Wechselnde Könige und falsche Götter - Wie Israel immer tiefer fiel
Nach Jerobeams Tod wurde sein Sohn Nadab König über Israel. Doch er regierte nur wenige Monate, bevor etwas Trauriges geschah. Einer seiner eigenen Heerführer namens Baesa verschwor sich gegen ihn und sorgte dafür, dass er starb - zusammen mit seiner ganzen Familie.
So erfüllte sich Gottes Warnung: Das Haus Jerobeam wurde völlig ausgelöscht, weil er Israel zur Sünde verführt hatte. Doch anstatt aus diesem schrecklichen Beispiel zu lernen, machte Baesa genau dieselben Fehler. Er betete weiter die goldenen Kälber an und führte das Volk noch tiefer in den Götzendienst.
Nach Baesa kamen weitere Könige: Ela, Simri, Omri - einer nach dem anderen. Fast vierzig Jahre lang regierten Männer über Israel, die Gott nicht kannten und nicht liebten. Wie dunkle Wolken zogen sie über das Land und verdunkelten das Licht, das einst so hell geleuchtet hatte.
Das Volk vergaß allmählich, wer der wahre Gott war. Die wunderbaren Geschichten von Abraham, Mose und David verblassten wie alte Erinnerungen. Stattdessen lernten die Kinder von ihren Eltern, stumme Götzenbilder anzubeten. Israel, das einst das Licht der Welt hätte sein sollen, versank immer tiefer in geistliche Finsternis.
Währenddessen geschah im südlichen Königreich Juda etwas ganz anderes. Dort regierte ein König namens Asa, der Gott von ganzem Herzen liebte. Er riss die heidnischen Altäre nieder, zerschlug die Götzenbilder und befahl seinem Volk: „Sucht den Herrn, den Gott eurer Väter! Haltet seine Gebote!" Unter seiner Herrschaft blühte Juda auf, und das Land hatte Frieden.
Die große Prüfung - Als eine Million Feinde kamen
Eines Tages erhielt König Asa eine erschreckende Nachricht: „Majestät, ein riesiges Heer aus Äthiopien marschiert gegen uns! Eine Million Soldaten mit dreihundert Streitwagen kommen von Süden her!"
Eine Million Feinde! Das war mehr, als Asa je gesehen hatte. Seine eigene Armee war winzig im Vergleich zu dieser gewaltigen Macht. Menschlich gesehen war die Lage hoffnungslos.
Doch Asa geriet nicht in Panik. In all den Jahren des Friedens hatte er nicht nur starke Städte gebaut und sein Heer ausgebildet - vor allem hatte er gelernt, Gott zu vertrauen. Jeden Tag hatte er gebetet, jeden Tag hatte er in Gottes Wort gelesen. Jetzt, in der größten Krise seines Lebens, wusste er, wohin er sich wenden konnte.
Als die beiden Heere sich gegenüberstanden - das kleine Heer Judas und die gewaltige Übermacht der Äthiopier - hob Asa seine Hände zum Himmel und betete: „Herr, unser Gott, es ist dir nicht schwer, dem Schwachen gegen den Starken zu helfen. Hilf uns! Wir vertrauen auf dich, und in deinem Namen sind wir gegen diese Menge gekommen. Du bist unser Gott - gegen dich kann kein Mensch etwas ausrichten!"
Was für ein wunderbares Gebet! Asa erkannte, dass der Kampf nicht zwischen Juda und Äthiopien stattfand, sondern zwischen dem lebendigen Gott und den falschen Göttern. Er vertraute nicht auf seine Soldaten oder seine Waffen, sondern auf den allmächtigen Gott.
Und Gott hörte sein Gebet! Plötzlich geschah etwas Unglaubliches: Das riesige äthiopische Heer geriet in Panik und floh. Die Soldaten warfen ihre Waffen weg und rannten um ihr Leben. Judas kleine Armee verfolgte sie bis in die Wüste hinein. Es war ein vollständiger Sieg - nicht durch menschliche Kraft, sondern durch Gottes Macht!
Als die siegreichen Soldaten nach Jerusalem zurückkehrten, kam ein Prophet namens Asarja zu König Asa und sagte: „Der Herr ist mit euch, weil ihr mit ihm seid. Wenn ihr ihn sucht, wird er sich finden lassen. Aber wenn ihr ihn verlasst, wird er euch auch verlassen. Seid stark und lasst eure Hände nicht sinken - euer Werk hat seinen Lohn!"
König Ahab und die böse Königin - Als die Finsternis vollkommen wurde
Während Asa in Juda Gott diente, geschah im Nordreich Israel etwas noch Schlimmeres. Ein neuer König namens Ahab bestieg den Thron, und er war böser als alle Könige vor ihm.
Ahab heiratete eine Frau namens Isebel, eine Prinzessin aus dem heidnischen Land Sidon. Isebel war eine fanatische Baalspriesterin, die den wahren Gott hasste und entschlossen war, ihn völlig aus Israel zu verbannen.
Baal war ein falscher Gott, den die Heiden anbeteten. Sie glaubten, er bringe Regen und Fruchtbarkeit. Seine Anbetung war voller grausamer und schmutziger Bräuche. Doch Isebel zwang das ganze Volk Israel, diesen abscheulichen Gott anzubeten.
In der Hauptstadt Samaria baute Ahab einen prächtigen Tempel für Baal. Überall im Land entstanden Altäre für falsche Götter. Auf den Hügeln und in den Wäldern standen nun hässliche Götzenbilder, wo früher vielleicht Kinder gespielt und Vögel gesungen hatten.
Das Schlimmste aber war: Isebel verfolgte alle, die noch an den wahren Gott glaubten. Sie ließ Gottes Propheten jagen und ums Leben bringen. Viele mussten sich in Höhlen verstecken, um ihr Leben zu retten. Stattdessen ernannte sie 450 Propheten für Baal und 400 Propheten für Aschera - fast 900 falsche Propheten, die das Volk in die Irre führten!
Die Menschen vergaßen völlig, wer ihnen wirklich Regen und Sonnenschein, gute Ernten und gesunde Kinder schenkte. Sie dachten, die stummen Götzenbilder aus Holz und Stein hätten diese Macht. Sie vergaßen den lebendigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hatte und alle Naturkräfte in seinen Händen hielt.
Gott sandte immer wieder Propheten, um sein Volk zu warnen. Doch die Menschen hörten nicht. Sie waren wie berauscht von den glitzernden Festen und den aufregenden Ritualen des Götzendienstes. Sie wollten nicht hören, dass sie auf dem falschen Weg waren.
So wurde Israel zu einem Land der Finsternis. Wo einst das Licht Gottes geleuchtet hatte, herrschte nun geistliche Nacht. Wo einst Gottes Volk andere Völker hätte zu ihm führen sollen, beteten sie nun selbst falsche Götter an.
Doch Gott gab sein Volk nicht auf. In seiner großen Liebe plante er, einen mächtigen Propheten zu senden - einen Mann, der mutig genug war, der bösen Königin Isebel und dem schwachen König Ahab entgegenzutreten. Dieser Prophet würde dem Volk zeigen, wer der wahre Gott ist.
Die Geschichte von Israel zeigt uns: Wenn Menschen Gott vergessen, wird ihr Leben dunkel und leer. Falsche Götter können niemals das geben, was nur der wahre Gott geben kann - echten Frieden, wahre Freude und ewiges Leben.
Aber die Geschichte zeigt uns auch: Gott gibt uns niemals auf. Selbst wenn wir ihn vergessen, vergisst er uns nicht. Selbst in der tiefsten Finsternis bereitet er schon das Licht vor, das die Dunkelheit vertreiben wird.
Wie König Asa können auch wir lernen, in allen Situationen auf Gott zu vertrauen. Ob die Probleme groß oder klein sind - Gott ist größer. Ob wir stark oder schwach sind - Gott ist der Stärkste. Wenn wir ihn suchen, wird er sich finden lassen. Das ist sein Versprechen, gestern, heute und für immer.