Die große Gefahr - Als die Feinde kamen
Nach den wunderbaren Jahren der Reformation unter König Hiskia kam eine Zeit großer Prüfung. Die furchtbaren Assyrer, die bereits das Nordreich Israel erobert und zerstört hatten, marschierten nun in Juda ein. Ihre Armeen waren wie eine schwarze Wolke, die sich über das Land ausbreitete.
Es schien, als könne nichts Jerusalem vor der völligen Zerstörung bewahren. Die Assyrer waren die stärkste Militärmacht der damaligen Welt. Sie hatten bereits viele große Völker besiegt und ihre Städte dem Erdboden gleichgemacht. Nun standen sie vor den Toren Jerusalems.
Doch in dieser Zeit großer nationaler Gefahr zeigte sich König Hiskia als wahrer Führer. Er scharte die Streitkräfte seines Königreiches um sich, um den heidnischen Bedrückern standhaft und mutig zu widerstehen. Aber sein Vertrauen ruhte nicht auf menschlicher Kraft - er vertraute auf die rettende Macht des Herrn.
Hiskias mutiger Aufruf - Vertrauen statt Angst
Mit klarer, fester Stimme sprach König Hiskia zu den Männern Judas: „Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und verzagt nicht vor dem König von Assyrien noch vor dem ganzen Heer, das bei ihm ist. Denn mit uns ist ein Größerer als mit ihm. Mit ihm ist ein fleischlicher Arm, mit uns aber ist der Herr, unser Gott, dass er uns helfe und führe unseren Streit."
Was für mutige Worte! Hiskia sah nicht auf die Übermacht der Feinde, sondern auf die Macht Gottes. Er erinnerte sein Volk daran: Die Assyrer haben nur menschliche Kraft - wir aber haben den allmächtigen Gott auf unserer Seite!
Nicht ohne Grund konnte Hiskia mit solcher Gewissheit über den Ausgang des Krieges sprechen. Gott hatte durch den Propheten Jesaja bereits verheißen, dass die Macht der Assyrer gebrochen werden würde.
Gottes Verheißungen - Prophezeiungen der Hoffnung
Schon Jahre zuvor hatte Jesaja eine tröstliche Botschaft an die Bewohner Zions gerichtet: „Fürchte dich nicht vor Assyrien! Denn es ist nur noch eine kleine Weile. Alsdann wird der Herr eine Geißel über ihn schwingen wie in der Schlacht Midians am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten. Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen müssen und sein Joch von deinem Hals."
Gott erinnerte an seine mächtigen Taten der Vergangenheit. Wie er einst die Midianiter durch Gideon besiegt und die Ägypter am Roten Meer vernichtet hatte, so würde er auch die Assyrer besiegen.
In einer anderen Prophezeiung hatte Jesaja verkündet: „Der Herr hat geschworen: Es soll gehen, wie ich denke, und soll zustande kommen, wie ich es im Sinn habe, dass Assyrien zerschlagen werde in meinem Land und ich es zertrete auf meinen Bergen, damit sein Joch von ihnen genommen werde und seine Last von ihrem Hals komme. Das ist der Ratschluss, den er hat über alle Lande. Denn der Herr hat es beschlossen - wer will es wehren? Und seine Hand ist ausgereckt - wer will sie wenden?"
Hiskias weise Vorbereitungen - Glaube mit Taten verbinden
Hiskia vertraute völlig auf Gott, aber er war nicht untätig geblieben. In den ersten Jahren seiner Regierung hatte er - wie es das durch seinen Vater Ahas getroffene Abkommen vorsah - weiterhin Tribut an Assyrien gezahlt. Doch dann hatte er sich „mit seinen Obersten und Kriegshelden" beraten und in jeder Hinsicht die Verteidigung seines Königreiches gestärkt.
Er hatte für eine ausreichende Wasserversorgung innerhalb der Mauern von Jerusalem gesorgt, selbst für Zeiten, in denen außerhalb der Stadt Mangel herrschen sollte. „Und Hiskia ward getrost und besserte alle Mauern aus, wo sie Lücken hatten, und führte Türme auf und baute draußen noch eine andere Mauer und befestigte den Millo an der Stadt Davids und machte viele Waffen und Schilde und setzte Hauptleute über das Kriegsvolk."
Nichts, was zur Vorbereitung auf eine Belagerung geschehen konnte, wurde unterlassen. Hiskia zeigte uns ein wichtiges Prinzip: Wir sollen auf Gott vertrauen, aber auch das tun, was in unserer Macht steht.
Die Bedrohung wird real - Samaria fällt
Als Hiskia den Thron bestieg, hatten die Assyrer schon sehr viele Israeliten aus dem Nordreich gefangen weggeführt. Einige Jahre nach seinem Regierungsantritt, während er noch die Verteidigungsanlagen Jerusalems verstärkte, geschah das Schreckliche: Die Assyrer belagerten und eroberten Samaria und zerstreuten die zehn Stämme über die vielen Provinzen des assyrischen Reiches.
Die Grenzen Judas waren nur wenige Kilometer und Jerusalem knapp achtzig Kilometer von dort entfernt. Die reichen Schätze, die im Tempel zu finden waren, mussten den Feind zur Rückkehr verlocken.
Doch der König von Juda hatte beschlossen, das Seine zu tun, um dem Feind widerstehen zu können. Nachdem er alles getan hatte, was menschliche Klugheit und Kraft zu vollbringen vermochten, versammelte er seine Streitkräfte und ermutigte sie.
„Der Heilige Israels ist groß bei dir," hatte die Botschaft des Propheten Jesaja an Juda gelautet. Und nun verkündete der König in unerschütterlichem Vertrauen: „Mit uns aber ist der Herr, unser Gott, dass er uns helfe und führe unseren Streit."
Die Kraft des Glaubens - Wenn Vertrauen ansteckend wird
Nichts belebt den Glauben mehr, als wenn man nach seinem Glauben handelt. Der König von Juda hatte sich auf den kommenden Sturm vorbereitet. Überzeugt davon, dass die Weissagung gegen die Assyrer sich erfüllen würde, vertraute er von ganzem Herzen dem Herrn.
Und sein Glaube war ansteckend! „Das Volk verließ sich auf die Worte Hiskias, des Königs von Juda." Wenn ein Führer echtes Vertrauen auf Gott zeigt, folgen die Menschen gerne seinem Beispiel.
Was würde geschehen, wenn die Heere Assyriens, die gerade die größten Völker der Erde überwunden und Samaria in Israel besiegt hatten, sich jetzt gegen Juda wendeten? Was wäre die Folge, wenn sie prahlten: „Wie meine Hand die Königreiche der Götzen gefunden hat, sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzen getan habe?"
Doch Juda hatte nichts zu fürchten, denn ihr Vertrauen gründete sich auf den Herrn!
Die Entscheidung naht - Assyrien teilt seine Armee
Schließlich kam die seit langem erwartete Entscheidung. Die Streitkräfte Assyriens, die von Sieg zu Sieg geschritten waren, erschienen in Juda. Siegessicher teilten die Führer ihre Truppen in zwei Heere: Das eine sollte auf die ägyptische Armee im Süden treffen, das andere Jerusalem belagern.
Judas einzige Hoffnung gründete sich jetzt auf Gott. Alle Hilfe, die möglicherweise aus Ägypten kommen könnte, war abgeschnitten, und keine anderen Völker in der Nähe vermochten freundschaftliche Hilfe zu leisten.
Die assyrischen Hauptleute, die sich der Stärke ihrer kampferprobten Truppen sicher waren, vereinbarten eine Unterredung mit den führenden Männern Judas. Frech forderten sie die Übergabe der Stadt. Dieses Begehren war von lästerlichen Schmähungen gegen den Gott der Hebräer begleitet.
Die freche Herausforderung - Wenn Feinde Gott verspotten
Als Folge der Schwäche und des Abfalls Israels und Judas wurde der Name Gottes von den Völkern nicht mehr gefürchtet, sondern war zum Gegenstand dauernder Schändung geworden. Die Bibel klagt: „Mein Name wird immer den ganzen Tag gelästert."
„Sagt doch dem König Hiskia," sprach der Rabschake, einer der obersten Beamten Sanheribs: „So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, das du da hast? Meinst du, bloße Worte seien schon Rat und Macht zum Kämpfen? Auf wen verlässt du dich denn, dass du von mir abtrünnig geworden bist?"
Die Hauptleute verhandelten zwar außerhalb der Stadttore, aber doch in Hörweite der Wachen auf der Mauer. Als die Vertreter des assyrischen Königs den jüdischen Führern ihre Vorschläge lautstark vorbrachten, wurden sie gebeten, lieber in der aramäischen als in der hebräischen Sprache zu reden, damit die Leute auf der Stadtmauer nichts erführen.
Die öffentliche Verspottung - Propaganda gegen Gott
Der Rabschake lehnte diesen Vorschlag verächtlich ab. Er redete noch lauter als zuvor und fuhr fort, hebräisch zu sprechen - er wollte, dass alle Leute auf der Mauer ihn verstehen konnten!
„Hört die Worte des großen Königs, des Königs von Assyrien! So spricht der König: Lasst euch von Hiskia nicht betrügen; denn er kann euch nicht erretten. Und lasst euch von Hiskia nicht vertrösten auf den Herrn, wenn er sagt: Der Herr wird uns erretten, und diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden."
Dann versuchte er, das Volk mit falschen Versprechungen zu locken: „Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien: Schließt Freundschaft mit mir und kommt zu mir heraus, so soll ein jeder von euch von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaum essen und aus seinem Brunnen trinken, bis ich komme und hole euch in ein Land, das wie euer Land ist, ein Land, darin Korn und Wein ist."
Doch dann kam die direkte Herausforderung gegen Gott: „Lasst euch von Hiskia nicht bereden, wenn er sagt: Der Herr wird uns erretten! Haben etwa die Götter der anderen Völker ihr Land errettet aus der Hand des Königs von Assyrien? Wo sind die Götter von Hamath und Arpad? Wo sind die Götter von Sepharwajim? Und wo sind die Götter des Landes Samaria? Haben sie Samaria errettet aus meiner Hand? Welcher unter allen Göttern dieser Länder hat sein Land errettet aus meiner Hand, dass allein der Herr Jerusalem erretten sollte aus meiner Hand?"
Die weise Antwort - Schweigen zur rechten Zeit
Auf diese Schmähungen „schwiegen sie aber still und antworteten ihm nichts." Das war weise! Manchmal ist Schweigen die beste Antwort auf Spott und Lästerung.
Die Verhandlung war beendet. Die judäischen Abgeordneten kamen „mit zerrissenen Kleidern zu Hiskia und sagten ihm die Worte des Rabschake an." Als der König die gotteslästerliche Herausforderung vernahm, „zerriss er seine Kleider und legte einen Sack an und ging in das Haus des Herrn."
Das war die richtige Reaktion! Anstatt in Panik zu geraten oder zornig zu werden, ging Hiskia dorthin, wo er Hilfe finden konnte - zu Gott!
Der Hilferuf an den Propheten - Demut in der Not
Ein Bote wurde zu Jesaja geschickt, um ihn über den Ausgang der Verhandlung zu unterrichten. „Das ist ein Tag der Not, der Strafe und der Schmach," ließ ihm der König ausrichten. „Vielleicht hört der Herr, dein Gott, alle Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat, um hohnzusprechen dem lebendigen Gott, und straft die Worte, die der Herr, dein Gott, gehört hat. So erhebe dein Gebet für die Übriggebliebenen, die noch vorhanden sind."
Welche Demut zeigte Hiskia! Obwohl er selbst ein Mann des Gebets war, bat er den Propheten, für sie zu beten. Er wusste: In schweren Zeiten brauchen wir die Gebete aller Gotteskinder.
„Der König Hiskia und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten gegen solche Lästerung und schrien gen Himmel."
Gottes erste Antwort - Ermutigung durch den Propheten
Gott beantwortete die Gebete seiner Diener! Jesaja empfing folgende Botschaft für Hiskia: „So spricht der Herr: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen mich die Knechte des Königs von Assyrien gelästert haben. Siehe, ich will einen Geist über ihn bringen, dass er ein Gerücht hören und in sein Land zurückziehen wird, und will ihn durchs Schwert fallen lassen in seinem Land."
Was für eine tröstliche Botschaft! Gott hatte die Lästerungen gehört und würde handeln. Sanherib würde nicht nur abziehen müssen - er würde sogar in seinem eigenen Land durch das Schwert umkommen.
Der drohende Brief - Wenn Feinde schriftlich drohen
Als die assyrischen Bevollmächtigten die führenden Männer Judas verlassen hatten, setzten sie sich sofort mit ihrem König in Verbindung, der sich bei jenem Teil des Heeres aufhielt, der die Straße nach Ägypten überwachte. Als Sanherib den Bericht vernommen hatte, schrieb er „einen Brief, um dem Herrn, dem Gott Israels, hohnzusprechen, und redete gegen ihn: Wie die Götter der Völker in den Ländern ihr Volk nicht aus meiner Hand errettet haben, so wird auch der Gott Hiskias sein Volk nicht erretten aus meiner Hand."
Folgende Botschaft begleitete diese prahlerische Drohung: „Lass dich von deinem Gott nicht betrügen, auf den du dich verlässt und sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden. Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern getan haben, dass sie den Bann an ihnen vollstreckten, und du allein solltest errettet werden? Haben die Götter der Völker, die von meinen Vätern vernichtet sind, sie errettet: Gosan, Haran, Rezeph und die Leute von Eden, die zu Telassar waren? Wo ist der König von Hamath, der König von Arpad und der König der Stadt Sepharwajim, von Hena und Iwwa?"
Das große Gebet - Wenn ein König vor Gott kniet
Als der König von Juda den Schmähbrief erhalten hatte, nahm er ihn mit in den Tempel und „breitete ihn aus vor dem Herrn und betete" glaubensstark darum, die Völker der Erde möchten durch die Hilfe des Himmels erfahren, dass der Gott der Hebräer noch lebe und regiere.
Gottes Ehre stand auf dem Spiel; von ihm allein konnte Rettung kommen. Hiskia flehte: „Herr, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht. Herr, neige deine Ohren und höre, tu deine Augen auf und sieh und höre die Worte Sanheribs, der hergesandt hat, um dem lebendigen Gott hohnzusprechen."
Dann bekannte Hiskia ehrlich: „Es ist wahr, Herr, die Könige von Assyrien haben die Völker mit dem Schwert umgebracht und ihre Länder verwüstet und haben ihre Götter ins Feuer geworfen, denn es waren nicht Götter, sondern Werk von Menschenhänden, Holz und Stein; darum haben sie sie vernichtet."
Aber dann kam die entscheidende Bitte: „Nun aber, Herr, unser Gott, errette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche auf Erden erkennen, dass du, Herr, allein Gott bist!"
Was für ein wunderbares Gebet! Hiskia betete nicht nur für sein eigenes Volk, sondern dafür, dass alle Völker der Erde erkennen sollten, wer der wahre Gott ist.
Gottes mächtige Antwort - Der Herr antwortet seinem Diener
Hiskia blieb nicht ohne Hoffnung. Jesaja ließ ihm eine lange, kraftvolle Botschaft überbringen. Gott antwortete auf Sanheribs Prahlerei mit Spott:
„So spricht der Herr, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast um Sanheribs willen, des Königs von Assyrien, das habe ich gehört. Das ist es, was der Herr über ihn geredet hat: Die Jungfrau, die Tochter Zion, verachtet dich und spottet deiner. Die Tochter Jerusalem schüttelt ihr Haupt hinter dir her."
Dann stellte Gott die entscheidende Frage: „Wen hast du gehöhnt und gelästert? Über wen hast du deine Stimme erhoben? Du hast deine Augen erhoben gegen den Heiligen Israels!"
Gott zitierte Sanheribs prahlerische Worte: „Du hast den Herrn durch deine Boten verhöhnt und gesagt: Ich bin mit der Menge meiner Wagen auf die Höhen der Berge gestiegen, in den innersten Libanon. Ich habe seine hohen Zedern und auserlesenen Zypressen abgehauen und bin gekommen bis zur äußersten Herberge darin im dichtesten Wald. Ich habe gegraben und getrunken die fremden Wasser und werde austrocknen mit meinen Fußsohlen alle Flüsse Ägyptens."
Doch dann kam Gottes Antwort: „Hast du nicht gehört, dass ich es lange zuvor bereitet und von Anfang an geplant habe? Nun aber habe ich es kommen lassen, dass du feste Städte zerstörtest zu wüsten Steinhaufen. Und die darin wohnen, wurden ohne Kraft und fürchteten sich und wurden zuschanden. Sie wurden wie das Gras auf dem Feld und wie das grüne Kraut, wie das Gras auf den Dächern, das verdorrt, ehe es reif wird."
Gottes Kontrolle - Nichts geschieht ohne seinen Willen
Dann offenbarte Gott etwas Erstaunliches: „Ich weiß von deinem Aufstehen und Sitzen, deinem Ausziehen und Einziehen, und dass du tobst gegen mich. Weil du denn gegen mich tobst und dein Übermut vor meine Ohren gekommen ist, so will ich dir meinen Ring in deine Nase legen und meinen Zaum in dein Maul und will dich den Weg wieder zurückführen, den du hergekommen bist."
Was für ein Bild! Gott verglich den stolzen Sanherib mit einem wilden Tier, dem man einen Ring durch die Nase zieht, um es zu führen. Der mächtige assyrische König war in Gottes Hand wie ein zahmes Tier!
Die Verheißung für Juda - Gott sorgt für sein Volk
Das Land Juda war durch das Besatzungsheer verwüstet worden, aber Gott versprach, auf wunderbare Weise für die Bedürfnisse des Volkes zu sorgen. An Hiskia erging die Botschaft:
„Das sei dir, Hiskia, ein Zeichen: In diesem Jahr iss, was von selber nachwächst, im nächsten Jahr, was auch dann noch wächst, im dritten Jahr sät und erntet und pflanzt Weinberge und esst ihre Früchte. Und was vom Haus Juda errettet und übriggeblieben ist, wird von neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen. Denn von Jerusalem werden ausgehen, die übriggeblieben sind, und die Erretteten vom Berg Zion. Der Eifer des Herrn wird solches tun."
Dann kam die entscheidende Verheißung über Sanherib: „Darum spricht der Herr über den König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen und keinen Pfeil hineinschießen und mit keinem Schild davorkommen und soll keinen Wall gegen sie aufschütten, sondern er soll den Weg wieder zurückziehen, den er gekommen ist, und soll in diese Stadt nicht kommen; der Herr sagt es. Und ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen und um meines Knechtes David willen."
Das große Wunder - Als der Engel des Herrn kam
Noch in derselben Nacht kam die Rettung! „Es fuhr aus der Engel des Herrn und schlug im Lager von Assyrien hundertfünfundachtzigtausend Mann." „Der vertilgte alle Kriegsleute und Obersten und Hauptleute im Lager des Königs von Assyrien."
Was für ein gewaltiges Wunder! In einer einzigen Nacht wurden 185.000 assyrische Soldaten durch den Engel des Herrn getötet. Die mächtigste Armee der Welt war vernichtet worden - nicht durch menschliche Waffen, sondern durch Gottes Macht!
Die Kunde von diesem schrecklichen Strafgericht über das Heer, das ausgesandt worden war, Jerusalem zu erobern, erreichte bald Sanherib, der immer noch den Zugang von Ägypten nach Judäa bewachte. Von Entsetzen gepackt, zog der König eilends ab, „so dass er mit Schanden wieder in sein Land zog."
Aber er regierte nicht mehr lange. Wie es die Prophezeiung über sein plötzliches Ende gesagt hatte, brachten ihn die eigenen Familienangehörigen um. „Und sein Sohn Asar-Haddon wurde König an seiner Statt."
Die Freude des Sieges - Wenn Gott seine Macht zeigt
Der Gott der Hebräer hatte über den stolzen Assyrer gesiegt! In den Augen der umwohnenden Völker war damit die Ehre des Herrn wiederhergestellt. In Jerusalem waren die Herzen des Volkes mit heiliger Freude erfüllt.
Ihre ernsten Bitten um Errettung waren von Sündenbekenntnissen und vielen Tränen begleitet gewesen. In ihrer großen Not hatten sie völlig der rettenden Macht Gottes vertraut, und er hatte sie nicht im Stich gelassen. Nun hallten die Tempelhöfe wider von feierlichen Lobliedern.
Die Psalmen feierten Gottes großen Sieg: „Gott ist in Juda bekannt, in Israel ist sein Name herrlich. So erstand in Salem sein Zelt und seine Wohnung in Zion. Dort zerbricht er die Pfeile des Bogens, Schild, Schwert und Streitmacht. Du bist herrlicher und mächtiger als die ewigen Berge. Beraubt sind die Stolzen und in Schlaf gesunken, und allen Kriegern versagen die Hände. Von deinem Schelten, Gott Jakobs, sinken in Schlaf Ross und Wagen."
„Furchtbar bist du! Wer kann vor dir bestehen, wenn du zürnest? Wenn du dein Urteil lässt hören vom Himmel, erschrickt das Erdreich und wird still, wenn Gott sich aufmacht zu richten, dass er helfe allen Elenden auf Erden. Wenn Menschen gegen dich wüten, bringt es dir Ehre; und wenn sie noch mehr wüten, bist du auch noch gerüstet."
Die große Lektion - Was wir von Assyrien lernen können
Der Aufstieg und Fall des assyrischen Reiches ist reich an Lehren für die heutigen Nationen der Erde. Das Wort Gottes hat die Herrlichkeit Assyriens auf der Höhe seiner Blüte mit einem edlen Baum im Garten Gottes verglichen, der über die Bäume ringsum hinausragt.
Gott verglich Assyrien mit „einem Zedernbaum auf dem Libanon, mit schönen Ästen und dichtem Laub und sehr hoch, so dass sein Wipfel in die Wolken ragte. Unter seinem Schatten wohnten alle großen Völker. Er war schön geworden in seiner Größe mit seinen langen Ästen; denn seine Wurzeln hatten viel Wasser. So war ihm kein Zedernbaum gleich in Gottes Garten, und die Zypressen waren seinen Ästen nicht zu vergleichen. Ja, er war so schön wie kein Baum im Garten Gottes, dass ihn alle Bäume von Eden im Garten Gottes beneideten."
Doch anstatt ihre außerordentlichen Segnungen zum Wohl der Menschheit anzuwenden, wurden die Herrscher Assyriens zur Geißel vieler Länder. Erbarmungslos, ohne an Gott oder ihre Mitmenschen zu denken, verfolgten sie es als ihre festgelegte Politik, alle Völker zu zwingen, die Oberhoheit der Götter Ninives anzuerkennen.
Gott hatte Jona mit einer Warnungsbotschaft zu ihnen gesandt, und eine Zeit lang hatten sie sich vor dem Herrn der Heerscharen gedemütigt und Vergebung gesucht. Bald aber wandten sie sich wieder dem Götzendienst und der Welteroberung zu.
Gottes Gericht über die Völker - Wenn die Geduld zu Ende ist
Der Prophet Nahum klagte die Übeltäter in Ninive an: „Wehe der blutdürstigen Stadt, die voll Lügen und Räuberei ist und von ihrem Rauben nicht lassen will! Denn da wird man hören die Peitschen knallen und die Räder rasseln und die Rosse jagen und die Wagen rollen. Reiter rücken herauf mit glänzenden Schwertern und blitzenden Spießen. Da liegen viele Erschlagene. Siehe, ich will an dich, spricht der Herr."
Noch immer führt der Unendliche mit unfehlbarer Genauigkeit über die Völker Buch. Solange er seine Gnade anbietet und zur Buße ruft, wird das Konto nicht geschlossen. Wenn aber die Eintragungen eine bestimmte Höhe erreichen, die Gott festgesetzt hat, beginnt das Walten seines Zorns. Dann wird Bilanz gezogen. Die göttliche Geduld ist am Ende. Nicht länger tritt die Gnade für die Menschen ein.
„Der Herr ist geduldig und von großer Kraft, vor dem niemand unschuldig ist. Er ist der Herr, dessen Weg in Wetter und Sturm ist; Wolken sind der Staub unter seinen Füßen. Er schilt das Meer und macht es trocken; alle Wasser lässt er versiegen. Die Berge erzittern vor ihm, und die Hügel zergehen; das Erdreich bebt vor ihm, der Erdkreis und alle, die darauf wohnen. Wer kann vor seinem Zorn bestehen, und wer kann vor seinem Grimm bleiben? Sein Zorn brennt wie Feuer, und die Felsen zerspringen vor ihm."
So geschah es, dass Ninive, „die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte und in ihrem Herzen sprach: 'Ich bin es, und sonst keine mehr', wüst geworden" ist, „verheert und geplündert, die Wohnung der Löwen und die Höhle der jungen Löwen."
Die Botschaft für heute - Wenn Gott für uns kämpft
Groß war die Herrlichkeit Assyriens und tief sein Fall. Assyriens Hochmut und Fall sollen als Anschauungsunterricht für die Endzeit dienen. Auch heute fragt Gott die Völker der Erde, die sich in Überheblichkeit und Stolz gegen ihn zusammenschließen: „Wem bist du gleich mit deiner Pracht und Herrlichkeit? Und du musst unter die Erde hinabfahren."
„Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn trauen. Er schirmt sie, wenn die Flut überläuft. Er macht ein Ende mit seinen Widersachern" mit all denen, die sich über den Höchsten erheben wollen.
„Der Hochmut Assyriens wird gestürzt, und das Zepter Ägyptens wird verschwinden." Das gilt nicht nur für die Völker, die sich in alter Zeit gegen Gott erhoben, sondern auch denen, die heute den Zielen Gottes im Wege stehen.
Wenn der gerechte Richter am Tag der Endabrechnung die Völker der ganzen Erde richten und alle jene, die an der Wahrheit festgehalten haben, einladen wird, in die Stadt Gottes einzugehen, werden die Himmelsgewölbe widerhallen von den Triumphgesängen der Erlösten.
„Da werdet ihr singen wie in der Nacht des heiligen Festes und euch von Herzen freuen, wie wenn man mit Flötenspiel geht zum Berg des Herrn, zum Hort Israels. Und der Herr wird seine herrliche Stimme erschallen lassen. Da wird Assyrien erschrecken vor der Stimme des Herrn, der ihn schlägt mit dem Stock. Jedesmal, wenn ein Schlag daherfährt, wird der Stock zur Zuchtrute, die der Herr auf ihn niedersausen lässt; und so bekämpft er ihn, dass er ihn als Opfer schwingt unter Pauken und Zitherspiel."
Die wichtigen Lektionen - Was wir heute lernen können
Die Geschichte von Hiskias Kampf gegen die Assyrer lehrt uns viele wichtige Wahrheiten:
Erstens: Gott kämpft für die, die ihm vertrauen. Hiskia bereitete sich vor und tat alles, was er konnte, aber sein Vertrauen ruhte auf Gott.
Zweitens: Gebet ist mächtiger als Waffen. Hiskia und Jesaja beteten, und Gott sandte einen Engel, der 185.000 Soldaten in einer Nacht besiegte.
Drittens: Gott hört, wenn sein Name gelästert wird. Die Assyrer verspotteten Gott, aber er verteidigte seine Ehre.
Viertens: Stolz führt zum Fall. Assyrien war mächtig und schön wie ein großer Baum, aber Hochmut brachte das Reich zu Fall.
Fünftens: Gottes Geduld hat Grenzen. Er wartet lange und bietet Gnade an, aber irgendwann ist das Maß voll.
Sechstens: Echte Führer ermutigen andere zum Vertrauen auf Gott. Hiskias Glaube war ansteckend und stärkte das ganze Volk.
Siebtens: Gott kann in einer Nacht alles ändern. Als die Lage hoffnungslos schien, griff Gott ein und rettete sein Volk.
Die Geschichte zeigt uns: Auch wenn unsere Feinde noch so mächtig erscheinen, ist Gott stärker. Auch wenn die Lage noch so aussichtslos aussieht, kann Gott Wunder tun. Auch wenn Menschen Gott verspotten und seinen Namen lästern, wird er am Ende seine Ehre verteidigen.
Wie Hiskia können auch wir lernen, auf Gott zu vertrauen statt auf menschliche Kraft. Wir können beten, wenn wir in Not sind, und darauf vertrauen, dass Gott uns hört. Und wir können andere ermutigen, ebenfalls auf den lebendigen Gott zu vertrauen.
Gott ist auch heute noch derselbe mächtige Gott, der für Hiskia kämpfte. Er kann auch für uns kämpfen, wenn wir ihm vertrauen und seine Ehre suchen. Die Frage ist: Werden wir wie Hiskia sein - mutig, betend und völlig auf Gott vertrauend?