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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 150: Jesus in Nazareth - Wenn Vertrautheit blind macht

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 150: Jesus in Nazareth - Wenn Vertrautheit blind macht

Martin Zimmermann

Heimkehr in die Heimatstadt

Auf den hellen Tagen von Jesu Dienst in Galiläa lag ein dunkler Schatten. Als Jesus nach Nazareth zurückkehrte, wo er aufgewachsen war, erlebte er eine der schmerzhaftesten Ablehnungen seines Lebens.

Die Menschen in Nazareth kannten Jesus seit seiner Kindheit. Sie hatten ihn als Jungen spielen sehen, als Jugendlichen arbeiten und als Mann heranwachsen. „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?", fragten sie sich. „Heißt seine Mutter nicht Maria? Und sind das nicht seine Brüder Jakobus, Joseph, Simon und Judas?"

Der Sabbat in der Synagoge

Jesus war lange nicht in Nazareth gewesen, seit er seinen Dienst begonnen hatte. Aber die Geschichten über seine Wunder und seine Lehren waren auch hierher gedrungen. Als er am Sabbat die Synagoge betrat, richteten sich alle Blicke auf ihn.

Die Spannung war greifbar. Hier war der Mann, von dem alle redeten – und er war einer von ihnen! Was würde er sagen? Was würde er tun?

Eine prophetische Lesung

Bei den gewöhnlichen Gottesdiensten las der Älteste aus den Propheten vor und ermutigte das Volk, weiter auf den Messias zu hoffen. Er sprach von einem mächtigen Befreier, der kommen würde, um Israel von der römischen Unterdrückung zu erlösen.

An diesem Tag wurde Jesus gebeten, den Gottesdienst zu leiten. Man reichte ihm die Schriftrolle des Propheten Jesaja. Jesus öffnete sie und las diese bedeutsamen Worte:

„Der Geist des Herrn ist bei mir, darum weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie los sein sollen, und den Blinden, dass sie sehend werden, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn."

Die erstaunliche Erklärung

Jesus schloss das Buch und gab es dem Diener zurück. Alle Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Die Stille war so dicht, dass man eine Nadel hätte fallen hören können.

Dann sprach Jesus die Worte, die alles veränderten: „Heute ist dies Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren."

Zuerst waren die Menschen begeistert. Seine Worte waren voller Gnade und Kraft. Nie zuvor hatten sie jemanden so sprechen hören. Der Geist Gottes bewegte ihre Herzen, und sie antworteten mit „Amen" und priesen Gott.

Der Moment der Wahrheit

Aber dann begannen sie nachzudenken. Jesus hatte gesagt, dass er der Messias sei – der Gesalbte Gottes. Aber wie konnte das sein? Sie kannten ihn doch! Er war der Sohn des Zimmermanns Joseph. Er hatte mit seinen eigenen Händen gearbeitet, Häuser gebaut und Möbel geschreinert.

Außerdem hatte er etwas gesagt, was sie störte. Er hatte sie als Gefangene bezeichnet, die befreit werden mussten. Er hatte sie wie Menschen behandelt, die in der Finsternis lebten und das Licht der Wahrheit brauchten. Das kränkte ihren Stolz.

Die unbequeme Wahrheit

Jesus kannte ihre Gedanken. Er wusste, was sie dachten: „Arzt, hilf dir selbst! Tu hier in deiner Heimatstadt die gleichen Wunder, die du in Kapernaum getan hast!"

Aber Jesus erinnerte sie an eine wichtige Wahrheit: „Kein Prophet gilt etwas in seinem Vaterland." Dann erzählte er ihnen von zwei Geschichten aus dem Alten Testament.

Zur Zeit des Propheten Elia gab es viele Witwen in Israel, aber Gott sandte Elia zu einer heidnischen Witwe in Sarepta. Zur Zeit des Propheten Elisa gab es viele Aussätzige in Israel, aber nur Naaman, ein heidnischer Feldherr aus Syrien, wurde geheilt.

Die Botschaft verstehen

Was wollte Jesus damit sagen? Er erklärte ihnen, dass Gott seine Segnungen denen gibt, die bereit sind, sie zu empfangen. Die heidnische Witwe hatte Elia vertraut und war gesegnet worden. Naaman hatte geglaubt und war geheilt worden.

Aber die Menschen in Israel hatten oft harte Herzen gehabt. Sie wollten Gottes Boten nicht hören. Deshalb gingen die Segnungen an andere.

Wut und Ablehnung

Diese Worte trafen die Nazarener wie Peitschenhiebe. Wie wagte es dieser Zimmermannsohn, sie mit Heiden zu vergleichen? Wie konnte er behaupten, dass Heiden würdiger seien als sie, die Kinder Abrahams?

Ihr Stolz war verletzt. Ihre Wut kochte über. Sie sprangen auf, packten Jesus und zerrten ihn aus der Synagoge. Wie eine rasende Meute trieben sie ihn zur Stadtgrenze und zu einem steilen Abhang.

Der Mordversuch

Sie wollten Jesus töten! Sie wollten ihn den Abhang hinunterstoßen. Geschrei und Verwünschungen erfüllten die Luft. Einige warfen bereits Steine nach ihm.

Aber plötzlich geschah etwas Wunderbares. Jesus verschwand aus ihrer Mitte. Himmlische Engel, die unsichtbar bei ihm gewesen waren, schützten ihn und brachten ihn in Sicherheit.

Gottes Schutz

So wie Engel einst Lot aus Sodom geführt und Elisa vor seinen Feinden beschützt hatten, so beschützten sie auch Jesus. Die Berge um sie herum waren voller himmlischer Heerscharen – Pferde und Wagen Gottes, bereit, seinen Diener zu verteidigen.

Auch heute sind Engel bei allen, die Gott lieben. Wir wissen nicht, vor wie vielen Gefahren wir täglich bewahrt werden. Erst im Himmel werden wir verstehen, wie sehr Gott uns beschützt hat.

Eine wichtige Auslassung

Als Jesus aus Jesaja vorgelesen hatte, ließ er bewusst einen Teil weg. Nach den Worten „ein Gnadenjahr des Herrn zu verkündigen" hätte noch gestanden: „und einen Tag der Vergeltung unseres Gottes."

Jesus ließ diese Worte weg, weil seine Zeit eine Zeit der Gnade war, nicht des Gerichts. Die Menschen in Nazareth sehnten sich nach Gottes Gericht über ihre Feinde, aber sie vergaßen, dass sie selbst Gottes Gnade brauchten.

Eine zweite Chance

Jesus gab seine Heimatstadt nicht auf. Später in seinem Dienst besuchte er Nazareth noch einmal. Inzwischen hatten sich seine Wunder und Lehren im ganzen Land herumgesprochen. Niemand konnte mehr leugnen, dass er übernatürliche Kraft besaß.

Wieder hörten die Nazarener seine Worte und wurden vom Geist Gottes bewegt. Aber wieder weigerten sie sich zu glauben. Sie konnten nicht akzeptieren, dass dieser Mann, der unter ihnen aufgewachsen war, mehr sein sollte als sie selbst.

Die Macht des Unglaubens

Wegen ihres Unglaubens konnte Jesus nur wenige Wunder in Nazareth wirken. Nur einige wenige Herzen öffneten sich für seine Segnungen. Traurig verließ er die Stadt und kehrte nie wieder zurück.

Eine Warnung für alle Zeiten

Die Geschichte von Nazareth ist eine Warnung für uns alle. Unglaube, der einmal Wurzeln schlägt, wird immer stärker. Die Nazarener begannen mit Zweifel und endeten mit Mordversuch.

So war es auch mit den religiösen Führern in Jerusalem. Ihre erste Ablehnung des Heiligen Geistes führte zu immer größerem Widerstand, bis sie Jesus schließlich kreuzigten.

Die Tragödie der verpassten Chance

Wie sehr hatte sich Jesus danach gesehnt, seinem Volk die Schätze der Wahrheit zu zeigen! Aber sie waren geistlich blind geworden. Sie klammerten sich an ihre Traditionen und religiösen Formen, während der Himmel ihnen die Wahrheit anbot.

Sie gaben ihr Geld für wertlose Dinge aus, während das Brot des Lebens direkt vor ihnen lag. Warum studierten sie nicht die Schriften, um zu prüfen, ob sie im Irrtum waren?

Das Problem des Stolzes

Der Hauptgrund für ihre Ablehnung war ihr Stolz. Die jüdischen Führer waren voller geistlichem Hochmut. Sie liebten die Ehrenplätze in der Synagoge und die Grüße auf den Märkten. Sie wollten ihre Titel hören und bewundert werden.

Jesus aber war arm und demütig. Er suchte keine äußere Ehre. Das passte nicht zu ihren Vorstellungen vom Messias.

Das Licht der Reinheit

Jesus war die Verkörperung der Reinheit, aber sie waren unrein. Sein makelloses Leben warf Licht auf ihre Herzen und enthüllte ihre Unaufrichtigkeit. Ein solches Licht war unerwünscht.

Hätte Jesus sie gelobt und ihre Gelehrsamkeit gepriesen, hätten sie ihn mit Freuden aufgenommen. Aber er sprach vom Himmelreich als einem Reich der Gnade für alle Menschen – auch für die, die sie hassten und verachteten.

Die Lektion für uns

Diese Geschichte lehrt uns wichtige Lektionen:

1. Vertrautheit kann blind machen. Die Nazarener kannten Jesus zu gut, um ihn als Messias zu akzeptieren.

2. Stolz verhindert Glauben. Ihr verletzter Stolz machte sie taub für Gottes Stimme.

3. Unglaube wächst. Was mit Zweifel begann, endete mit Gewalt.

4. Gott gibt seine Segnungen denen, die bereit sind, sie zu empfangen. Die heidnische Witwe und Naaman erhielten, was Israel ablehnte.

Eine Einladung

Auch heute bietet Jesus uns seine Gnade an. Er möchte uns von der Gefangenschaft der Sünde befreien, unsere blinden Augen öffnen und unsere zerbrochenen Herzen heilen.

Die Frage ist: Sind wir bereit, ihn anzunehmen? Oder lassen wir zu, dass Stolz, Vorurteile oder Vertrautheit uns daran hindern, seine Stimme zu hören?

Ein Gebet

„Lieber Jesus, öffne meine Augen für deine Wahrheit. Hilf mir, meinen Stolz zu überwinden und dich als meinen Retter anzunehmen. Lass mich nicht die Chance verpassen, die du mir gibst. Amen."

Die wichtigste Botschaft

Jesus bietet jedem Menschen Gnade und Vergebung an. Aber wir müssen bereit sein, sie anzunehmen. Lass nicht zu, dass Stolz oder Vorurteile dich davon abhalten, das größte Geschenk zu empfangen, das es gibt – die Liebe Gottes.

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