START YOUR CREATIVE ADVENTURE: 15% discount on your first order!

COUPON CODE:

KING'S CHILD15

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 161: Jesu Wundertag am See Genezareth

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 161: Jesu Wundertag am See Genezareth

Martin Zimmermann

Ein Tag voller Geschichten und Hoffnung

Die Sonne stand hoch am Himmel über dem glitzernden See Genezareth, als Jesus begann zu sprechen. Seine Stimme war sanft wie ein Frühlingswind, und die Menschen hingen an seinen Lippen.

Jesus erzählte Geschichten, die wie kleine Fenster in Gottes wunderbare Welt waren. Er sprach von einem Sämann, der seine Körner auf verschiedene Böden streute - manche fielen auf harten Stein, manche auf fruchtbares Land. Die Kinder um ihn herum schauten mit großen Augen, die Erwachsenen nickten nachdenklich.

Mit einfachen Bildern erklärte er das Geheimnis seines Reiches. Ein winziges Senfkorn, das zu einem riesigen Baum heranwächst. Ein Stück Sauerteig, das einen ganzen Teig durchdringt. Seine Worte waren wie Schlüssel, die verborgene Türen öffneten.

Er sprach von der großen Ernte am Ende der Zeiten - wo Gerechte und Ungerechte getrennt würden wie Weizen und Unkraut. Von einem verborgenen Schatz, so kostbar, dass ein Mensch alles verkaufen würde, um ihn zu besitzen. Von einer Perle, so wertvoll, dass sie alles andere in den Schatten stellte.

Den ganzen Tag über lehrte und heilte Jesus. Kranke Menschen kamen zu ihm - mit schmerzenden Körpern und traurigen Herzen. Und sie gingen fort mit strahlenden Gesichtern und gesunden Gliedern.

Die Sonne wanderte über den Himmel, und die Menge um Jesus wurde immer größer. Sie drängten sich um ihn wie Bienen um eine Honigwabe, begierig, jedes seiner Worte zu hören.

Aber Jesus spürte seine Erschöpfung. Seine Füße waren schwer wie Blei, seine Kehle trocken vom vielen Sprechen. Tagelang hatte er kaum Zeit zum Essen und Ausruhen gehabt. Die bösen Worte der Pharisäer, die ihn ständig kritisierten, machten seine Arbeit noch anstrengender.

Als der Abend hereinbrach und die ersten Sterne funkelten, wusste Jesus: Er brauchte Ruhe.

„Lasst uns auf die andere Seite des Sees fahren", sagte er zu seinen Jüngern. Seine Stimme klang müde, aber voller Liebe. „Dort werden wir einen stillen Ort zum Ausruhen finden."

Das östliche Ufer des Sees war anders als die belebte Westseite. Hier lebten weniger jüdische Familien, und die Gegend wirkte ruhiger - genau das, was Jesus jetzt brauchte.

Die Jünger bereiteten schnell das Fischerboot vor. Das Holz roch nach Salz und Sonne, die Netze lagen ordentlich zusammengefaltet am Bug.

Als Jesus die wartende Menge verabschiedete, drängten sich viele Menschen zu anderen Booten. Sie wollten ihren geliebten Lehrer nicht verlassen. So entstand eine kleine Flottille von Booten, die Jesus über das abendliche Wasser folgten.

Endlich Ruhe. Endlich Stille.

Der Sturm des Lebens

Kaum hatte Jesus sich im Boot niedergelassen, überkam ihn eine tiefe Müdigkeit. Das zusammengefaltete Fischernetz wurde zu seinem Kissen, sein Umhang seine Decke. Die sanften Wellen wiegten das Boot wie eine Mutter ihr Kind.

Die Jünger ruderten mit gleichmäßigen, kraftvollen Zügen. Das Wasser plätscherte leise gegen den Bootskiel, und eine warme Brise streichelte ihre Gesichter. Der Himmel verwandelte sich in ein Gemälde aus Orange, Rosa und Gold.

Doch plötzlich veränderte sich alles.

Dunkle Wolken schoben sich wie riesige graue Tücher vor die untergehende Sonne. Der Wind wurde stärker, peitschte das Wasser zu weißen Schaumkronen auf. Blitze zuckten am Horizont, und ein wildes Donnern ließ die Luft erzittern.

Die Jünger, erfahrene Fischer, kämpften verzweifelt gegen die Naturgewalten. Ihre Muskeln spannten sich, Schweiß mischte sich mit Salzwasser. Das Boot schaukelte wie eine Nussschale auf den rasenden Wellen.

Jesus schlief tief und fest, unberührt vom tobenden Sturm.

Die Jünger vergaßen in ihrer Panik fast seine Anwesenheit. Sie dachten nur noch ans Überleben. Wasser schwappte ins Boot, es wurde schwerer und schwerer.

„Meister!", schrien sie panisch. „Wir ertrinken!"

Erst als sie merkten, dass all ihre Anstrengungen vergeblich waren, erinnerten sie sich an Jesus. Ein Blitz erhellte kurz das Boot - und da lag er, friedlich schlafend, während um ihn herum der Weltuntergang zu toben schien.

„Herr, rette uns!", stammelte Petrus. „Wir sind verloren!"

Jesus erhob sich langsam. Der Sturm tobte um ihn, Blitze zuckten, Wellen schlugen über das Boot. Aber er stand ruhig wie ein Fels.

Er hob seine Hand - dieselbe Hand, die so oft Kranke geheilt hatte. Mit einer Stimme, die klarer und mächtiger war als der Sturm, befahl er:

„Schweig! Verstumme!"

In diesem Moment geschah das Unfassbare. Der Wind verstummte, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Die wilden Wellen legten sich, wurden so glatt wie ein Spiegel. Dunkle Wolken zogen sich zurück, Sterne funkelten wieder am klaren Himmel.

Jesus wandte sich an seine Jünger. Seine Stimme klang traurig, aber liebevoll: „Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr denn noch keinen Glauben?"

Die Jünger schwiegen beschämt.

Die Begegnung am anderen Ufer

Als der Morgen graute, erreichten sie das östliche Uferland. Die Sonne malte goldene Streifen auf das friedliche Wasser.

Doch kaum betraten sie das Land, bot sich ihnen ein erschreckendes Bild: Zwei Männer stürmten aus einem Versteck zwischen Gräbern - wild, zerrissen, von bösen Geistern besessen.

Ketten hingen an ihren Füßen, ihre Körper waren voller Wunden. Sie sahen aus wie Wesen zwischen Mensch und wildem Tier.

Die Jünger flohen vor Angst. Aber Jesus blieb stehen.

Mit einer Stimme voller Macht befahl er den unreinen Geistern: „Verlasst diese Menschen!"

Seine Worte durchdrangen die Dunkelheit. Die Männer erkannten, dass hier jemand war, der stärker war als ihre Dämonen. Sie fielen vor Jesus auf die Knie.

Was dann geschah, würde die Gegend für immer verändern.

Die Heilung und ihre Folgen

Jesus fragte den einen Besessenen: „Wie heißt du?"

„Legion", antwortete eine fremde Stimme. „Denn wir sind viele."

Nicht weit entfernt weidete eine Herde Schweine. Die Dämonen baten Jesus, in die Tiere fahren zu dürfen. Er erlaubte es.

Sofort erfasste panischer Schrecken die Schweine. Sie rasten den steilen Abhang hinunter und stürzten sich in den See.

Mit den beiden Männern geschah ein Wunder. Ihre wilden Augen wurden klar, ihre zerrissenen Gesichter wurden sanft. Blutbefleckte Hände wurden ruhig. Mit Freudentränen lobten sie Gott für ihre Heilung.

Die Schweinehirten liefen ins Dorf und erzählten alles. Bald strömten die Menschen herbei - nicht um sich zu freuen, sondern voller Angst und Ärger über den Verlust ihrer Schweine.

„Geh weg!", baten sie Jesus. „Du bringst uns Unglück!"

Jesus respektierte ihren Wunsch. Aber er ließ sie nicht ohne Hoffnung zurück.

Die beiden Geheilten wollten Jesus nicht verlassen. Sie flehten: „Nimm uns mit!"

Doch Jesus hatte einen anderen Auftrag für sie: „Geht nach Hause und erzählt, was Gott an euch getan hat."

Zunächst schien die Aufgabe unmöglich. Jahrelang waren sie von der Gesellschaft ausgeschlossen gewesen. Wie sollten sie anderen von Jesus erzählen?

Aber sobald Jesus ihnen den Auftrag gab, waren sie bereit. Sie gingen nicht nur in ihre Dörfer, sondern wanderten durch das ganze Gebiet der Zehn Städte.

Überall erzählten sie von Jesus - nicht mit gelehrten Predigten, sondern mit der Kraft ihrer persönlichen Erfahrung. Sie bezeugten, was sie gesehen, gehört und erlebt hatten.

Und die Menschen hörten zu. Die Botschaft von Jesus verbreitete sich wie ein Lauffeuer.

Die beiden Geheilten waren die ersten Missionare in dieser Gegend. Obwohl sie Jesus nur kurz erlebt hatten, konnten sie von seiner Kraft und Liebe zeugen.

Ihre Geschichte zeigt: Jeder Mensch kann ein Botschafter von Gottes Liebe sein. Es kommt nicht darauf an, wie gelehrt oder fromm man ist, sondern darauf, was man selbst erlebt hat.

Jesus kann Sturm stillen - im Meer und im Herzen. Er kann heilen, wo keine Hoffnung mehr zu sein scheint. Und er ruft jeden, seine Liebe weiterzuerzählen.

Previous Next

Leave a comment

Please note: comments must be approved before they are published.