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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 178: Der gute Hirte

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 178: Der gute Hirte

Martin Zimmermann

Morgentau, sanfte Schritte und eine bekannte Melodie

Der neue Tag roch nach nassem Gras. Kleine Tropfen klebten wie Glasperlen an jedem Halm. Über den Hügeln lag noch eine dünne, silbrige Nebeldecke. Irgendwo klang eine Flöte — leise, freundlich, wie ein Versprechen. Eine Herde Schafe stand dicht beieinander. Weiches Fell strich an weiches Fell; warmes Schnauben stieg in die kühle Luft. Die Tiere lauschten. Sie kannten diese Flöte, sie kannten auch die festen, ruhigen Schritte, die näher kamen. Die vertraute Melodie bedeutete: Alles ist gut.

Jesus erklärte den Menschen damals, dass sein Herz so führe wie ein guter Hirte führt. Ein guter Hirte kennt jede kleine und große Stimme in seiner Herde. Er merkt, wenn ein Lamm müde wird. Er spürt, wenn ein kräftiges Schaf heute langsamer läuft. Er sieht, wenn ein scheues Tier am Rand stehen bleibt. Ein gutes Ohr hört sogar, wie sich die Herde fühlt: ob sie fröhlich ist wie Sonnenschein oder unsicher wie Schatten. So, sagte Jesus, sehe er jeden Menschen. Keiner gehe verloren im Gedränge der Welt.

Wenn die Sonne höher stieg, glitzerten die Hügel wie mit feinem Zucker bestreut. Dann führte der Hirte seine Herde hinauf zu frischen Kräutern. Die Schafe bissen knackend in die langen Halme. Man roch Erde, Klee und ein wenig Thymian, der an den Steinen wuchs. Die Flöte schwieg, doch die sanfte Stimme war weiter zu hören, wie eine warme Decke aus Worten. Wer dieser Stimme folgte, fand sicheren Boden unter den Hufen und einen Weg, der nicht in die Irre führte.

Die Tür, die wach bleibt – und ein Platz, der sich wie Zuhause anfühlt

Wenn der Abend kam, färbte der Himmel sich honiggelb und pfirsichrosa. Der Hirte sammelte seine Tiere und brachte sie zu einem einfachen Steinpferch. Dornenzweige lagen oben auf dem niedrigen Wall. In der Öffnung, die als Eingang diente, machte er es sich selbst bequem. Sein Körper wurde zur Tür. So blieb die Herde geschützt, und die Nacht durfte ruhig sein.

Jesus erklärte, dass er für Menschen so sei wie diese Tür. Wer durch ihn komme, finde drinnen einen Ort, an dem das Herz leise werden dürfe. Drinnen gab es Frieden wie in einer Stube mit warmem Licht. Draußen konnte es dunkel sein, der Wind konnte pfeifen, doch drinnen war es sicher. Manche wollten den Weg an der Tür vorbei suchen — mit schnellen Abkürzungen, mit lauten Rufen oder mit strengen Regeln, die das Herz müde machten. Aber echte Geborgenheit liege nicht in Abkürzungen und nicht in Angst. Echte Geborgenheit beginne dort, wo Liebe warte.

So wie Wasser den Durst stillt, so stillt Jesus das tiefe Sehnen im Inneren. Wer müde war vom vielen Müssen, vom vielen Leise-Sein oder vom vielen Tapfer-Tun, durfte hier ankommen. Manchmal geschieht Ankommen ganz still: ein tiefer Atemzug, ein Gefühl von „Jetzt bin ich gehalten“, ein kleines Lächeln, das von selbst zurückkehrt.

Der Weg durch kahle Steine – und die Hand, die niemals loslässt

Es gab Tage, da führte der Pfad über schroffe, graue Steine. Die Luft roch nach heißem Fels. Kein Schatten weit und breit, nur das helle Summen von Insekten. Der Hirte ging voraus. Seine Sandalen hoben Staub, der im Licht schwebte. Er prüfte jeden Schritt, damit die Hinteren trittsicher folgen konnten. Wenn ein Lamm zögerte, blieb er stehen, wartete und lockte es mit leiser Stimme. Wenn eines stolperte, hob er es behutsam an seinen Herzschlag und trug es ein Stück.

So erklärte Jesus, dass er auch dann vorangehe, wenn Wege schwer seien: an Tagen, die sich zu lang anfühlen; in Nächten, in denen Gedanken viel zu laut werden; in Momenten, in denen man sich klein und allein meint. Ein guter Hirte weicht nicht, wenn der Hang steiler wird. Ein guter Hirte bleibt nah, wenn der Mut weniger ist als sonst. Und wenn die Herde im Schattental läuft, achtet er auf jeden Schritt, auf jeden Atemzug.

Die Bibel erzählt, dass David, der selbst Hirte war, Gott so erlebt hat: wie eine Hand, die tröstet; wie ein Stab, der Halt gibt; wie eine Stimme, die mitten im Dunkel nicht schweigt. Jesus ging sogar noch weiter. Er versprach, das Kostbarste zu geben — sein eigenes Leben —, damit niemand verloren gehen müsse. Das ist wie ein Licht, das auch unter schwerem Himmel nicht erlischt. Liebe, die trägt, bleibt stärker als Angst und stärker als der längste Schatten.

Viele Weiden – eine Herde, ein Herz

Die Menschen hörten damals auch alte Verheißungen. Propheten hatten erzählt, dass Gott selbst wie ein Hirte sein wolle: Er würde das Verwundete verbinden, das Schwache stärken, das Verirrte zurückholen. Als Jesus sprach, wurde diese Hoffnung lebendig. Man spürte: Das war nicht nur eine schöne Idee; es war wie frische Luft nach einem heißen Tag.

Jesus dachte dabei nicht nur an die Menschen in seiner Nähe. Er dachte an Kinder, Mütter, Väter und Großeltern überall, an leise und laute Herzen, an mutige und vorsichtige, an fröhliche und traurige. Er nannte sie „andere Schafe“. Auch sie sollten seine Stimme erkennen — mitten in Städten voller Geräusche, in Dörfern mit staubigen Wegen, in Häusern, in denen es manchmal eng wird, und in Zimmern, in denen Stille gut tut. Eines Tages, sagte er, solle es nur eine Herde und einen Hirten geben. Das bedeutet: Alle, die sich nach Heimat sehnen, sind eingeladen. Kein Mensch ist zu weit weg, zu unbekannt, zu laut, zu still, zu klein, zu groß.

Und wer schon in der Herde läuft, bekommt eine Aufgabe, die freundlich ist: aufeinander achten, wie Schafe es tun. Ein wenig rücken, wenn es eng wird. Platz machen, wenn ein neues Lamm dazukommt. Warten können, wenn jemand heute langsam ist. Trösten, wenn eines erschrickt. Und immer wieder hinhören, ob die leise, gute Stimme ruft — die Stimme, die Frieden bringt.

Erklärung und Lehre

Die Geschichte vom guten Hirten zeigt, wie Jesus liebt: Er kennt jeden beim Namen. Er ist die Tür, die sicher macht. Er geht voraus, auch auf schwierigen Wegen. Er gibt sein Leben, damit niemand verloren geht. Seine Liebe gilt allen Menschen, überall. Wer sich ihm anvertraut, findet Schutz, Nahrung für die Seele und einen Weg, der heimwärts führt.

Zum Weiterdenken in der Familie:

Wie klingt für dich eine Stimme, der du vertraust?

Wann fühlst du dich bei Gott besonders sicher?

Wie kannst du heute wie ein Schaf aus der Herde Jesu anderen Platz und Trost schenken?

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