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Die Bibel – Teil 30: Der Felsen, der Wasser schenkte

Die Bibel – Teil 30: Der Felsen, der Wasser schenkte - Sabbatbox

Martin Zimmermann |

Die Sonne brannte vom Himmel. Kein Schatten, kein Tropfen Wasser – nur Staub in der Luft. Die Kinder husteten, die Tiere schleppten sich in den Schatten. Und das Volk Israel? Es rief laut: „Warum hast du uns hierhergebracht, Mose? Sollen wir hier verdursten?“

Mose und Aaron standen still. Ihre Herzen waren schwer. Sie wussten: Das Volk hatte schon oft gezweifelt – aber diesmal war es schlimmer. Viele schrien, manche weinten. „Gebt uns Wasser! Jetzt!“

Mose ging mit Aaron zum Zelt der Begegnung. Dort fiel er auf die Knie. „Herr, was soll ich tun?“, flüsterte er. Da erfüllte eine helle Stimme das Zelt. Gott sprach: „Nimm deinen Stab. Versammle das Volk. Dann sprich zu dem Felsen – und ich werde Wasser geben.“

Mose hörte aufmerksam zu. Ganz deutlich hatte Gott gesagt: Er sollte mit dem Felsen sprechen – und nicht darauf einschlagen.

Der Zorn vor dem Felsen

Die Menschen drängten sich zusammen. Tausende standen vor dem grauen, stillen Felsen. Ihre Gesichter waren gerötet von der Hitze, viele waren erschöpft und unruhig. Kinder riefen nach Wasser, Mütter hielten ihre durstigen Babys im Arm. Selbst die Tiere stöhnten leise.

Mose trat mit erhobenem Stab vor die Menge. Seine Augen suchten den Himmel. Er wusste, was Gott gesagt hatte. Doch sein Herz war voll. Voll von Erschöpfung. Voll von Frust.

Er rief: „Hört, ihr Widerspenstigen! Sollen wir euch etwa Wasser geben?“

Ein Raunen ging durch die Menge.

Mose hob den Stab.

Und dann – schlug er ihn gegen den Felsen. Einmal. Zweimal. Der Schlag hallte durch die Stille.

Da – plötzlich! Ein lautes Rauschen – plötzlich sprudelte Wasser hervor, wie ein Wunder aus dem Stein. Es floss kühl und frisch – Tiere rannten herbei, Menschen jubelten, hielten ihre Hände ins Nass. Das Volk war gerettet. Gott hatte ihnen geholfen.

Aber Gottes Stimme blieb still.

Denn Mose hatte nicht gehorcht.

Das stille Urteil

Die Sonne war noch immer heiß, doch die Lager waren ruhig. Überall hörte man nur das Plätschern des Wassers, das noch immer aus dem Felsen rann. Kinder füllten Krüge, Tiere tranken, Mütter atmeten auf.

Doch Mose saß still. Er sah nachdenklich auf das Wasser. Der Stab lag neben ihm im Sand. Er spürte, dass etwas nicht stimmte.

Da erschien Gottes Herrlichkeit über der Stiftshütte – wie leuchtende Wolken. Mose und Aaron traten langsam vor, das Herz schwer.

Dann sprach der Herr – nicht laut, aber klar: „Weil ihr mir nicht geglaubt habt, weil ihr mich nicht geehrt habt vor den Augen meines Volkes – sollt ihr es nicht in das verheißene Land führen.“

Mose erstarrte. Nicht ins Land? Nicht ans Ziel, für das er so viele Jahre gekämpft hatte?

Er schloss die Augen. Er hatte den Felsen schlagen sollen? Nein. Er sollte zu ihm sprechen. Doch er war zu wütend gewesen. Zu stolz. Zu menschlich.

Seine Hand berührte den Stab. Er wusste jetzt: Das Wasser war aus Gnade gekommen, nicht aus seiner Kraft. Und auch wenn das Volk jubelte – in seinem Herzen wurde es ganz still.

Und was nun?

Am Abend saß Mose allein am Rande des Lagers. Das Licht wurde weich, der Wind kühl. Er sah den Felsen, aus dem das Wasser immer noch in ein kleines Becken rann. Die Kinder lachten wieder. Die Tiere lagen satt im Schatten.

Aber Mose weinte leise. Nicht vor Wut. Nicht aus Angst. Sondern, weil er wusste:

Er hatte Gott nicht geehrt.

„Ich habe geschlagen… als ich hätte sprechen sollen“, murmelte er.

Er hatte nicht vertraut – und nun durfte er das Land der Verheißung nicht betreten. Er, Mose, der so viele Wunder gesehen hatte. Der mit Gott geredet hatte wie ein Freund.

Aber er klagte nicht.

Er wusste: Gott ist gerecht. Und auch im Schmerz gut. Und Gott würde dem Volk weiter helfen – ganz sicher.

Was lernen wir daraus?

Manchmal denken wir, wir müssen laut sein, stark, zornig vielleicht – damit etwas geschieht.

Aber Gott wollte etwas anderes zeigen:

Dass Vertrauen leise ist.

Dass man nicht schreien oder schlagen muss.

Sondern glauben.

Und reden. Mit Gott.

Denn wer Gott wirklich vertraut,

der weiß: Ein Wort genügt.

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