Aber dann fassten sie sich ein Herz und riefen sich zu: Seid stark und kämpft! Sonst müssen wir den Hebräern dienen!

Die schreckliche Niederlage

Die zweite Schlacht war noch schlimmer als die erste. Die Philister kämpften verzweifelt und schlugen Israel vernichtend.

Dreißigtausend israelitische Soldaten blieben tot auf dem Schlachtfeld. Hophni und Pinhas, die beiden gottlosen Söhne Elis, fielen bei der Verteidigung der Bundeslade.

Und das Schrecklichste: Die Bundeslade selbst wurde von den Philistern erbeutet! Das heiligste Heiligtum Israels war in den Händen der Feinde.

Die Todesnachricht

In Silo saß der alte, blinde Eli vor dem Tor der Stiftshütte und wartete angstvoll auf Nachrichten. Sein Herz bangte um die Bundeslade Gottes.

Da kam ein Bote gelaufen - seine Kleider waren zerrissen und Erde lag auf seinem Haupt, Zeichen großer Trauer. Er lief an Eli vorbei in die Stadt und schrie die schreckliche Nachricht hinaus.

Das Wehklagen der Menschen erreichte auch Eli. Man brachte den Boten zu ihm, und er berichtete: Israel ist geflohen vor den Philistern. Das Volk ist hart geschlagen, und deine beiden Söhne sind tot.

Eli konnte das alles ertragen - er hatte es erwartet. Aber dann fügte der Bote hinzu: Und die Bundeslade Gottes ist weggenommen!

Diese Worte trafen Eli wie ein Blitzschlag. Der Gedanke, dass seine Sünde Gott so sehr geschändet hatte, dass er Israel seine Gegenwart entzog, war mehr, als er ertragen konnte.

Die Kräfte verließen den alten Mann. Er fiel rückwärts von seinem Stuhl, brach sich das Genick und starb.

Die Bundeslade bei den Philistern

Die siegreichen Philister brachten die Bundeslade nach Asdod und stellten sie in den Tempel ihres Gottes Dagon. Sie dachten, nun gehöre die Kraft der Lade ihnen.

Aber am nächsten Morgen fanden sie Dagon mit dem Gesicht nach unten vor der Bundeslade auf dem Boden liegend. Sie stellten das Götzenbild wieder auf.

Am anderen Morgen lag Dagon wieder da - diesmal war er zerbrochen. Kopf und Hände waren abgeschlagen, nur der Fischleib war übriggeblieben.

Gleichzeitig brach eine schreckliche Krankheit unter den Einwohnern von Asdod aus. Sie erkannten, dass die Bundeslade die Ursache war, und schickten sie nach Gath.

Aber auch dort brach die Seuche aus. Von Gath schickte man die Lade nach Ekron - mit dem gleichen Ergebnis. Zusätzlich kam noch eine Mäuseplage über das Land, die alle Ernten vernichtete.

Die Rückkehr der Bundeslade

Sieben Monate lang blieb die Bundeslade bei den Philistern und brachte ihnen nur Unglück. Schließlich wollten sie sie unbedingt loswerden.

Ihre Priester rieten, sie mit Sühnopfern zurückzuschicken: fünf goldene Nachbildungen der Beulen und fünf goldene Mäuse.

Sie setzten die Lade auf einen neuen Wagen und spannten zwei Kühe davor, die noch nie ein Joch getragen hatten. Die Kälber sperrten sie ein.

Wenn die Kühe den Weg nach Israel einschlagen würden, wollten die Philister das als Beweis sehen, dass Israels Gott all das Unglück über sie gebracht hatte.

Und tatsächlich: Die Kühe verließen ihre Kälber und gingen geradewegs nach Beth-Schemesch, einer israelitischen Stadt.

Ein neuer Fehler

Die Menschen von Beth-Schemesch freuten sich riesig, als sie die Bundeslade sahen. Sie opferten die Kühe und machten ein großes Fest.

Aber dann machten sie einen schrecklichen Fehler: Aus Neugier öffneten sie die Bundeslade und schauten hinein!

Das war streng verboten. Nur der Hohepriester durfte einmal im Jahr in die Bundeslade schauen. Zur Strafe für diese Respektlosigkeit starben viele Menschen.

Die Überlebenden bekamen Angst und schickten die Lade nach Kirjath-Jearim. Dort nahmen gottesfürchtige Menschen sie ehrfürchtig auf und stellten sie in das Haus des Leviten Abinadab.

Samuel führt das Volk zurück

Zwanzig Jahre lang blieb Israel unter der Herrschaft der Philister. Aber Samuel gab nicht auf. Er durchzog das ganze Land und predigte dem Volk.

Endlich schrien die Israeliten zum Herrn um Hilfe. Samuel sagte zu ihnen: Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem Herrn bekehren wollt, dann tut die fremden Götter von euch weg und dient ihm allein!

Das Volk hörte auf ihn. Sie warfen ihre Götzen weg und versammelten sich in Mizpa zu einem großen Bußgottesdienst.

Als die Philister davon hörten, dachten sie, Israel plane einen Aufstand. Sie zogen mit einem großen Heer heran.

Die Israeliten bekamen Angst und baten Samuel: Lass nicht ab, für uns zu beten!

Gottes wunderbarer Sieg

Während Samuel ein Opfer darbrachte und für das Volk betete, näherten sich die Philister zum Kampf.

Da griff Gott selbst ein! Ein schreckliches Unwetter brach über das feindliche Heer herein. Donner und Blitze verwirrten die Philister so sehr, dass sie in panischer Flucht davonliefen.

Die Israeliten ergriffen die Waffen der gefallenen Feinde und verfolgten sie bis Beth-Kar. Es war ein vollständiger Sieg!

Zum Gedächtnis an diesen wunderbaren Sieg stellte Samuel einen großen Stein auf. Er nannte ihn Eben-Ezer, das bedeutet "Stein der Hilfe", und sagte: Bis hierher hat uns der Herr geholfen!

Die wichtige Lektion

Diese Geschichte lehrte Israel eine wichtige Wahrheit: Gott ist nicht in äußeren Dingen zu finden, sondern nur in gehorsamen Herzen. Die Bundeslade allein konnte keinen Sieg bringen - nur der Glaube und Gehorsam des Volkes konnten Gottes Segen erwirken.

Solange Israel Gott treu war, war er mit ihnen und gab ihnen den Sieg. Aber wenn sie sündigten und sich von ihm abwandten, konnte selbst die heiligste Truhe sie nicht retten.
Die Philister wurden besiegt, gaben alle eroberten Städte zurück und wagten viele Jahre lang keinen Angriff mehr auf Israel. Andere Völker folgten ihrem Beispiel, und Israel hatte Frieden, solange Samuel regierte.
So lernte das Volk: Gehorsam gegen Gott ist der einzige sichere Weg zum Glück, während Ungehorsam nur zu Unglück und Niederlage führt.

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