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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 154: Matthäus - Der unbeliebte Zöllner, der alles verließ

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 154: Matthäus - Der unbeliebte Zöllner, der alles verließ

Martin Zimmermann

Der verhassteste Mann am Zollhaus

Stell dir vor, du lebst in einem Land, das von fremden Soldaten regiert wird. Diese Soldaten nehmen euer Geld weg - und das nicht nur ein bisschen, sondern sehr viel. Und weißt du, wer ihnen dabei hilft? Menschen aus eurem eigenen Volk! So fühlten sich die Menschen in Israel damals.

Von allen römischen Beamten in dem Land, wo Jesus lebte, hassten die Menschen niemanden mehr als die Zöllner. Diese Männer saßen an kleinen Häuschen am Straßenrand und kassierten Geld von jedem, der vorbeikam - für die fremden Herrscher aus Rom. Aber das Schlimmste war: Sie nahmen oft viel mehr Geld, als sie eigentlich sollten, und steckten es in ihre eigenen Taschen.

Die warme Morgensonne schien auf das kleine Zollhaus am See Genezareth. Dort saß ein Mann namens Levi - später sollte er Matthäus heißen. Seine Finger zählten geschickt die Münzen, die vor ihm auf dem Holztisch lagen. Das Metall glänzte in der Sonne, aber sein Herz fühlte sich dunkel und leer an.

Matthäus gehörte zu diesen verhasstesten Menschen. Wenn er durch die Straßen ging, drehten sich die Leute weg. Kinder versteckten sich hinter ihren Müttern. Alte Männer spuckten auf den Boden, wenn sie ihn sahen. "Verräter!", flüsterten sie. "Er verkauft sein eigenes Volk!"

Aber Matthäus hatte etwas gehört, was sein Herz zum Klopfen brachte. Da war ein Lehrer namens Jesus, der anders war als alle anderen. Dieser Jesus sprach nicht nur zu den reichen und wichtigen Menschen. Er heilte die Kranken, tröstete die Traurigen und erzählte wunderbare Geschichten von Gottes Liebe.

Heimlich, wenn niemand hinsah, hatte Matthäus diesem Jesus zugehört. Die Worte fielen wie warmer Regen auf sein durstiges Herz. Aber er wagte nicht zu hoffen. Ein Zöllner wie er? Niemals würde so ein heiliger Mann wie Jesus ihn auch nur beachten.

Folge mir nach!

An diesem besonderen Morgen saß Matthäus wieder an seinem Zollhaus. Die Luft war noch kühl vom Tau der Nacht, und der See glitzerte wie tausend kleine Diamanten in der Morgensonne. Möwen kreischten über dem Wasser, und Fischer zogen ihre Netze ein.

Plötzlich sah Matthäus eine Gruppe von Männern auf sich zukommen. Sein Herz machte einen Sprung. Da war er - Jesus! Der Mann, von dem alle sprachen. Der Mann, dessen Worte wie Musik in seinen Ohren klangen.

Matthäus senkte schnell den Kopf und tat so, als würde er seine Münzen zählen. Bestimmt würde Jesus vorbeigehen, ohne ihn zu beachten. Bestimmt würde er ihn verachten wie alle anderen auch.

Aber dann blieben die Schritte stehen. Direkt vor seinem Tisch.

Matthäus wagte es, aufzublicken. Da standen sie - Jesus und seine Jünger. Und Jesus sah ihn an. Nicht mit Verachtung oder Hass, sondern mit Augen voller Liebe und Verstehen. Es war, als könnte Jesus direkt in sein Herz hineinschauen und all die Sehnsucht dort sehen.

"Folge mir nach!", sagte Jesus. Seine Stimme war sanft, aber bestimmt.

Matthäus konnte es nicht glauben. Hatte Jesus wirklich mit ihm gesprochen? Mit ihm, dem verhassten Zöllner?

Aber da war kein Zweifel. Jesus streckte ihm die Hand entgegen. Eine Hand, die Kranke geheilt und Tote auferweckt hatte. Und diese Hand lud ihn ein!

Ohne zu zögern sprang Matthäus auf. Die Münzen rollten vom Tisch und fielen klirrend auf den Boden. Aber das war ihm egal. All das Geld, das er gesammelt hatte, all der Reichtum, der ihn so einsam gemacht hatte - nichts davon war wichtig, wenn er bei Jesus sein konnte.

"Ich komme!", rief er und ließ alles stehen und liegen.

Ein Fest für Jesus

Matthäus' Herz war so voller Freude, dass es fast platzte. Jesus hatte ihn gerufen! Ihn, den alle anderen verachteten! Er wollte diese wunderbare Nachricht mit allen teilen, die er kannte.

"Ich mache ein Fest!", rief er. "Ein großes Fest für Jesus!"

Schnell lief er nach Hause und bereitete alles vor. Er lud alle seine Freunde ein - andere Zöllner, Menschen, die wie er von der Gesellschaft ausgestoßen waren. Menschen, die sich nach Liebe und Annahme sehnten, genau wie er.

Als der Abend kam, war sein Haus voller Menschen. Überall brannten Öllampen und warfen tanzende Schatten an die Wände. Der Duft von gebratenem Fisch und frischem Brot erfüllte die Luft. Und mittendrin saß Jesus - nicht steif und hochmütig, sondern freundlich und zugänglich.

Jesus erzählte Geschichten, die die Herzen der Menschen berührten. Er sprach von einem Vater, der seinen verlorenen Sohn mit offenen Armen empfing. Von einem Hirten, der das eine verlorene Schaf suchte, bis er es fand. Von Gottes Liebe, die größer war als alle Fehler und Sünden.

Die Zöllner und ihre Freunde hingen an seinen Lippen. Tränen der Freude liefen über ihre Gesichter. Endlich hatte jemand zu ihnen gesprochen, als wären sie wertvoll. Als wären sie geliebt.

Aber draußen vor dem Haus standen andere Menschen. Die Pharisäer - die religiösen Führer - schauten durch die Fenster und schüttelten missbilligend die Köpfe.

"Seht nur!", flüsterten sie empört. "Dieser Jesus isst mit Sündern und Zöllnern! Wie kann ein Lehrer Gottes nur so etwas tun?"

Der Arzt für die Kranken

Die Pharisäer konnten es nicht länger ertragen. Sie gingen zu den Jüngern Jesu und fragten vorwurfsvoll: "Warum isst euer Meister mit Zöllnern und Sündern?"

Aber Jesus hörte ihre Frage und antwortete selbst. Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt: "Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um die Gerechten zu rufen, sondern die Sünder."

Stell dir vor, du bist krank und fühlst dich ganz schwach. Wen rufst du dann? Den Arzt! Und der Arzt kommt nicht nur zu den Menschen, die schon gesund sind. Er kommt besonders zu denen, die seine Hilfe am meisten brauchen.

Genauso war es mit Jesus. Die Pharisäer dachten, sie wären schon gut genug und bräuchten keine Hilfe. Aber die Zöllner und anderen Menschen wussten, dass sie Fehler gemacht hatten. Sie wussten, dass sie Gottes Vergebung brauchten. Und deshalb konnten sie Jesu Liebe auch viel besser verstehen und annehmen.

Jesus erklärte es ihnen so: "Geht und lernt, was das bedeutet: Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer." Gott freut sich nicht über leere Rituale und stolze Gebete. Er freut sich über Menschen, die andere lieben und ihnen helfen.

Die Pharisäer gingen weg, aber sie waren nicht zufrieden. Sie verstanden nicht, dass Jesus gekommen war, um alle Menschen zu retten - auch die, die große Fehler gemacht hatten.

Neuer Wein in neue Schläuche

Aber die Pharisäer gaben nicht auf. Sie gingen zu den Jüngern von Johannes dem Täufer und versuchten, auch sie gegen Jesus aufzubringen.

"Schaut doch!", sagten sie. "Wir fasten oft, und die Jünger von Johannes fasten auch. Aber Jesu Jünger fasten nicht. Warum ist das so?"

Johannes der Täufer war ein strenger Mann gewesen, der in der Wüste lebte und oft fastete. Seine Jünger taten es ihm nach. Aber Jesus war anders. Er feierte mit den Menschen und aß mit ihnen.

Jesus antwortete mit einem schönen Bild: "Können denn die Hochzeitsgäste traurig sein, solange der Bräutigam bei ihnen ist?"

Stell dir eine fröhliche Hochzeit vor. Alle Menschen sind glücklich und feiern. Niemand ist traurig oder fastet an so einem Tag. Genauso war es, als Jesus auf der Erde war. Er war wie ein Bräutigam, und seine Zeit mit den Menschen war wie ein großes Fest der Liebe.

Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Bild: "Niemand näht einen neuen Flicken auf ein altes Kleid. Sonst reißt das alte Kleid noch mehr. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche. Sonst platzen die Schläuche, und der Wein läuft aus."

Was meinte Jesus damit? Die alten Schläuche waren wie die harten Herzen der Pharisäer. Sie waren so starr und unbeweglich geworden, dass sie die neue, lebendige Liebe Gottes nicht aufnehmen konnten. Aber Menschen wie Matthäus waren wie neue Schläuche - bereit, mit Gottes Liebe gefüllt zu werden.

Ein neues Leben beginnt

Matthäus verließ sein altes Leben und wurde einer der zwölf Jünger Jesu. Aus dem verhasstesten Mann am Zollhaus wurde einer der treuesten Nachfolger des Heilands. Später schrieb er sogar eines der vier Evangelien - die Geschichte von Jesus, die wir heute noch lesen können.

Und weißt du was? Viele der Menschen, die an jenem Abend bei Matthäus' Fest waren, wurden später auch Nachfolger Jesu. Die Samen der Liebe, die Jesus in ihre Herzen pflanzte, wuchsen und brachten wunderbare Früchte hervor.

Jesus sucht auch heute noch Menschen wie Matthäus. Menschen, die wissen, dass sie nicht perfekt sind. Menschen, die sich nach Liebe und Vergebung sehnen. Menschen, die bereit sind, ihr altes Leben zu verlassen und ihm zu folgen.

Vielleicht bist du manchmal traurig, weil du Fehler gemacht hast. Vielleicht denkst du, dass Jesus dich nicht lieb haben könnte. Aber denk an Matthäus! Jesus sah nicht nur seine Fehler. Er sah sein Herz, das sich nach Liebe sehnte. Und er sieht auch dein Herz.

Jesus ruft auch heute noch: "Folge mir nach!" Und seine Arme sind weit geöffnet, um dich zu empfangen - genau so, wie du bist.

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