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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 173: Glaube so klein wie ein Senfkorn

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 173: Glaube so klein wie ein Senfkorn

Martin Zimmermann

Vom Berg ins Tal

Die Nacht auf dem Berg lag hinter ihnen. Jesus und die drei Jünger, die ihn begleitet hatten, stiegen in den frühen Morgenstunden wieder hinab. Noch leuchtete in ihrem Herzen das Bild der Herrlichkeit, die sie in der Nacht gesehen hatten. Sie hatten Jesus im himmlischen Licht geschaut und die Stimme Gottes gehört. Jetzt aber herrschte Schweigen zwischen ihnen. Keiner wagte zu reden. Selbst Petrus, der sonst schnell Worte fand, war still und nachdenklich.

Wie gern wären sie oben geblieben, in dieser Stille und Nähe des Himmels! Doch unten warteten Menschen. Viele waren von weither gekommen, um Jesus zu sehen. Und Jesus wusste: Seine Aufgabe war nicht, im Licht des Berges zu bleiben, sondern hinabzugehen ins Tal, zu den Leidenden und Suchenden.

Am Fuß des Berges war die Stimmung anders. Eine große Menge hatte sich versammelt, aber sie wirkte unruhig und angespannt. Die Jünger, die zurückgeblieben waren, standen bedrückt zwischen den Menschen. Schriftgelehrte hatten sie in Streit verwickelt, und man hörte laute Stimmen und Vorwürfe.

Der Vater in Not

Als Jesus näher kam, veränderte sich alles. Die Menge lief ihm entgegen, voller Freude und Erleichterung. Doch Jesus bemerkte sofort, dass Traurigkeit und Verwirrung in der Luft lagen. Er fragte: „Worüber streitet ihr?“

Da trat ein Mann hervor. Seine Augen waren müde von Kummer, sein Gesicht von Sorgen gezeichnet. Zitternd fiel er vor Jesus nieder und sprach: „Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er leidet furchtbar. Ein böser Geist quält ihn, macht ihn stumm und wirft ihn in Krämpfe. Ich bat deine Jünger, ihm zu helfen – doch sie konnten es nicht.“

Die Jünger senkten beschämt ihre Blicke. Sie hatten es versucht, doch nichts erreicht. Die Schriftgelehrten hatten gespottet: „Seht, sie haben keine Macht!“ Und das Volk war unsicher geworden.

Jesus blickte auf den Vater, auf die verängstigten Jünger und auf die spöttischen Rabbiner. Traurigkeit lag in seiner Stimme, als er sagte: „O ihr Kleingläubigen, wie lange soll ich noch bei euch sein?“ Dann wandte er sich dem Vater zu: „Bring den Jungen zu mir.“

„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“

Als der Knabe vor Jesus gebracht wurde, geschah etwas Furchtbares. Der böse Geist riss ihn zu Boden. Er wälzte sich in Krämpfen, Schaum trat aus seinem Mund, und ein Schrei erfüllte die Luft. Die Menge wich erschrocken zurück. Manche hielten den Anblick kaum aus.

Jesus fragte den Vater sanft: „Wie lange leidet er schon so?“

„Von Kindheit an“, antwortete der Mann mit tränenerstickter Stimme. „Oft wirft ihn der Geist ins Feuer oder ins Wasser, um ihn zu vernichten. Aber wenn du etwas kannst, erbarme dich unser und hilf uns!“

„Wenn du etwas kannst?“ wiederholte Jesus. „Alle Dinge sind möglich dem, der glaubt.“

Da brach es aus dem Vater heraus. Tränen rannen über sein Gesicht, während er rief: „Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!“ Es war ein ehrliches Gebet. Er wusste, sein Glaube war schwach, aber er hielt sich an Jesus fest.

Die Heilung

Jesus wandte sich dem Jungen zu. Mit klarer Stimme befahl er: „Du stummer und tauber Geist, ich gebiete dir: Fahre aus und kehre nie wieder zurück!“

Ein markerschütternder Schrei folgte. Der Knabe wurde hin und her gezerrt, dann lag er still, bleich und ohne Regung am Boden. Ein Murmeln ging durch die Menge: „Er ist tot!“

Doch Jesus trat hinzu, kniete nieder, nahm die Hand des Kindes und richtete ihn sanft auf. Da schlug der Junge die Augen auf. Leben und Licht kehrten in sein Gesicht zurück. Der Vater schloss ihn fest in die Arme, Tränen der Freude liefen über seine Wangen.

Die Menge war tief bewegt. Sie hatten gesehen, wie die Macht der Finsternis zerbrochen wurde – durch ein einziges Wort Jesu. Ehrfurcht erfüllte sie, und sie lobten den Gott Israels. Die Schriftgelehrten aber, beschämt und voller Trotz, wandten sich schweigend ab.

Die Lehre für die Jünger

Später, als sie allein mit Jesus waren, fragten die Jünger leise: „Herr, warum konnten wir den bösen Geist nicht austreiben?“

Jesus antwortete: „Weil euer Glaube zu klein war. Wahrlich, wenn ihr Glauben habt so klein wie ein Senfkorn, könnt ihr zu diesem Berg sagen: Hebe dich hinweg – und er wird sich heben. Nichts wird euch unmöglich sein. Aber diese Art fährt nur aus durch Gebet und Fasten.“

Die Jünger verstanden: Sie hatten nicht auf Gott vertraut, sondern zu sehr auf sich selbst geschaut. Sie hatten diskutiert und gestritten, statt still und betend die Nähe Gottes zu suchen. Deshalb waren sie machtlos geblieben.

Ein Glaube wie ein Senfkorn

Ein Senfkorn ist winzig klein, kaum größer als ein Punkt auf der Handfläche. Doch in ihm steckt Leben. Wenn es in die Erde gelegt wird, wächst daraus ein großer Strauch. So ist es auch mit dem Glauben. Er muss nicht groß und stark beginnen. Ein kleiner Funke genügt – wenn er sich an Jesus klammert.

Der Vater des kranken Jungen hatte nicht viel Glauben, aber er brachte seinen schwachen Glauben zu Jesus. Und Jesus nahm ihn an. Er verwandelte ihn in eine Kraft, die stärker war als der böse Geist.

So lehrt uns Jesus: Auch wenn unser Vertrauen klein ist, dürfen wir mit allem, was wir haben, zu ihm kommen. Wenn wir rufen: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“, hört er uns. Er nimmt uns ernst und schenkt uns seine Hilfe.

Was wir daraus lernen – für kleine und große Herzen

Diese Geschichte zeigt, dass Jesus stärker ist als jede Finsternis. Er hört auf das Gebet eines Vaters, der ehrlich bekennt: „Mein Glaube reicht nicht – aber hilf mir!“ Und er hört auch uns, wenn wir mit kleinem Glauben zu ihm kommen.

Wir müssen nicht stark beginnen. Schon ein Glaube so klein wie ein Senfkorn reicht aus, wenn wir ihn in Gottes Hände legen. Denn Jesus macht aus dem Kleinen etwas Großes. Mit ihm können Hindernisse überwunden werden, die wie Berge vor uns stehen.

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