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Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 48: Samuel - das Geschenk einer betenden Mutter

Die Bibel für Kinder erklärt – Teil 48: Samuel - das Geschenk einer betenden Mutter - Sabbatbox

Martin Zimmermann |

Eine Familie mit einem großen Kummer

Hoch oben im Gebirge Ephraim lebte ein Mann namens Elkana. Er war ein Levit, wohlhabend und angesehen, und vor allem liebte und fürchtete er Gott von ganzem Herzen. Seine Frau Hanna war genauso fromm - freundlich, bescheiden und voller Glauben.

Aber diese gottesfürchtige Familie hatte einen großen Kummer: Sie hatten keine Kinder. Jahr um Jahr verging, und ihr Haus blieb still. Keine fröhlichen Kinderstimmen hallten durch die Räume, keine kleinen Füße liefen über den Hof.

In jener Zeit war Kinderlosigkeit nicht nur ein persönlicher Schmerz, sondern auch eine große Schande. Die Menschen dachten, dass Gott solche Familien nicht segnete. Elkana wollte seinen Namen nicht aussterben lassen, und so tat er etwas, was damals üblich, aber nicht richtig war: Er heiratete eine zweite Frau namens Peninna.

Aber diese Entscheidung brachte kein Glück ins Haus. Im Gegenteil - sie zerstörte den Frieden der Familie völlig.

Das Leben wird zur Qual

Peninna bekam Kinder - Söhne und Töchter. Aber anstatt dankbar zu sein, wurde sie stolz und grausam. Sie war eifersüchtig auf Hanna und nutzte jede Gelegenheit, sie zu verletzen.

Besonders schlimm war es bei den religiösen Festen. Die Familie ging regelmäßig nach Silo, wo das Heiligtum stand, um Gott anzubeten und zu opfern. Nach dem Gottesdienst versammelten sie sich zu einem feierlichen Mahl.

Elkana teilte das Opferfleisch unter seiner Familie auf. Peninna und ihren Kindern gab er je ein Stück. Aber Hanna gab er ein doppeltes Teil - ein Zeichen seiner besonderen Liebe und Hochachtung für sie.

Das machte Peninna rasend vor Eifersucht. Sie stichelte und spottete über Hannas Kinderlosigkeit. Sie behauptete, dass Gottes Segen offensichtlich auf ihr ruhe, nicht auf Hanna. Jahr für Jahr ging das so, bis Hanna es nicht mehr ertragen konnte.

Tränen statt Freude

Bei einem dieser Feste konnte Hanna ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie weinte hemmungslos und konnte nichts essen. Voller Kummer verließ sie das Festmahl.

Elkana folgte ihr und versuchte sie zu trösten. Er fragte sie liebevoll, warum sie so traurig sei und nichts esse. Er sagte ihr, dass er sie mehr liebe als zehn Söhne.

Aber Hanna machte ihm keine Vorwürfe. Sie wusste, dass er sie liebte. Doch der Schmerz in ihrem Herzen war so groß, dass menschlicher Trost nicht ausreichte. Sie hatte eine Bürde, die sie mit niemandem auf der Welt teilen konnte - außer mit Gott.

Ein verzweifeltes Gebet

Hanna ging zum Eingang der Stiftshütte. Dort, in der Nähe des heiligen Ortes, schüttete sie ihr Herz vor Gott aus. Sie betete so ernst und verzweifelt, wie sie noch nie gebetet hatte.

Sie bat Gott, die Schmach von ihr zu nehmen und ihr einen Sohn zu schenken. Und dann machte sie ein feierliches Gelübde: Wenn Gott ihr Gebet erhören würde, wollte sie das Kind von Geburt an dem Herrn weihen. Es sollte sein ganzes Leben lang Gott dienen.

Hanna betete still, ohne laute Worte. Nur ihre Lippen bewegten sich, während Tränen über ihr Gesicht liefen. Ihr ganzes Herz war in diesem Gebet.

Ein Missverständnis

Eli, der Hohepriester, beobachtete Hanna von weitem. In jener Zeit waren die religiösen Sitten sehr schlecht geworden. Selbst bei heiligen Festen tranken manche Menschen zu viel Wein und benahmen sich unehrerbietig.

Als Eli sah, wie sich Hannas Lippen bewegten, aber keine Worte hörte, dachte er, sie sei betrunken. Streng tadelte er sie und forderte sie auf, den Wein von sich zu geben.

Hanna war erschrocken und verletzt. Sanft erklärte sie ihm, dass sie keinen Wein getrunken habe. Sie sei eine betrübte Frau, die ihr Herz vor dem Herrn ausgeschüttet habe. Sie bat ihn, sie nicht für eine schlechte Frau zu halten, denn sie habe nur aus großem Kummer und Herzeleid so lange gebetet.

Ein Segen vom Priester

Eli erkannte sofort seinen Fehler. Er war tief bewegt von Hannas aufrichtiger Frömmigkeit. In jener Zeit, wo so viele Menschen oberflächlich und respektlos waren, traf er hier eine Frau mit echtem, tiefem Glauben.

Anstatt sie weiter zu tadeln, segnete er sie nun. Er sagte ihr, sie solle in Frieden gehen - der Gott Israels würde ihre Bitte erfüllen.

Diese Worte trafen Hannas Herz wie Balsam. Sie ging mit neuem Mut und neuer Hoffnung nach Hause. Ihr Gesicht war nicht mehr traurig, und sie konnte wieder essen.

Das Wunder geschieht

Und tatsächlich - Hannas Gebet wurde erhört! Nach all den Jahren der Enttäuschung und des Wartens schenkte Gott ihr einen Sohn. Als das Baby geboren wurde, nannte sie es Samuel, was bedeutet: von Gott erbeten.

Hanna war überglücklich! Endlich hielt sie ihr eigenes Kind in den Armen. Sie liebte den kleinen Samuel mit der ganzen Hingabe eines Mutterherzens. Tag für Tag beobachtete sie seine Entwicklung und freute sich über jedes kleine Lächeln, jedes Wort, jeden Schritt.

Aber Hanna vergaß ihr Gelübde nicht. Sie wusste, dass Samuel nicht wirklich ihr gehörte - er war ein Geschenk Gottes, das sie nur eine Zeit lang hüten durfte.

Ein schwerer Abschied

Als Samuel alt genug war, um von seiner Mutter getrennt zu werden - er war noch ein kleiner Junge -, erfüllte Hanna ihr Versprechen. Es muss das Schwerste gewesen sein, was sie je getan hatte.

Sie reiste mit ihrem Mann nach Silo und brachte Samuel zu Eli, dem Hohepriester. Mit Tränen in den Augen, aber mit festem Glauben sagte sie zu Eli: Um diesen Knaben habe ich gebetet. Der Herr hat mir meine Bitte erfüllt. Darum gebe ich ihn dem Herrn zurück für sein ganzes Leben.

Eli war tief bewegt. Er sah das große Opfer, das diese Mutter brachte. Sie gab ihr einziges, kostbarstes Gut hin, um Gott zu ehren. Das beschämte ihn, denn er selbst war als Vater zu nachsichtig mit seinen eigenen Söhnen gewesen.

Hannas Lied der Freude

Obwohl Hanna sich von ihrem geliebten Sohn trennen musste, war ihr Herz voller Freude und Dankbarkeit. Sie hatte erlebt, wie mächtig und gütig Gott war. Da kam der Geist der Weissagung über sie, und sie sang ein wunderschönes Lied:

Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn! Mein Haupt ist erhöht in dem Herrn! Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner! Der Herr macht arm und macht reich, er erniedrigt und erhöht. Er hebt den Armen aus dem Staub und setzt ihn unter die Fürsten!

Dieses Lied wies prophetisch auf den kommenden König David hin und auf den Messias, den Gesalbten des Herrn. Hanna ahnte nicht, dass ihr kleiner Sohn einmal diesen großen König salben würde.

Die liebevolle Mutter

Hanna kehrte nach Hause zurück und überließ Samuel der Obhut des Hohenpriesters. Aber ihre Mutterliebe hörte nicht auf. Täglich betete sie für ihren Sohn. Und jedes Jahr, wenn sie mit ihrem Mann zu den Festen nach Silo ging, brachte sie Samuel ein neues Obergewand mit, das sie eigenhändig genäht hatte.

Mit jeder Faser dieses kleinen Gewandes hatte sie ein Gebet verwoben. Sie betete, dass Samuel rein, edel und wahr bleiben möge. Sie wünschte sich für ihn keinen hohen weltlichen Rang, aber sie flehte darum, dass er jene Größe erreichen möge, die für den Himmel wertvoll ist.

Ein besonderer Junge

Samuel wuchs im Heiligtum auf und wurde zu einem außergewöhnlichen jungen Mann. Obwohl er von schlechten Einflüssen umgeben war - Elis Söhne waren gottlos und respektlos -, ließ er sich nicht verderben.

Samuel mied die Gesellschaft der bösen jungen Männer und folgte nicht ihrem schlechten Beispiel. Er gab sich große Mühe, das zu werden, was Gott von ihm wollte.

Mit seinem liebenswürdigen Wesen gewann er schnell die Zuneigung des alten Eli. Er war immer hilfsbereit, gehorsam und ehrerbietig. Eli, der durch das schlechte Verhalten seiner eigenen Söhne so bedrückt war, fand Trost und Freude in der Nähe seines Pfleglings.

Treue in kleinen Dingen

Obwohl Samuel noch ein Kind war, bekam er schon kleine Aufgaben im Heiligtum. Zunächst waren es sehr bescheidene Arbeiten, nicht immer angenehm. Aber Samuel tat sie, so gut er konnte, und vor allem willig.

Er betrachtete sich als Diener Gottes und seine Arbeit als Gottes Werk. Gott sah seine Bemühungen mit Wohlgefallen, weil sie aus Liebe und dem aufrichtigen Wunsch entstanden, seinen Willen zu tun.

So wurde Samuel schon als Kind ein Mitarbeiter des Herrn. Gott bereitete ihn darauf vor, später wichtige Aufgaben in Israel zu übernehmen.

Eine wichtige Lektion

Die Geschichte von Samuel lehrte alle, die sie hörten, wichtige Wahrheiten über das Gebet, die Mutterliebe und die Treue zu Gott.

Hannas Beispiel zeigte, dass Gott die Gebete verzweifelter Herzen hört. Auch wenn die Antwort lange auf sich warten lässt, vergisst Gott seine Kinder nie.

Ihre Bereitschaft, Samuel herzugeben, zeigte, was wahre Hingabe bedeutet. Sie liebte ihren Sohn so sehr, dass sie ihn Gott zurückgab, damit er dem Herrn dienen konnte.

Und Samuels Beispiel lehrte, dass auch Kinder Gott dienen können. Treue in kleinen Dingen bereitet auf große Aufgaben vor. Wer als Kind lernt, Gott zu gehorchen, wird als Erwachsener bereit sein für wichtige Dienste.

Die Belohnung der Treue

Gott segnete Hanna reichlich für ihr Opfer. Sie bekam noch weitere Kinder - drei Söhne und zwei Töchter. Ihr Haus, das einst so still gewesen war, erfüllte sich mit fröhlichen Kinderstimmen.

Und Samuel wurde zu einem der größten Männer in Israels Geschichte. Er wurde Prophet, Richter und der Mann, der die ersten Könige Israels salbte. Alles, weil eine Mutter bereit war zu beten, zu opfern und loszulassen.

So zeigte Gottes Geschichte mit Hanna und Samuel, dass er treue Herzen belohnt und aus kleinen Anfängen große Dinge entstehen lässt. Das Gebet einer verzweifelten Mutter wurde zum Segen für ein ganzes Volk.

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