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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 204: Der Weg nach Golgatha – Jesus trägt das Kreuz

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 204: Der Weg nach Golgatha – Jesus trägt das Kreuz

Martin Zimmermann

Der lange Weg vor die Stadt

Die Straßen Jerusalems sind voller Menschen. Staub liegt in der Luft, Schritte trappeln, Stimmen rauschen wie Wind in Palmen. Vorne geht Jesus. Sein Rücken ist müde, seine Schultern brennen, sein Atem ist kurz. Seit dem Abend vorher hat er nichts gegessen und kaum getrunken. Er war in vielen Häusern, musste Fragen aushalten und harte Wege gehen. Jetzt verlässt er die Stadt, dort hinaus, wo die Wege steinig werden und Kräuter nach Erde riechen.

Auf seine Schultern legt man ein schweres Holzkreuz. Es drückt wie ein Fels, und seine Beine werden weich. Jesus stolpert, kniet, richtet sich wieder auf. Noch einmal setzt er an, doch die Last ist zu groß. Da kommt ein Mann vom Feld vorbei, Simon heißt er, seine Hände riechen nach Arbeit und frischem Gras. Er hört das Getöse, sieht Jesus schwanken und spürt Mitleid in seinem Bauch. Man bittet ihn, das Holz zu tragen. Simon greift zu. Das Holz kratzt an seinen Armen, doch sein Herz wird warm, denn er darf helfen.

Am Straßenrand stehen Frauen. Ihre Tücher sind feucht, ihre Augen glänzen. Einige erinnern sich daran, wie Jesus ihre Kranken getröstet hat, wie Hoffnung in ihre Häuser kam. Sie weinen laut, und ihre Traurigkeit schwappt wie eine Welle durch die Menge. Jesus schaut zu ihnen. In seinem Blick liegt Güte. Er denkt an die Stadt, an Mütter und Kinder, an Tage, die schwer sein werden. In seinem Herzen wünscht er ihnen Schutz, Mut und einen Glauben, der festhält, wenn dunkle Zeiten kommen.

Hinter Jesus gehen seine Freunde. Vor ein paar Tagen hatten sie noch Palmzweige geschwenkt, die Sonne glitzerte damals auf den Steinen der Stadt. Jetzt sind ihre Schritte leise. Sie fühlen sich klein, verwirrt und traurig. Trotzdem bleiben sie in der Nähe, so nah sie sich trauen, denn Liebe bleibt, auch wenn Mut wackelt.

Auf dem Hügel mit den drei Kreuzen

Oben auf dem Hügel ist der Wind kühler. Man riecht trockene Erde und ein wenig wilden Thymian. Drei Hölzer stehen bereit. Zwei Männer, die Schlimmes getan haben, bekommen je ein Kreuz. Auch Jesus wird ans Holz gehoben. Es knarrt, als das Kreuz in die Erde gesetzt wird. Sein Körper schmerzt, doch sein Herz bleibt still wie ein See am Morgen. Er bittet im Stillen für alle, die hier stehen: für die, die ihn lieben, und sogar für die, die ihn verletzen. In seinem Gebet steckt Erbarmen wie weicher Regen auf trockenem Land.

Über seinem Kopf hängt ein Schild in mehreren Sprachen. Menschen aus vielen Ländern können es lesen. Darauf steht, wer Jesus ist. Manche runzeln die Stirn, manche denken nach. Ein paar Soldaten teilen seine Kleider. Für sie ist es nur Arbeit, doch sie merken, dass dieser Ort anders ist, als ob heilige Stille zwischen alle Geräusche fällt.

Neben Jesus hängt ein Mann, dessen Leben durcheinandergeraten ist. Er erinnert sich an Worte von Vergebung, die er über Jesus gehört hat, und an Augen voller Liebe, die er heute gesehen hat. In seinem Herzen keimt Vertrauen wie ein Samenkorn im Frühling. Er wendet sich Jesus zu und hofft. Jesus schenkt ihm Gewissheit: Irgendwann wird alles gut, und sie werden bei Gott geborgen sein. Diese leise Verheißung fällt wie Licht in einen dunklen Raum und bleibt.

Unten am Kreuz steht auch Marias Gestalt. Ihre Hände zittern, und doch ist ihr Blick fest. Neben ihr steht Johannes. Jesus denkt in seiner Not an seine Mutter. Er sorgt vor, dass Johannes sie künftig wie seine eigene Mutter behütet. So kümmert er sich selbst im Schmerz um die, die ihn brauchen. Liebe bleibt seine Sprache.

Die Stunde der großen Dunkelheit

Mittags wird der Himmel plötzlich grau wie ein schwerer Mantel. Die Sonne scheint sich zu verbergen, und die Luft wird still, als hielte die ganze Welt den Atem an. Menschen schauen hinauf, Kinder greifen nach den Händen ihrer Eltern. Der Hügel liegt im Halbdunkel, nur manchmal flackert fernes Licht hinter den Wolken. Es fühlt sich an, als wäre Gott ganz nah und doch verborgen, so wie wenn man die Hand durch einen Vorhang streckt und Wärme spürt, ohne zu sehen.

In dieser Dunkelheit trägt Jesus alles, was uns schwer macht: unsere Fehler, unsere Angst, unsere Einsamkeit. Er fühlt, wie schlimm es ist, wenn man Gott nicht spürt. Sein Herz ist voller Liebe, aber die Stille tut weh. Dennoch hält er fest. Er vertraut dem Vater, so wie ein Kind vertraut, wenn es die Nacht fürchtet und doch weiß: Eine gute Hand ist da.

Als die Stunden vergehen, ruft sein Körper nach Wasser. Jemand reicht ihm ein nasses Schwämmchen. Ein paar Menschen fangen an zu verstehen: Hier geschieht etwas Größeres als alles, was sie je gesehen haben. Die Erde bebt, Steine lösen sich, und in der Stadt reißt der schwere Vorhang im Tempel von oben bis unten. Bisher war dieser Vorhang ein Zeichen: Dahinter war der heiligste Raum. Jetzt ist der Weg offen. Es ist, als würde Gott sagen: Kommt zu mir, die Tür steht weit auf.

Dann hebt sich das Dunkel vom Hügel, und Jesus sagt, dass alles vollendet ist. Sein Gesicht wird hell, als ob die Sonne ihn noch einmal küsst. Er legt sein Leben in die Hände des Vaters und lässt los wie ein müdes Kind, das in sicheren Armen einschläft. Stille liegt über dem Ort, ehrfürchtig und tief.

Der offene Weg zu Gott

Die Menschen staunen. Manche weinen leise, andere fallen auf die Knie. Sogar ein harter Soldat flüstert in seinem Herzen, dass dieser Jesus wirklich von Gott gekommen ist. In den Häusern Jerusalems sprechen die Leute durcheinander. Viele erinnern sich an Worte aus der Heiligen Schrift, die von diesem Tag erzählt haben. In Marias Herz mischen sich Schmerz und eine stille Hoffnung, die nicht weichen will.

Auf Golgatha weht nun ein sanfter Wind. Der Hügel ist derselbe, doch die Welt ist neu. Jesu Liebe hat getragen, was keiner von uns tragen kann. Er hat draußen vor der Stadt gelitten, damit drinnen, in unseren Herzen, Frieden einziehen darf. Er hat den Fluch in Segen verwandelt, so wie Dornen im Frühling weiße Blüten tragen. Von nun an darf jeder Mensch zu Gott sprechen – überall, jederzeit. Kein Vorhang trennt mehr. Wer an Jesus denkt, darf wissen: Der Weg zum Vater ist offen, und Liebe hat das letzte Wort.

Was wir daraus lernen

Diese Geschichte erzählt, dass Jesus auch in schwerster Zeit an andere denkt, hilft und vergibt. Sie zeigt, dass Gott uns nahe ist, selbst wenn es dunkel wirkt und wir uns fürchten. Der zerrissene Tempelvorhang bedeutet: Wir dürfen jederzeit zu Gott kommen, ohne Angst. Hilfsbereitschaft wie bei Simon, Mitgefühl wie bei den Frauen und Treue wie bei Johannes sind Haltungen, die Wärme in unsere Welt bringen. Und die leise Zusage an den Mann am Nachbarkreuz macht Mut: Wer sich Gott anvertraut, findet Frieden und eine Zukunft bei ihm.

Fragen zum gemeinsamen Weiterdenken

Wie könnt ihr heute jemanden so unterstützen wie Simon auf dem Weg geholfen hat? Welche kleinen Gesten trösten, wenn ein Freund traurig ist? Was hilft euch, wenn ihr euch vor Dunkelheit fürchtet? Wo merkt ihr, dass der Weg zu Gott offen ist – vielleicht beim Beten vor dem Schlafengehen oder beim Singen? Und woran erinnert ihr euch, wenn Mut und Hoffnung gebraucht werden?

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