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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 188: Das zerbrochene Gefäß – Liebe, die nach Narde duftet

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 188: Das zerbrochene Gefäß – Liebe, die nach Narde duftet

Martin Zimmermann

Ein Fest in Bethanien

Im Dorf Bethanien wurde es warm und freundlich, als die Sonne hinter den Hügeln sank. Datteln, frisches Brot und Oliven standen auf niedrigen Tischen. Lampen flackerten, und ihre goldenen Kreise tanzten an den Lehmwänden. Simon, einst schwer an einer Hautkrankheit, fühlte sich stark und froh: Er war gesund geworden und wollte dem großen Gast danken. Neben Jesus saßen Lazarus, der wieder lebte, und viele Menschen, die staunten, leise flüsterten und aufmerksam hinsahen. Martha bewegte sich flink wie eine Schwalbe, brachte Schalen, füllte Becher, sorgte dafür, dass jeder etwas Gutes hatte. Inmitten dieses warmen, duftenden Abends kniete Maria still zu den Füßen des Herrn. Ihr Herz erinnerte sich: Vergebung, Trost, Hoffnung. Alles, was dunkel gewesen war, hatte Licht bekommen.

Der Duft, der das ganze Haus füllte

In Marias Händen lag ein kleines Gefäß aus Alabaster, kühl und glatt wie ein weißer Stein. Darin war eine kostbare Salbe, Narde genannt. Sie roch kräftig und sanft zugleich – wie Blüten nach Regen, wie Wald nach Sommer. Maria hatte lange gespart. Sie wollte das Wertvollste geben, solange ihr Heiland bei ihr war. Ohne Geräusch brach sie das Gefäß auf. Der Duft stieg sofort auf wie ein warmer Wind und füllte das ganze Haus. Sie salbte Kopf und Füße ihres Herrn, Tränen mischten sich mit der Salbe, und ihr langes Haar wurde zu einem weichen Tuch. Es war, als ob Liebe selbst Gestalt annähme und mit jedem Atemzug spürbar würde.

Murren im Raum – und ein sanftes Ja

Nicht alle Herzen wurden weich. Ein Mann mit strengen Augen zog die Stirn zusammen. Er hielt die Geldbeutel zusammen, rechnete gerne, sprach oft von Armen – aber sein eigenes Herz war eng geworden. In ihm klang ein Vorwurf: Das sei doch zu teuer, das hätte man verkaufen können. Leise Worte liefen wie kleine Stiche durch den Raum. Einige ließen sich anstecken und fanden die Gabe plötzlich nutzlos. Maria wurde rot vor Verlegenheit und wollte sich zurückziehen. Doch der Meister sah ihr zitterndes Herz. Er machte deutlich, dass er ihre Liebe verstand, ja, dass dieser Duft etwas von einer Vorbereitung trug: Bald würde dunkle Trauer kommen, und diese Salbung war wie ein zärtlicher Trost vor dem schweren Weg. Die Anwesenden erkannten nicht, wie kostbar es ist, Liebe zu zeigen, solange Ohren hören, Augen sehen und Herzen fühlen können. Jetzt freute sich das lebendige Herz – später hätten nur kalte Steine geantwortet.

Zwei Schulden – und das größere Danke

Der Gastgeber Simon dachte bei sich, das alles sei seltsam. Er war froh über seine Heilung, aber sein Blick gegenüber Maria blieb hart. In seinem Innern hörte er, wie der Meister von zwei Menschen erzählte, die Schulden hatten: einer viel, einer wenig. Keiner konnte zahlen, doch beide bekamen alles erlassen. Wer würde stärker lieben? Simon bemerkte, dass die größte Liebe dort wächst, wo große Vergebung ankommt. Er verstand: Auch sein Herz brauchte weiche Erde. Nicht nur Marias Leben war neu geworden; auch er musste lernen, dankbar zu sein und die Güte Gottes nicht zu übersehen. Die strengen Gedanken lösten sich, sein Stolz wurde leiser, und in ihm wuchs ein neues Danke.

Wenn Liebe riecht wie Narde

Die Geschichte endete nicht an diesem Abend. Der Duft blieb an Gewändern, Haaren, in Kissenfasern – und im Herzen. Maria hatte getan, was sie konnte, genau zur rechten Zeit. Viele bringen später Blumen, schreiben Briefe, sagen große Worte – doch Ohren hören nicht mehr, Hände nehmen nicht mehr an. Marias Gabe kam, als Liebe noch ankommen konnte. Der Meister trug die Erinnerung daran wie einen warmen Schatz, als er in dunkle Tage ging. Manche, die gemurrt hatten, verstanden erst später, was für ein Wunder Liebe ist, wenn sie großzügig wird. Andere hielten immer noch an ihren Rechnungen fest und verpassten, wie weich Güte macht. Ein Mann wollte sogar aus seiner Enge heraus Vorteile suchen und ging einen Weg, der bitter endete. Doch die Geschichte von der Salbung wurde zu einem Licht, das weit über Bethanien hinausreicht: Wo immer von guter Nachricht erzählt wird, leuchtet diese Szene mit – ein zerbrochenes Gefäß, ein ganzer Raum voll Duft, ein Herz, das lieben lernt.

Was wir aus der Geschichte mitnehmen

Wahre Liebe zeigt sich, solange Zeit ist: mit Taten, die gut tun, nicht nur mit Gedanken. Großzügigkeit riecht nach Vertrauen, nicht nach Verschwendung. Dankbarkeit macht Herzen weich – bei denen, die geben, und bei denen, die sehen. Und wenn wir uns schämen oder uns klein fühlen: Der Heiland versteht die Sprache der Tränen. Er schaut nicht zuerst auf Fehlerlisten, sondern auf das, was seine Liebe in uns wachsen lässt.

Einladung zum Nachdenken

Wem könntest du heute etwas Gutes zeigen, solange es ankommt – vielleicht mit einer Umarmung, einem Bild, einem geteilten Stück Lieblingsbrot? Welche „kostbare Narde“ könntest du teilen: deine Zeit, deine Aufmerksamkeit, dein bestes Lächeln? Und gibt es jemanden, dem du Danke sagen möchtest, bevor es zu spät ist?

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