Ein Traum, der alles verändert - Wenn Gott durch Träume spricht
Hast du schon einmal einen Traum gehabt, der dich so erschreckt hat, dass du aufgewacht bist? Genau das passierte dem mächtigsten König der Welt!
Bald nachdem Daniel und seine Gefährten ihren Dienst beim König von Babylon angetreten hatten, traten Ereignisse ein, die dieser götzendienerischen Nation die Macht und Treue des Gottes Israels offenbarten.
Nebukadnezar hatte einen bemerkenswerten Traum, „über den er so erschrak, dass er aufwachte." Doch obwohl er tief beeindruckt war, vermochte er sich beim Erwachen doch nicht die Einzelheiten ins Gedächtnis zurückrufen.
Stell dir vor: Der König des größten Reiches der Welt wacht schweißgebadet auf und kann sich nicht erinnern, was er geträumt hat! Aber er weiß: Es war etwas Wichtiges, etwas Schreckliches!
Die Weisen werden gerufen - Wenn menschliche Weisheit versagt
In seiner Ratlosigkeit rief Nebukadnezar seine weisen Männer zusammen, „alle Zeichendeuter und Weisen und Zauberer," und bat um ihre Hilfe. „Ich hab einen Traum gehabt," sagte er, „der hat mich erschreckt, und ich wollte gerne wissen, was es mit dem Traum gewesen ist."
Die Weisen erwiderten: „Der König lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten."
Das klang vernünftig, oder? Aber der König war mit ihrer ausweichenden Antwort unzufrieden und misstraute ihnen. Diese Männer behaupteten doch immer, sie könnten die Geheimnisse der Menschen enthüllen! Warum wollten sie ihm dann nicht helfen?
Deshalb befahl er seinen weisen Männern etwas Unglaubliches: Sie sollten ihm nicht nur die Deutung des Traumes sagen, sondern den Traum selbst!
Eine unmögliche Forderung - Wenn der König wütend wird
Dabei versprach er ihnen einerseits Reichtum und Ehre, aber andererseits drohte er ihnen mit dem Tod: „Mein Wort ist deutlich genug. Werdet ihr mir nun den Traum nicht kundtun und deuten, so sollt ihr in Stücke gehauen und eure Häuser sollen zu Schutthaufen gemacht werden. Werdet ihr mir aber den Traum kundtun und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und große Ehre von mir empfangen."
Die armen Weisen! Sie wussten nicht, was sie tun sollten. Dennoch erwiderten sie: „Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten."
Nebukadnezar, der nun über die offenkundige Falschheit derer, denen er vertraut hatte, aufs tiefste erregt und erzürnt war, erklärte: „Wahrlich, ich merke, dass ihr Zeit gewinnen wollt! Aber werdet ihr mir den Traum nicht sagen, so ergeht ein Urteil über euch alle, weil ihr euch vorgenommen habt, Lug und Trug vor mir zu reden!"
Die Weisen geben auf - Wenn Menschen ihre Grenzen erkennen
Wegen der Folgen ihres Versagens von Furcht erfüllt, versuchten die Zauberer, dem König zu erklären, dass seine Forderung unvernünftig sei. „Es ist kein Mensch auf Erden," wandten sie ein, „der sagen könnte, was der König fordert. Ebenso gibt es auch keinen König, wie groß oder mächtig er sei, der solches von irgendeinem Zeichendeuter, Weisen oder Wahrsager fordern würde. Denn was der König fordert, ist zu hoch, und es gibt auch sonst niemand, der es vor dem König sagen könnte, ausgenommen die Götter, die nicht bei den Menschen wohnen."
Das war ehrlich gesagt! Aber es machte den König nur noch wütender.
„Da wurde der König sehr zornig und befahl, alle Weisen von Babel umzubringen."
Das war schrecklich! Wegen eines Traumes sollten alle weisen Männer sterben!
Daniel erfährt die Gefahr - Wenn Unschuldige bedroht werden
Auch Daniel und seine Freunde waren unter denen, die von den Beamten, die die Durchführung des königlichen Erlasses vorbereiteten, gesucht wurden. Als man ihnen sagte, dass auf Grund des Dekrets sie ebenfalls sterben müssten, „da wandte sich Daniel klug und verständig an Arjoch, den Obersten der Leibwache des Königs," und fragte: „Warum ist ein so strenges Urteil vom König ergangen?"
Arjoch erzählte ihm, dass der König von einem ungewöhnlichen Traum erschreckt worden sei und vergeblich versucht habe, von denen Hilfe zu erhalten, denen er bisher sein volles Vertrauen geschenkt hatte.
Als Daniel das hörte, wagte er sich unter Einsatz seines Lebens vor den König mit der Bitte, „ihm eine Frist zu geben," damit er seinen Gott bitten könne, ihm den Traum und seine Deutung zu offenbaren.
Was für ein Mut! Daniel versprach etwas, was alle anderen Weisen für unmöglich hielten!
Das Gebet der vier Freunde - Wenn Menschen gemeinsam beten
Der Monarch willigte ein. „Und Daniel ging heim und teilte es seinen Gefährten Hananja, Mischael und Asarja mit." Gemeinsam suchten sie Weisheit bei der Quelle des Lichtes und der Erkenntnis.
Ihr Vertrauen war stark in dem Bewusstsein, dass Gott sie dort, wo sie sich befanden, hingestellt hatte, um sein Werk auszuführen und ihre Pflicht zu tun. In Zeiten der Ratlosigkeit und Gefahr hatten sie sich mit der Bitte um Führung und Schutz immer an ihn gewandt, und er hatte sich als der stets gegenwärtige Helfer erwiesen.
Nun unterwarfen sie sich erneut zerknirschten Herzens dem Richter der Welt und flehten ihn an, sie doch in dieser Stunde höchster Not zu erretten.
Stell dir das vor: Vier junge Männer knien zusammen und beten zu Gott um etwas, was kein Mensch auf der Welt tun kann!
Gott antwortet - Wenn das Unmögliche geschieht
Und sie beteten nicht vergeblich. Der Gott, den sie geehrt hatten, ehrte sie nun seinerseits. Der Geist des Herrn ruhte auf ihnen, und Daniel wurde „durch ein Gesicht in der Nacht" der Traum des Königs und seine Bedeutung offenbart.
Das erste, was Daniel tat, war, Gott für die ihm geschenkte Offenbarung zu danken. „Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit," rief er aus, „denn ihm gehören Weisheit und Stärke! Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand, er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht."
„Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, dass du mir Weisheit und Stärke verliehen und jetzt offenbart hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache offenbart."
Die Rettung der Weisen - Wenn ein Gebet viele rettet
Daniel ging sofort „zu Arjoch, der vom König Befehl hatte, die Weisen von Babel umzubringen, und sprach zu ihm: Du sollst die Weisen von Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinein zum König, ich will dem König die Deutung sagen."
Rasch brachte der Beamte Daniel zum König mit den Worten: „Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem König die Deutung sagen kann."
Kannst du dir vorstellen, wie aufgeregt Arjoch war? Endlich gab es Hoffnung!
Daniel vor dem König - Wenn Demut größer ist als Stolz
Man stelle sich vor, wie der jüdische Gefangene ruhig und beherrscht vor dem Herrscher über das mächtigste Reich der Erde stand. Gleich in seinen einleitenden Worten lehnte er alle Ehre für sich ab und rühmte Gott als die Quelle aller Weisheit.
Auf die bange Frage des Königs: „Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundtun kann?" erwiderte er: „Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem König nicht zu sagen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was in künftigen Zeiten geschehen soll."
Siehst du, wie klug Daniel war? Er sagte nicht: „Ich bin so schlau!" Er sagte: „Gott kann das tun!"
Der Traum wird erzählt - Wenn Gott die Zukunft zeigt
„Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst," erklärte Daniel, „verhielt es sich so: Du, König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird. Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wäre meine Weisheit größer als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem König die Deutung kundwürde."
Und dann erzählte Daniel den Traum:
„Du, König, hattest einen Traum, und siehe, ein großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen. Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer, seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton."
Stell dir dieses riesige, glänzende Bild vor! Es muss wirklich beeindruckend und gleichzeitig erschreckend gewesen sein!
„Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so dass er die ganze Welt füllte."
Der König erkennt seinen Traum - Wenn Erinnerungen zurückkommen
„Das ist der Traum," erklärte Daniel zuversichtlich; und der König, der jeder Einzelheit mit gespanntester Aufmerksamkeit gefolgt war, wusste, dass ihn genau dieser Traum so sehr beunruhigt hatte.
„Ja!" rief der König vielleicht. „Genau das habe ich gesehen! Das große, glänzende Bild und der Stein, der es zerschmetterte!"
Daher war er auch innerlich vorbereitet, die Erklärung günstig aufzunehmen. Der König aller Könige war im Begriff, dem Herrscher von Babylon bedeutsame Wahrheiten mitzuteilen. Gott wollte ihm offenbaren, dass er Macht hat über die Reiche der Welt, Macht auch, Könige einzusetzen und abzusetzen.
Die Deutung des Traumes - Wenn Gott die Geschichte erklärt
„Du, König, bist ein König aller Könige," fuhr Daniel fort, „dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt verliehen hat. Du bist das goldene Haupt."
Das war eine große Ehre für Nebukadnezar! Er war das goldene Haupt - der wertvollste Teil des Bildes!
„Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird. Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen."
„Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. Und dass die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: zum Teil wird's ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein."
Das ewige Reich - Wenn Gottes Reich kommt
„Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt."
Dann kam das Beste von allem:
„Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte."
„So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig, und die Deutung ist richtig."
Das war die wunderbare Botschaft: Alle irdischen Reiche werden vergehen, aber Gottes Reich wird für immer bestehen!
Die Reaktion des Königs - Wenn Gott berührt
Der König war von der Richtigkeit der Deutung überzeugt. In Demut und Ehrfurcht fiel er nieder auf sein Angesicht und betete an und sagte: „Es ist kein Zweifel, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren können."
Siehst du? Selbst ein mächtiger König wie Nebukadnezar erkannte: Es gibt einen Gott, der größer ist als alle anderen!
Daniel wird erhöht - Wenn Treue belohnt wird
Nebukadnezar hob den Erlaß über die Ausrottung der Weisen auf. Ihr Leben wurde verschont, weil Daniel mit dem Offenbarer der Geheimnisse in Verbindung stand.
„Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land Babel und setzte ihn zum Obersten über alle Weisen in Babel."
Daniel aber dachte nicht nur an sich selbst. „Und Daniel bat den König, über die einzelnen Bezirke im Lande Babel Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu setzen. Daniel aber blieb am Hof des Königs."
Was für ein selbstloser Freund! Er wollte, dass auch seine Freunde befördert wurden.
Gottes Plan in der Geschichte - Wenn Gott die Fäden zieht
In den Annalen der Menschheitsgeschichte sieht es so aus, als ob das Wachstum der Nationen sowie der Aufstieg und Fall der Weltreiche vom Willen und von der Tapferkeit des Menschen abhängig seien. Aber im Worte Gottes wird der Vorhang beiseite gezogen, und wir erblicken über, hinter und in allem das Wirken des Allbarmherzigen, der still und geduldig den Ratschluss seines Willens ausführt.
Die wichtigen Lektionen - Was wir von Nebukadnezars Traum lernen
Die Geschichte von Nebukadnezars Traum lehrt uns viele wichtige Dinge:
Erstens: Gott kennt die Zukunft. Er sieht schon lange voraus, was passieren wird.
Zweitens: Menschliche Macht ist vergänglich. Reiche kommen und gehen, aber Gottes Reich bleibt ewig.
Drittens: Gott sucht Menschen, die ihm vertrauen. Daniel vertraute Gott mehr als dem König.
Viertens: Demut ist wichtiger als Stolz. Nebukadnezar erkannte am Ende, dass es einen Gott gibt, der größer ist als er.
Fünftens: Gott kann Menschen in schwierigen Situationen gebrauchen. Daniel war ein Gefangener und wurde trotzdem ein wichtiger Berater.
Sechstens: Gebet kann Unmögliches möglich machen. Die vier Freunde beteten - und Gott antwortete!
Siebtens: Wahre Freundschaft bedeutet, andere zu unterstützen. Daniel dachte nicht nur an sich.
Die Geschichte zeigt uns: Gott hat einen Plan, auch wenn wir ihn nicht immer verstehen. Er ist größer als alle Reiche dieser Welt und kann Menschen gebrauchen, um seine Ziele zu erreichen.
Wie Daniel können auch wir lernen, Gott zu vertrauen, egal in welcher Situation wir uns befinden. Er sieht die ganze Geschichte - nicht nur den Moment, in dem wir gerade leben.
Denk daran: Dein Leben ist nicht vom Zufall bestimmt. Gott hat einen Plan für dich, genau wie er einen Plan für Daniel und Nebukadnezar hatte. Vertraue ihm!